Tennenbronn: „Hornberger Lagerbuch“ entziffert

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Der Tennenbronner Heimatforscher Alfred Kunz hat eine wichtige Quelle für die Lokalgeschichte nutzbar gemacht: Er hat das „Hornberger Lagerbuch“ von 1716 aus der alten Handschrift  übersetzt und für heutige Leser lesbar gemacht.

Bei einem kleinen Empfang im Tennenbronner Rathaus haben Kunz und der Vorsitzende der Heimathausgruppe Robert Hermann Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr je einen Band mit den Originaldokumenten und der Übersetzung überreicht.

Kunz habe „in mühevoller Arbeit“ die alten Dokumente entziffert, so Hermann. Bei dem Lagerbuch handle es sich um das zweitälteste Buch des Tennenbronner Ortsarchivs. Es sei „eine für die Gemeinde wichtige Informationsquelle“.

Links der Dokumenteband mit den Originalen, rechts der Band mit den Übersetzungen.

Alfred Kunz erinnerte daran, dass Tennenbronn immer in drei Richtungen orientiert war: nach Schramberg, St. Georgen und Hornberg. Viele Quellen fänden sich daher entweder in Karlsruhe oder Stuttgart. Die Akten aus dem „Stab Hornberg“ dagegen befänden sich im Tennenbronner Archiv. Das besondere an diesem Lagerbuch sei, dass auch die Höfe aus den anderen Stäben sehr ausführlich beschrieben würden. „Es ist ein Kompendium für den ganzen Ort.“

Die Forschungsarbeit geht weiter

Damit an Geschichte Interessierte seine Übersetzungen  nachvollziehen können, gibt es daneben einen zweiten Band mit den Originaldokumenten. Manchmal habe er beim Übersetzen auch Kompromisse machen müssen, um die Texte für die heutigen Leser verständlich zu machen. Kunz wünscht sich, dass ein ähnliches Vorhaben mit dem Schramberger „Urbar“ von Rochus Merz zu Stande käme.

Das  Werk enthalte viele Begriffserklärungen und ein Namensverzeichnis, außerdem eine Übersichtskarte mit den Hofnamen, ergänzte Hermann. Auf die Frage von OB Eisenlohr, wie lange er denn an dem Werk gearbeitet habe, meinte Kunz nur: „Viele hundert Stunden.“  Dieses Lagerbuch sei ja „noch einigermaßen zu lesen“ gewesen. Er wolle nun auch versuchen, die erste Ausgabe des Hornberger Lagerbuchs von 1591 zu entziffern.  Das sei „entschieden schwieriger“.

So sieht das „Hornberger Lagerbuch“ von 1591 im Original aus. Das stark beschädigte Buch hatte eine Spezialfirma sorgfältig restauriert. Stadtarchivar Carsten Kohlmann präsentierte das Buch im Dezember 2013, nachdem das Stadtarchiv Schramberg die Archive aus Waldmössingen und Tennenbronn übernommen und gesichert hatte. Archiv-Foto: him

Er habe zunächst das jüngere Buch angepackt, weil dieses nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden war. Da seien die Verhältnisse näher an den heutigen dran. Die Lagerbücher wurden umgeschrieben, mussten aber  dann doch immer wieder komplett erneuert werden, erläuterte Kunz.

Der ehrenamtliche Ortsvorsteher Manfred Moosmann lobte das Werk; es mache unter anderem deutlich, wie die Beziehungen von Langenschiltach und Tennenbronn sich entwickelt haben. Eisenlohr versprach, die beiden Bücher und eine CDrom dem Stadtarchiv zu übergeben.

Info: Die Bücher sind in einer kleinen Auflage erschienen, man kann sie bei Robert Hermann bestellen. Es wird aber auch in der Präsenzbibliothek des Heimathauses bereit liegen. Ab 5. Juli werde das Heimathaus sonntags wieder von 14 bis 17 Uhr öffnen – „unter Beachtung der Coronaregeln“, wie Hermann betonte.

