„Sie können nicht alles kontrollieren“

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Die berufsbezogene Impfpflicht scheint Wirkung zu zeigen: Von 420 gemeldeten Beschäftigten in Kliniken, Pflege- und Eingliederungsheimen sowie anderen Pflege-Einrichtungen, die eine Corona-Impfung nicht nachweisen konnten, haben sich zwischenzeitlich 200 impfen lassen. Dies berichtete Dr. Heinz-Joachim Adam, der Chef des Gesundheitsamts, bei der telefonischen Pressekonferenz.

Die 220 würden angeschrieben, was bei 100 schon erfolgt sei. 30 Mal sei Widerspruch eingelegt worden, berichtete Adam.

Wie viele Personen insgesamt im Kreis für solche Einrichtungen arbeiten, wusste niemand zu sagen. Allein bei Einrichtungen der Altenpflege und Eingliederungshilfe seien es über 1900, berichtete Thomas Seeger, Leiter des Kreis-Ordnungsamts. Die wirkliche Zahl werde wohl nicht zu ermitteln sein, weil es viele kleine Betriebe gebe, auf deren Mitarbeit sein Amt angewiesen sei, sagte Adam. Zwar seien alle diese Betriebe verpflichtet, die nicht immunisierten Mitarbeiter zu melden. Die großen Betriebe wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen hätten bereits ihre ungeimpften Mitarbeiter gemeldet. Aber es gebe allein 400 bis 600 Einzelpraxen auf diesem Sektor. „Das können wir nicht kontrollieren“, bekannte Adam. „Sie können als Staat nicht alles kontrollieren“, assistierte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel.

Inzidenzen

Verteilung der Quarantänefälle auf den Landkreis: kleine Grafik: Altersverteilung.

Die Corona-Inzidenz sei weiter gesunken, berichtete Landrat Michel. Dabei seien allerdings noch nicht die Auswirkungen der Mainacht berücksichtigt: Wenn 1700 Menschen in den Mai feiern, sei nicht ausgeschlossen, dass sich mehrere Menschen anstecken. „Das Virus ist nach wie vor gefährlich.“ Er appellierte an die Menschen, auf dort, wo es nicht vorgeschrieben ist, freiwillig Maske zu tragen.

Seit vier Wochen sind die Inzidenzen im Landkreis unter dem Durchschnitt des Landes, berichtete Dr. Adam – das Hoch sei Mitte März gewesen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 4000. Inzwischen sei die größte Altersgruppe unter den Infizierten 50 bis 59. Bei Kindern seien fast keine Corona-Infektionen mehr gemeldet worden – was Adam auch darauf zurückführt, dass nur noch Kinder mit Symptomen getestet würden. Die aktuelle Inzidenz: 370.

Wenige Impfungen

Die Impfstation in der Marienstraße in Rottweil sei nach wie vor geöffnet, berichtete deren Leiterin Martine Hielscher (Donnerstag und Freitag jeweils 14 bis 18 Uhr). 30 bis 50 Mal werde jeweils geimpft, dabei seien sechs bis zehn Erstimpfungen. Bislang musste noch kein Impfstoff vernichtet werden, weil in Rottweil ein Ultra-Tiefkühlgerät stehe, wo der Stoff länger haltbar sei (bis September). Allerdings werde man fünf Pakete zu je 195 Fläschchen zur Weiterverwertung an den Bund zurückgeben.

1153 Geflüchtete

Einen Überblick über die Flüchtlingszahlen gab Sozialdezernentin Angela Jetter: Bis zum 2. Mai seien 1153 Flüchtlinge im Kreis angekommen. Davon sind 866 privat untergekommen, 283 leben in Gemeinschaftsunterkünften. Deren Unterhalt werde ab 1. Juni neu geregelt: Geflüchtete aus der Ukraine erhalten Geld nach dem SGB, also entweder übers Jobcenter oder übers Kreissozialamt. Landrat Michel forderte vom Land, einerseits diese Leistungen im vollen Umfang dem Landkreis zu ersetzen. Außerdem forderte er die Landesregierung auf, entsprechend beim Bund zu fordern, dass dieser dem Land die Kosten ersetze.

