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Krisen prägen die Stimmung in Deutschland

Studie: Cyberrisiken werden stark unterschätzt

Das Gefühl, in einer von Krisen dominierten Welt zu leben, hat sich in Deutschland 2025 weiter verstärkt. Das zeigen die Ergebnisse des Future Risks Reports, einer weltweiten Umfrage im Auftrag der AXA Gruppe, die durch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Mai und Juni 2025 realisiert wurde.

  • Die Menschen in Deutschland nehmen gesellschaftliche Spannungen als größtes Risiko der kommenden fünf bis zehn Jahre wahr.
  • In allen anderen europäischen Ländern belegt der Klimawandel weiterhin Platz 1 der Top-Risiken.
  • Auch neue Sicherheitsbedrohungen und Terrorismus verunsichern die Bevölkerung.
  • Das Vertrauen in die Behörden ist auf niedrigem Niveau.
  • Das ist Ergebnis des AXA Future Risks Reports 2025, einer internationalen, repräsentativen Studie zur Wahrnehmung künftiger Risiken.

97 Prozent der befragten Expertinnen und Experten stimmen in der diesjährigen Befragung zu, dass die Zahl der Krisen zugenommen hat. Als Polykrise bezeichnen Experten unterschiedliche, zeitgleich auftretende Krisen, die einander verstärken. 2024 lag der Wert unter den Befragten noch bei 95 Prozent. Auch in der Gesamtbevölkerung steigt dieser Wert noch einmal an: von 91 Prozent in 2024 um vier Prozentpunkte auf 95 Prozent in diesem Jahr. Während weniger Befragte glauben, dass Polykrisen zunehmend Einfluss auf das Leben der Bevölkerung haben (2025: 92 Prozent, 2024: 97 Prozent), steigt dieser Wert innerhalb der Bevölkerung noch einmal an – von 92 Prozent in 2024 auf 96 Prozent in 2025.

„Die Anzahl der weltweiten Krisen befindet sich auf einem sehr hohen Niveau“, so Marc Zimmermann, Vorstand Sachversicherungen bei AXA Deutschland. „Die extremen Werte aus der Befragung zeigen uns deutlich, welch starke Belastung damit besonders für die Bevölkerung einhergeht.“

Klimawandel in Europa nicht mehr das wichtigste Risiko

Weltweit bleibt der Klimawandel das am höchsten bewertete Risiko für die nächsten fünf bis zehn Jahre – bei Expertinnen und Experten wie auch in der Bevölkerung. In Deutschland wird das Risiko des Klimawandels in diesem Jahr auf Platz 2 verdrängt, sowohl von Befragten, als auch von der Bevölkerung allgemein. „Geopolitische Instabilität, Inflation, Cyberbedrohungen und Klimakatastrophen – die Risiken, denen wir heute gegenüberstehen, sind zunehmend miteinander verknüpft“, sagt Zimmermann dazu.

Deutsche unterschätzen Risiken durch Cyberangriffe und Künstliche Intelligenz

Besonders auffällig ist, dass die Einschätzung von Experten hinsichtlich künftiger Risiken deutlich von jener der Gesamtbevölkerung abweicht. Während die befragten Experten Cyberrisiken 2025 auf dem vierten Platz und Risiken durch Künstliche Intelligenz und Big Data auf Platz sechs der Risiken gesehen werden, spielen Cyberrisiken 2025 für die Bevölkerung eine geringere Rolle (Platz zehn). Die Risiken durch Künstliche Intelligenz und Big Data gehören in der deutschen Bevölkerung nicht zu den zehn am stärksten wahrgenommenen Risiken.

„Hier sehen wir eine wesentliche gesellschaftliche Aufgabe. Den vielfältigen Chancen durch Künstliche Intelligenz stehen diverse Risiken gegenüber. Missbrauch, Fehlinformation und Cyberangriffe müssen wir sehr ernst nehmen“, so Zimmermann.

Das hatte zuletzt der Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister gezeigt, der den Flughafen Berlin im September 2025 längere Zeit lahmlegte. „Um Künstliche Intelligenz für die Gesellschaft, aber auch für Unternehmen optimal nutzen zu können, muss die Gesellschaft zukunftsfähig werden – es braucht Aufklärung über Nutzen und Risiken, aber auch durch Unterstützung bei Schäden“, bekräftigt Marc Zimmermann.

Erhebliche Zweifel an der Handlungsfähigkeit von Behörden

Dabei erhalten die Behörden in Deutschland abermals schlechte Bewertungen: Dass die Behörden gut auf Cyberrisiken vorbereitet sind, glaubt noch nicht einmal jeder Dritte Deutsche (28 Prozent). Unter den Expertinnen und Experten ist sogar nur rund jeder fünfte Befragte der Meinung, die Behörden seien gut vorbereitet (22 Prozent). Bei der Frage nach der Vorbereitung auf Risiken der Künstlichen Intelligenz traut nur ein geringfügiger Anteil von zwei Prozent der befragten Experten staatlichen Behörden eine Handlungsfähigkeit zu. In der Bevölkerung gibt immerhin noch jede:r Vierte (24 Prozent) an, Vertrauen in die Behörden zu haben.

Zeitgleich nimmt die Angst vor einem Krieg zu: Jede:r zweite deutsche Expert:in befürchtet inzwischen, dass geopolitische Spannungen zu einem weltweiten Krieg führen könnten. In der Bevölkerung glauben das sogar 70 Prozent.

„In einer Zeit großer Verunsicherung ist es unsere Aufgabe, Sicherheit zu geben. Risiken zu versichern bedeutet heute mehr als einen Preis zu kalkulieren. Es bedeutet, Fortschritt zu ermöglichen in einer Welt, die einen tiefgehenden Veränderungsprozess erlebt“, so Zimmermann abschließend.




Pressemitteilung (pm)

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