Kern Liebers meldet erneut Umsatzrückgang
Wachstum in Asien beschleunigt / Maitarbeiterzahl rückläufig

Die Kern Liebers Gruppe hat das Geschäftsjahr 2024/2025 mit einem Umsatz von 729 Millionen Euro abgeschlossen. Das meldet das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung. Dies entspreche einem Rückgang von etwa fünf Prozent gegenüber dem Niveau des Vorjahres. Im Geschäftsjahr 2023/2024 lag der Umsatz noch bei 767 Millionen Euro.
Schramberg. In diesem Rückgang enthalten seien einmalige Sonder- und Währungseffekte. Bereinigt um diese Effekte betrage der Umsatzrückgang etwa drei Prozent. Auch im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen bereits einen Umsatzrückgang von drei Prozent gemeldet. Auch damals seien ungünstige Währungseffekte die Ursache gewesen.
Deutschland schwach – Asien boomt
Während sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland weiter eintrübte, konnte das Unternehmen vor allem in Asien starke Wachstumsimpulse setzen. Erek Speckert, der Vorsitzende der Geschäftsleitung (CEO) der Kern Liebers Gruppe, erklärt die unterschiedliche Entwicklung: „Die anhaltende Schwäche der deutschen Industrie und die gedämpfte Konsumlaune stellen für viele Unternehmen eine Herausforderung dar – auch für uns. Umso erfreulicher ist es, dass wir durch unser internationales Engagement und insbesondere durch das starke Wachstum in China und Indien ein stabiles Gesamtergebnis erzielen konnten.“

„Local for Local“ hilft auch gegen Zölle
Ein Meilenstein der Kern Liebers Gruppe (nach einem Imagewechsel im Frühjahr heute ohne Bindestrich geschrieben) sei im Juni 2025 die Eröffnung einer zweiten Produktionsstätte in Indien, am Standort Pune gewesen. Dieses neue Werk unterstreiche die strategische Bedeutung des asiatischen Marktes für Kern Liebers und schaffe zusätzliche Kapazitäten für Kunden vor Ort.
Dazu erklärt Speckert laut Pressemitteilung: „Die Investitionen in unsere globale Präsenz zahlen sich aus. Unser Ziel bleibt es, Risiken regional zu streuen, neue Märkte zu erschließen und gleichzeitig unsere operative Exzellenz kontinuierlich zu verbessern.“ Auch die ‚Local-for-Local‘-Strategie zeige Wirkung: „Durch die regionale Produktion für regionale Märkte sind wir von aktuellen Zollthemen weltweit nur bedingt direkt betroffen.“
22 Millionen investiert
Die Kern Liebers Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 22 Millionen
Euro in neue Projekte und Maschinen. Das entspricht drei Prozent des Umsatzes. Der Fokus lag dabei auf Automatisierung, Digitalisierung sowie dem Ausbau der Produktionskapazitäten in wachstumsstarken Regionen.
Keine Prognose
Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten in geopolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht gibt Kern Liebers – wie schon im Vorjahr – keine Prognose für das kommende Geschäftsjahr ab.

Mitarbeiterzahl in Schramberg auf 1070 zurückgegangen
Aktuell beschäftigt die Kern Liebers Gruppe weltweit 6130 Mitarbeiter, davon
2810 in Deutschland und 1070 am Hauptsitz in Schramberg-Sulgen. Im vergangenen Jahr waren weltweit 6580 Menschen bei Kern Liebers beschäftigt, in Deutschland 2950 und in Schramberg 1090.
Zum Vergleich: im Jahr 2020 arbeiteten bei Kern Liebers in Sulgen noch 1271 Beschäftigte, vor zehn Jahren waren es noch 1308 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weltweit beschäftigte die Gruppe damals 6750 Menschen.