Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Wohnmobilstellplatz an der H.A.U. eröffnet

Stadt hat 329.000 Euro für sieben Stellplätze investiert

Großer Bahnhof für ein „historisches“ Projekt: Am Donnerstagnachmittag stellte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr in Anwesenheit eines Gemeinderates, einer externen Planerin und sechs städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den neuen Wohnmobilstellplatz an der H.A.U. zwei Pressevertretern vor.

Schramberg. „Es erfüllt sich ein in der Kommunalpolitik langgehegter Wunsch“, so Eisenlohr erfreut. Entstanden sei ein „Wohnmobilstellplatz, der den Namen auch verdient“. Er sei innenstadtnah und inmitten der Museumslandschaft. Entstanden seien sieben Stellplätze mit Stromanschlüssen, zwei Frischwassersäulen und einer Ver- und Entsorgungsstation. „Er ist perfekt für einen Zwischenstopp und Kurzaufenthalte“, findet die Oberbürgermeisterin.

Die Aufhübschung des ehemaligen Pavillons der Familie Landenberger als Frühstücksplatz habe der Rat aus Kostengründen zurückgestellt. Es habe sich keine geeignete Fördermöglichkeit finden lassen. Ein Serpentinenweg zum Pavillon hätte etwa 50.000 Euro gekostet.

Der Gartenpavillon oberhalb des neuen Wohnmobilstellplatzes. Foto: him

Wohnmobiltourismus wird immer wichtiger

Reisende in Wohnmobilen seien ein Wachstumsmarkt. Die Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft habe eine Zuwachse von 12 Prozent bei den Aufenthalten in den vergangenen Jahren seit 2018 registriert. Von diesem Kuchen wolle sich die Stadt ein Stück abschneiden. Auch solle der Platz dazu beitragen, das das „wilde campen“ zurückgeht

Zu den Kosten für den Stellplatz berichtete Eisenlohr, sie lägen bei 329.000 Euro. Ursprünglich geplant waren 264.000 Euro. Weil sich im Untergrund unter anderem ein alter Kohlenkeller der Villa Landenberger befand, seien die Kosten gestiegen. Auf der anderen Seite rechnet die Stadt mit bis zu 46.000 Euro Zuschuss aus Landesmitteln.

15 Euro pro Nacht und Fahrzeug?

Von den Wohnmobilisten möchte man auf Vorschlag des Tourismusbeirats je Wohnmobil und Nacht 15 Euro kassieren. Darin enthalten seien die Kurtaxe für zwei Personen, so Eisenlohr. Im Rahmen der Parkgebühren-Verordnung werde die Stadtverwaltung dem Gemeinderat einen entsprechenden Vorschlag machen.

Der Rat müsse auch noch entscheiden, ob die Gebühren über einen Parkscheinautomaten oder auf andere Weise kassiert werden. Es gibt beispielsweise den Vorschlag, eine Park-App zu nutzen oder die Gäste die Gebühr an der Museumskasse entrichten zu lassen. Auch ein einfaches „Kässle“ hatte eine Gemeinderätin vorgeschlagen: „Wohnmobilisten sind ehrliche Leute.“ Ein Parkscheinautomat würde mit etwa 10.000 Euro zu Buche schlagen.

An der Stelle, an der der Automat stehen könnte, hat die Stadt nun erst mal einen Müllbehälter aufgestellt. Der ist so hoch, dass man bequem vom Wohnmobilfenster aus seinen Müll dort hineinwerfen kann, ein „Drive through“- Mülleimer sozusagen. Frank Janssen vom Tiefbauamt erläutert, mit dem Mülleimer schütze man die bereits verlegten Anschlüsse für den möglichen Parkscheinautomaten.

OBin Eisenlohr neben dem Mülleimerprovisorium. Foto: him

Eisenlohr erinnerte bei der Vorstellung daran, dass erst die Änderung der Campingplatzverordnung im Jahr 2024 diesen Platz ohne Toiletten- und Duschhäuschen ermöglicht habe. Bis dahin habe man ab vier Stellplätzen eine solche Anlage bauen müssen. Jetzt sei der Platz „rechtskonform“.

Eine weitere Besonderheit sei, dass der Platz für das Oktoberfestzelt der Stadtmusik geeignet sei. Im Boden seien Aussparungen für die Festzeltpfosten vorbereitet. Dieses Jahr finde das Oktoberfest gleichzeitig mit zwei Jubiläen statt: 150 Jahre H.A.U. und 25 Jahre Haus der Vereine.

Sehr beliebt: das Oktoberfest der Stadtmusik: Archiv-Foto: him



Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

Schreiben Sie einen Kommentar

Back to top button