Das interessiert diese Woche



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Der Tennenbronner Heimatforscher Alfred Kunz hat eine wichtige Quelle für die Lokalgeschichte nutzbar gemacht: Er hat das „Hornberger Lagerbuch“ von 1716 aus der alten Handschrift  übersetzt und für heutige Leser lesbar gemacht.

Bei einem kleinen Empfang im Tennenbronner Rathaus haben Kunz und der Vorsitzende der Heimathausgruppe Robert Hermann Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr je einen Band mit den Originaldokumenten und der Übersetzung überreicht.

Kunz habe „in mühevoller Arbeit“ die alten Dokumente entziffert, so Hermann. Bei dem Lagerbuch handle es sich um das zweitälteste Buch des Tennenbronner Ortsarchivs. Es sei „eine für die Gemeinde wichtige Informationsquelle“.

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Alfred Kunz erinnerte daran, dass Tennenbronn immer in drei Richtungen orientiert war: nach Schramberg, St. Georgen und Hornberg. Viele Quellen fänden sich daher entweder in Karlsruhe oder Stuttgart. Die Akten aus dem „Stab Hornberg“ dagegen befänden sich im Tennenbronner Archiv. Das besondere an diesem Lagerbuch sei, dass auch die Höfe aus den anderen Stäben sehr ausführlich beschrieben würden. „Es ist ein Kompendium für den ganzen Ort.“

Die Forschungsarbeit geht weiter

Damit an Geschichte Interessierte seine Übersetzungen  nachvollziehen können, gibt es daneben einen zweiten Band mit den Originaldokumenten. Manchmal habe er beim Übersetzen auch Kompromisse machen müssen, um die Texte für die heutigen Leser verständlich zu machen. Kunz wünscht sich, dass ein ähnliches Vorhaben mit dem Schramberger „Urbar“ von Rochus Merz zu Stande käme.

Das  Werk enthalte viele Begriffserklärungen und ein Namensverzeichnis, außerdem eine Übersichtskarte mit den Hofnamen, ergänzte Hermann. Auf die Frage von OB Eisenlohr, wie lange er denn an dem Werk gearbeitet habe, meinte Kunz nur: „Viele hundert Stunden.“  Dieses Lagerbuch sei ja „noch einigermaßen zu lesen“ gewesen. Er wolle nun auch versuchen, die erste Ausgabe des Hornberger Lagerbuchs von 1591 zu entziffern.  Das sei „entschieden schwieriger“.

So sieht das „Hornberger Lagerbuch“ von 1591 im Original aus. Das stark beschädigte Buch hatte eine Spezialfirma sorgfältig restauriert. Stadtarchivar Carsten Kohlmann präsentierte das Buch im Dezember 2013, nachdem das Stadtarchiv Schramberg die Archive aus Waldmössingen und Tennenbronn übernommen und gesichert hatte. Archiv-Foto: him

Er habe zunächst das jüngere Buch angepackt, weil dieses nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden war. Da seien die Verhältnisse näher an den heutigen dran. Die Lagerbücher wurden umgeschrieben, mussten aber  dann doch immer wieder komplett erneuert werden, erläuterte Kunz.

Der ehrenamtliche Ortsvorsteher Manfred Moosmann lobte das Werk; es mache unter anderem deutlich, wie die Beziehungen von Langenschiltach und Tennenbronn sich entwickelt haben. Eisenlohr versprach, die beiden Bücher und eine CDrom dem Stadtarchiv zu übergeben.

Info: Die Bücher sind in einer kleinen Auflage erschienen, man kann sie bei Robert Hermann bestellen. Es wird aber auch in der Präsenzbibliothek des Heimathauses bereit liegen. Ab 5. Juli werde das Heimathaus sonntags wieder von 14 bis 17 Uhr öffnen – „unter Beachtung der Coronaregeln“, wie Hermann betonte.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.