Die Mietverträge für die Flüchtlingsquartiere seien überwiegend kurzfristig, auf ein Jahr, abgeschlossen worden. Längerfristige Verträge müssten jeweils vom Land genehmigt werden, berichtete Jetter.

 

Das interessiert diese Woche



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Die 220 würden angeschrieben, was bei 100 schon erfolgt sei. 30 Mal sei Widerspruch eingelegt worden, berichtete Adam.

Wie viele Personen insgesamt im Kreis für solche Einrichtungen arbeiten, wusste niemand zu sagen. Allein bei Einrichtungen der Altenpflege und Eingliederungshilfe seien es über 1900, berichtete Thomas Seeger, Leiter des Kreis-Ordnungsamts. Die wirkliche Zahl werde wohl nicht zu ermitteln sein, weil es viele kleine Betriebe gebe, auf deren Mitarbeit sein Amt angewiesen sei, sagte Adam. Zwar seien alle diese Betriebe verpflichtet, die nicht immunisierten Mitarbeiter zu melden. Die großen Betriebe wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen hätten bereits ihre ungeimpften Mitarbeiter gemeldet. Aber es gebe allein 400 bis 600 Einzelpraxen auf diesem Sektor. „Das können wir nicht kontrollieren“, bekannte Adam. „Sie können als Staat nicht alles kontrollieren“, assistierte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel.

Inzidenzen

Verteilung der Quarantänefälle auf den Landkreis: kleine Grafik: Altersverteilung.

Die Corona-Inzidenz sei weiter gesunken, berichtete Landrat Michel. Dabei seien allerdings noch nicht die Auswirkungen der Mainacht berücksichtigt: Wenn 1700 Menschen in den Mai feiern, sei nicht ausgeschlossen, dass sich mehrere Menschen anstecken. „Das Virus ist nach wie vor gefährlich.“ Er appellierte an die Menschen, auf dort, wo es nicht vorgeschrieben ist, freiwillig Maske zu tragen.

Seit vier Wochen sind die Inzidenzen im Landkreis unter dem Durchschnitt des Landes, berichtete Dr. Adam – das Hoch sei Mitte März gewesen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 4000. Inzwischen sei die größte Altersgruppe unter den Infizierten 50 bis 59. Bei Kindern seien fast keine Corona-Infektionen mehr gemeldet worden – was Adam auch darauf zurückführt, dass nur noch Kinder mit Symptomen getestet würden. Die aktuelle Inzidenz: 370.

Wenige Impfungen

Die Impfstation in der Marienstraße in Rottweil sei nach wie vor geöffnet, berichtete deren Leiterin Martine Hielscher (Donnerstag und Freitag jeweils 14 bis 18 Uhr). 30 bis 50 Mal werde jeweils geimpft, dabei seien sechs bis zehn Erstimpfungen. Bislang musste noch kein Impfstoff vernichtet werden, weil in Rottweil ein Ultra-Tiefkühlgerät stehe, wo der Stoff länger haltbar sei (bis September). Allerdings werde man fünf Pakete zu je 195 Fläschchen zur Weiterverwertung an den Bund zurückgeben.

1153 Geflüchtete

Einen Überblick über die Flüchtlingszahlen gab Sozialdezernentin Angela Jetter: Bis zum 2. Mai seien 1153 Flüchtlinge im Kreis angekommen. Davon sind 866 privat untergekommen, 283 leben in Gemeinschaftsunterkünften. Deren Unterhalt werde ab 1. Juni neu geregelt: Geflüchtete aus der Ukraine erhalten Geld nach dem SGB, also entweder übers Jobcenter oder übers Kreissozialamt. Landrat Michel forderte vom Land, einerseits diese Leistungen im vollen Umfang dem Landkreis zu ersetzen. Außerdem forderte er die Landesregierung auf, entsprechend beim Bund zu fordern, dass dieser dem Land die Kosten ersetze.

Die Mietverträge für die Flüchtlingsquartiere seien überwiegend kurzfristig, auf ein Jahr, abgeschlossen worden. Längerfristige Verträge müssten jeweils vom Land genehmigt werden, berichtete Jetter.

 

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Wolf-Dieter Bojus
Wolf-Dieter Bojus
... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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