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Wittumschule Sulgen: Landkreis plant Erweiterungsbau

Schulleitung drängt auf Umsetzung / Mehr als drei Millionen Euro Baukosten

Die Sulgener Wittumschule leidet seit Jahren unter Platzmangel. Nun will der Landkreis als Träger der Schule einen Erweiterungsbau für gut drei Millionen Euro planen und bauen lassen. Der Sozial-, Kultur und Schulausschuss des Kreistages hat am Montag darüber beraten.

Schramberg/Kreis Rottweil. Die Wittumschule ist „ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung“, wie es auf der Internetseite der Schule heißt. Um den bestehenden Platzmangel zu beheben, hatte der Kreistag 2020 dem Kauf von Modulen für zwei Klassenzimmer, Toiletten und Nebenräume zugestimmt. Gedacht waren die Module als Übergangslösung für drei bis fünf Jahre. In dieser Zeit wollte der Kreis einen Erweiterungsbau bauen lassen.

Unterdessen hat sich der Raumbedarf noch vergrößert, weil die Schülerzahlen an der Wittumschule gestiegen sind und wohl auch weiter steigen. Schulleiter Olaf Rink berichtete vor einem Jahr dem Landratsamt, dass die Schülerzahl von 54 auf 62 gestiegen sei. Man solle für die nächsten Jahre eher von zehn oder elf als von wie bisher neun Klassen ausgehen.

In einem weiteren Schreiben vom 3. Juni 2025 weisen Rink und seine Konrektorin Marion Fischer darauf hin, dass der Anbau nun dringend sei und möglichst 2026 umgesetzt werden sollte.

Platzbedarf berechnet

Gemeinsam mit dem Schulamt Donaueschingen haben die Fachleute vom Landratsamt einen Bedarf von bis zu 1088 Quadratmetern für die Wittumschule errechnet. Bisher verfügt die Schule über 763 Quadratmeter Fläche. Die mehr als 300 fehlenden Quadratmeter will der Landkreis über einen Anbau schaffen. Dann könnten auch die Module mit 163 Quadratmetern Fläche wieder abgebaut werden.

Ein Schramberger Architekturbüro hat gemeinsam mit einem Ingenieurbüro einen Vorentwurf erarbeitet. Demnach soll an den bisherigen Bau ein unterkellerter Neubau kommen. Dieser würde in Holzbauweise einstöckig errichtet. Vorgesehen sind Verbindungsgänge zum Altbau.

So könnte der Anbau aussehen. Grafik: Landkreis

Kosten und Zuschüsse

Die „grob geschätzten Baukosten“ würden sich laut Vorlage auf 3,06 Millionen Euro belaufen. Ein Antrag auf Schulbauförderung vom Herbst 2024 ist noch nicht entschieden. Der Kreis erwartet etwa 810.000 Euro Zuschuss vom Land. Auch wären weitere Fördermöglichkeiten aus dem Klimaschutz Plus Programm möglich. Ob aus dem Investitionsprogramm der neuen Bundesregierung ebenfalls etwas abfällt, bleibe abzuwarten.

Eigentlich sollte der Erweiterungsbau schon in diesen Haushalt des Kreises kommen. Wegen deer Unsicherheiten zum Platzbedarf und der anstehenden Ganztagsbetreuung habe der Kreis zugewartet, um nicht am Ende zu klein zu bauen.

Der Grundriss für den Anbau. Grafik: Landkreis

Wie geht es weiter?

Da der Bebauungsplan nicht ganz den Plänen des Kreises entspricht, müsste der Kreis mit der Baugenehmigung eine Reihe von Befreiungen vom Bebauungsplan beantragen. Geändert werden müsse der B’plan allerdings nicht, heißt es in der Vorlage.

Die Zeit drängt

Eine EU-Richtlinie verlangt, dass ab 2028 Gebäude, die von der öffentlichen Hand genutzt werden, als Null-Emissionsgebäude errichtet werden.

Auch stiegen die Schülerzahlen an der Wittumschule weiter, dadurch verschärfe sich der Raumbedarf zunehmend, wirbt die Verwaltung für eine rasche Umsetzung.

Deshalb sollen das Architekturbüro nun eine „angepasste Entwurfsplanung“ erarbeiten und der Landkreis eine Baugenehmigung auf dieser Grundlage beantragen. Falls das Projekt eine Schulbauförderung erhält, sollte der Kreistag überlegen, ob der Anbau nicht doch schon zu einem früheren Zeitpunkt finanziert werden könnte.

Der Kreistagsausschuss hat den Bericht zur Kenntnis genommen.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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