Kommt eine Ortsumfahrung Waldmössingen?
Machbarkeitsstudie für eine „Tangenziale Ostschwarzwald“ wird in den Gemeinderäten diskutiert

Große Pläne für eine „Tangenziale Ostschwarzwald“ diskutieren derzeit die kommunalpolitischen Gremien zwischen Dornhan und Schramberg. es geht um die möglichen Ortsumfahrungen auf dieser viel befahrenen Strecke. Man werde an den Plänen für eine Ortsumfahrung Waldmössingen „weiter dranbleiben“ und regelmäßig darüber berichten, versprach Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr im Gemeinderat. Der Rat stimmte dem einmütig ohne weitere Diskussion zu.
Schramberg. Im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) hatte Eisenlohr sich persönlich gefreut, dass in Sachen Ortsumfahrung Waldmössingen sich etwas bewege. Das Thema sei auch bei den Bürgermeistern der Umlandgemeinden „schon lange in den Köpfen“.
In Absprache mit dem Regierungspräsidium Freiburg hätten die betroffenen Gemeinden Dunningen, Fluorn-Winzeln, Dornhan und Schramberg eine Machbarkeitsstudie für eine überörtliche Umfahrung „Tangenziale Ostschwarzwald“ anfertigen lassen.

Aufnahme in den Generalverkehrsplan angestrebt
Die Studie des Villinger Büros BIT hat anschließend der Abteilungsleiter Tiefbau Konrad Ginter vorgestellt. Ziel der Machbarkeitsstudie sei, das Projekt in den Generalverkehrsplan des Landes zu bekommen. Mit etwa 8000 Fahrzeugen am Tag sei die Verkehrsbelastung in den Ortsdurchfahrten relativ hoch.
Zwei Varianten seien im Gespräch, eine östliche oder eine westliche Umfahrung. Dabei seien etliche Biotope zu beachten, aber auch die Anbindung an Industriegebiete. Es werde sich um eine Landesstraße mit überregionaler Bedeutung handeln, so Ginter.
Er betonte, dass es bisher „noch keinerlei Festlegungen“ gebe. Dennoch haben die Fachleute, die die Studie erarbeitet haben, bereits ein Preisschild angeheftet 67.7 Millionen Euro. Allein eine Brücke bei Dornhan würde etwa 21 Millionen Euro kosten.

Rieseneingriffe
Für Jürgen Kaupp (CDU) bedeutet die Studie einen ersten Schritt. Er erinnerte daran, dass man schon vor Jahrzehnten über eine solche Umfahrung gesprochen habe.
Er forderte, die überregionale Bedeutung müsse stärker hervorgehoben werden. Es handle sich nicht nur über eine Verbindung Freudenstadt – Rottweil. Der Einzugsbereich sei „viel größer“. Er reiche aus dem Raum Karlsruhe-Pforzheim bis zur Autobahn A 81. Kaupp wies außerdem darauf hin, dass bei allen Varianten komplett neue Straßen gebaut werden müssten. Eine Umsetzung auch auf bestehenden Straßen wäre sicher einfacher zu machen, „als wenn man komplett durch Ökosysteme fährt“. Kaupp fürchtete, dass solche „Rieseneingriffe“ nicht genehmigt würden.
Ginter erwiderte, es sei wichtig, mit der Machbarkeitsstudie „einen Fuß in die Türe der Landespolitik zu bekommen“.
Jürgen Reuter (Aktive Bürger) fragte sich, ob die Landespolitik diese „Tangenziale Ostschwarzwald“ als Achse denn wünsche. Andernfalls werde keiner die Umsetzung als Rat noch erleben. Er verwies auf den „großen Mitspieler Freudenstadt.“ Der Ausschuss gab dann eine einstimmige Beschlussempfehlung.
Unterdessen regt sich schon Widerstand. Im Dunninger Gemeinderat haben laut einem Pressebericht zwei Seedorfer Landwirte und Gemeinderäte die Umfahrungspläne. Sie kritisierten den großen Landschaftsverbrauch in beiden Varianten.











