Doch ein Blitzer für Schönbronn?
Ein weiterer Prüfauftrag für die Verwaltung / Blitzer in der Glasbachkurve?

Die unendliche Geschichte um den Blitzer für Schönbronn hat der Gemeinderat nun um ein weiteres Kapitel verlängert. Jetzt soll die Stadtverwaltung nochmal prüfen, ob nicht doch in Schönbronn die bereits gekaufte Messanlage installiert werden kann.
Schramberg. Zunächst hatte Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß wie schon im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) dargelegt, weshalb der angedacht Standort am Ortsausgang Richtung Mariazell nicht möglich ist. Polizei und Landratsamt haben Einwände, weil der Blitzer die Sicht an der Ausfahrt der künftigen Kfz-Werkstatt an dieser Stelle behindern würde.
Mehrere Alternativ-Standorte
Als Alternativstandorte hatte Rehfuß Standorte an der Heiligenbronner Straße, an der Landesstraße nach Hardt bei der Hutneck, im Bereich des Gasthauses Kreuz in Sulgen, an der H.A.U. und in Heiligenbronn vorgeschlagen. Im AUT hatte Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht) als weiteren Standort den Grünstreifen oberhalb der H.A.U. ins Gespräch gebracht.
Das Straßenverkehrsamt könnte sich auch die Glasbachkurve vorstellen, so Rehfuß. Dort fahren immer wieder Autofahrer zu schnell und geraten in die Böschung. Die dort aufgestellten Warnblinker würden immer wieder umgefahren. Es gebe bald keine Ersatzteile mehr, argumentiere das Straßenverkehrsamt im Landratsamt. Inzwischen sind etwas weiter oberhalb zwei starke gelbe Warnblinkleuchten installiert, die die Autofahrer vor der scharfen Linkskurve warnen.

Rehfuß ging auch nochmals auf die Ortsschildproblematik ein. Ein Ortsschild benötige eine geschlossene Bebauung. „Der Verkehrsteilnehmer muss sehen, dass er jetzt in einem Bereich unterwegs ist, in dem mehr Gefahren drohen.“
Keine Abzocke
In der Diskussion fuhr Hannes Steim (CDU) Rehfuß in die Parade, er halte die Diskussion um das Ortsschild für „Schwachsinn“, Es gehe nur um Abzocke, vermutete er. Im Moment seien alle optischen Einrichtungen der Blitzeranlagen ja im Einsatz. „Dabei sollten wir es belassen.“
In Schönbronn sollte man den Bau der Werkstatt abwarten und dann schauen, ob es doch geht. An den anderen Stellen solle die Stadt den mobilen Blitzer einsetzen und feststellen, ob es wirklich Schwerpunkte für zu hohe Geschwindigkeit seien, forderte Steim.
Udo Neudeck (Freie/Neue Liste) erinnerte daran, man habe seit Jahren den Schönbronnern eine Blitzeranlage versprochen. Er schlug vor, die Verwaltung solle prüfen, ob die Anlage nicht auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite möglich wäre.
Schon sehr viel geprüft
Konrad Ginter von der Abteilung Tiefbau warf ein, dass das entsprechende Grundstück nicht mehr der Stadt gehöre. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr versicherte, „die Kollegen haben in Schönbronn sehr viel geprüft“. Auch an den vorgeschlagenen anderen Standorten messe die Stadt schon länger mit Hilfe der Smileys, entgegnete sie Steim. „Die Auswertung für diese anderen Standorte haben wir“, betonte Rehfuß.
Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) wies darauf hin, man verfüge dank der Mobilitätsstudie über alle möglichen Daten zu Unfällen und Verkehrsflüssen.
Jürgen Kaupp (CDU) erinnerte an den Grundsatzbeschluss, in jedem Ortsteil einen Blitzer zu installieren. Wenn es in Schönbronn nicht gehe, „dann geht es nicht.“
Ihn interessierte, wie viel die Optik, die ja inzwischen in einer anderen Anlage installiert ist, koste und wie viel die Säule. Die Kosten verteilten sich in etwa zu 80.000 Euro auf die Optik und zu 40.000 für die (einstweilen im Bauhof zwischengelagerte) Säule, so Rehfuß.

Er versicherte auf Nachfrage von Ralf Rückert (Freie/Neue Liste), dass auf Gemeindegebiet auch auf Bundesstraßen die Kommune für die Verkehrssicherheit und das Messen zuständig sei. Die Glasbachkurve sei auf Schramberger Gemeindegebiet. Auch die Bußgeldeinnahmen flössen in die Gemeindekasse.
Im Oktober sieht man weiter
Bei drei Enthaltungen (aus der CDU-Fraktion Hannes Steim und Clemens Maurer und von der Freien Liste Emil Rode) beschloss der Rat, die Verwaltung zu beauftragen, in Schönbronn nochmals nach geeigneten Standorten zu suchen und diese dem Gemeinderat am 2. Oktober vorzulegen.
Auch soll die Verwaltung konkrete Zahlen zu den vorgeschlagenen Standorten mitbringen. Schließlich soll sie prüfen, ob ein Standort an der Glasbachkurve zulässig und sinnvoll ist.