Städtebauförderung: 8,1 Millionen Euro gehen in den Landkreis Rottweil

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen stellt 2025 rund 247,52 Millionen Euro für 307 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen in 275 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs bereit. Davon gehen 8,1 Millionen Euro in den Landkreis Rottweil und davon die größten Einzelposten nach Oberndorf und Rottweil. Ziel sei es, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern und Städte sowie Gemeinden zukunftsfest zu gestalten, heißt es aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg.
Vor rund einem Jahr wurde bekannt, dass bereits 1,7 Millionen nach Rottweil fließen würden. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg gab damals die Fördersummen für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen im Jahr 2024 bekannt. Darunter waren auch die Sanierungsgebiete „Stadtmitte“ und „In der Au“ in Rottweil mit 1,2 Millionen beziehungsweise 500.000 Euro. Zuletzt hatte die Stadt Rottweil eine Verlängerung des Sanierungsgebiets Stadtmitte bis 2026 erreicht. Hier fließt nun erneut Geld, und das nicht zu wenig: 2,8 Millionen will das Land nach Auskunft des Ministeriums in die Landesgartenschaustadt überweisen.
Die Fördersummen im Landkreis Rottweil im Einzelnen:
- Bösingen, 200.000 €, Ortsmitte Herrenzimmern
- Deißlingen, 800.000 €, Neue Ortsmitte
- Eschbronn, 800.000 €, Mariazell Ortsmitte
- Fluorn-Winzeln, 700.000 €, Winzeln-Ortskern
- Oberndorf am Neckar, 1.400.000 €, Talstadt
- Rottweil, 2.800.000 €, Stadtmitte
- Schenkenzell, 250.000 €, Heilig-Garten
- Schiltach, 500.000 €, Innenstadt
- Sulz am Neckar, 150.000 €, Mühlheim-Fischingen
- Vöhringen, 100.000 €, Ortskern III
- Wellendingen, 400.000 €, Ortskern III
„Wir leisten einen großen finanziellen Beitrag, damit die Städte und Gemeinden ihre drängenden städtebaulichen Herausforderungen bewältigen können. Darauf ist seit fast 55 Jahren Verlass“, sagt Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen. „Mit der Städtebauförderung helfen wir unseren Kommunen, ein lebenswertes Umfeld für die Menschen zu schaffen, indem sie städtebauliche Missstände beseitigen, öffentliche Räume aufwerten, grüne und blaue Infrastruktur in die Stadt bringen, Gebäude modernisieren und nicht zuletzt Wohnraum aktivieren“, so die Ministerin anlässlich der Verkündung des Städtebauförderprogramms 2025 weiter.
Knapp 24.000 neue Wohnungen
Neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum stehen die Stärkung der Ortskerne, Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels und die Aktivierung von Gewerbebrachen besonders im Fokus. So sollen allein durch die diesjährigen Bewilligungen rund 23.900 Wohnungen in den kommenden Jahren neu entstehen, davon rund 2500 in neuen Sanierungsgebieten. Weitere rund 12.800 Wohneinheiten sollen umfassend modernisiert werden, davon rund 2000 in neuen Sanierungsgebieten.
„Uns ist ein lebenswertes und lebendiges Umfeld für die Menschen wichtig. Dazu zählen neben ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum zum Beispiel Orte des Zusammenkommens für Groß und Klein“, erklärt Ministerin Razavi. Auch das Anlegen von Grünanlagen und Spielplätzen oder der Bau von Jugendhäusern und Kindergärten wird gefördert. „Das Städtebauförderprogramm ermöglicht es den Kommunen, die Finanzhilfen passgenau für den konkreten Bedarf vor Ort einzusetzen. Das spiegelt sich in der großen Bandbreite der geförderten Maßnahmen wider“, so Razavi.
In diesem Jahr werden 307 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen in 275 Kommunen unterstützt. Darunter befinden sich 52 neue Maßnahmen und 255 Sanierungsgebiete, für die weitere Mittel bewilligt werden. Das Programm ist erneut mehrfach überzeichnet. Das Fördervolumen für die berücksichtigten Maßnahmen beträgt insgesamt 247,52 Millionen Euro, davon rund 76,74 Millionen Euro vom Bund.
Schlaglichter aus dem Städtebauförderprogramm 2025
Schaffung von Wohnraum – weiterhin hoher Bedarf
Ausreichender und bezahlbarer Wohnraum in einer lebenswürdigen Umgebung ist ein soziales Grundbedürfnis. Die gesamte Gesellschaft steht hier vor großen Herausforderungen. Die Städtebauförderung trägt mit ihren Finanzhilfen maßgeblich dazu bei, bestehende Wohnungen energetisch zu sanieren und barrierearm umzubauen sowie neuen Wohnraum zu schaffen. Diese Möglichkeiten werden von den Kommunen genutzt. „Die Kommunen sind unsere Beine auf dem Weg zu mehr bezahlbarem Wohnraum. Der Bedarf ist da, die Umsetzung drängt. Deshalb ist es wichtig, dass die Kommunen anpacken und wir helfen tatkräftig mit – denn jede Wohnung zählt!“, so Ministerin Razavi MdL.
Zum Beispiel schafft die Gemeinde Baindt im Sanierungsgebiet „Ortskern II“ 100 neue Wohneinheiten und ist nach der Ansiedlung eines Nahversorgers dabei, ihren Ortskern weiter zu vitalisieren.
Die Gemeinde Gosheim hat zum Ziel, im Sanierungsgebiet „Ortsmitte III“ 152 Wohneinheiten neu zu schaffen und insgesamt 41 Wohneinheiten durch Umnutzung zu aktivieren bzw. durch Modernisierungen auf den aktuellen Standard zu bringen.
Die Gemeinde Bösingen trägt im Sanierungsgebiet „Ortsmitte Herrenzimmern“ dem Bedarf nach einer spezifischen Wohnform Rechnung. Sie beabsichtigt, eine barrierearme Seniorenwohnanlage zusammen mit einer Mediathek und einem Multifunktionsraum als sozialer Begegnungsstätte zu errichten.