Im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen für die Landesgartenschau 2028 ist nun ein weiterer Schritt vollzogen: Am gestrigen Montag wurde die alte Rohrleitungsbrücke über den Neckar im Bereich des ehemaligen Gaswerks abgerissen. „Vor dem Abbruch war eine technisch anspruchsvolle Verlegung der Versorgungsleitungen unter der Flusssohle des Neckars notwendig – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur geplanten Renaturierung des Flusses“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.
Spaziergängern in der Neckaraue dürfte die Brücke auch als Abkürzung über den Fluss ein Begriff gewesen sein. Der eigentliche Zweck des Bauwerks verbarg sich aber im Brückeninnern: Hier wurden Leitungen für Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation über den Neckar geführt. Diese Leitungen verlaufen nun unter dem Fluss: Sie wurden im Vorfeld des Rückbaus in einem sogenannten Düker rund dreieinhalb Meter tief unter dem Neckar hindurch verlegt. In diesen Graben wurde mit Hilfe von drei Baggern das nahezu 50 Meter lange Leitungsbündel abgesenkt und wieder überdeckt. Wenige Tage später war von den intensiven Arbeiten nichts mehr zu sehen.
Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf weiß um die Bedeutung dieses Schritts: „Wir sind uns bewusst, dass die kleine Versorgungsbrücke insbesondere für Spaziergänger in der Au eine beliebte Querungshilfe über den Neckar war. Wir freuen uns aber auf den großen Mehrwert, den die vom Land Baden-Württemberg durchgeführte Neckarrenaturierung für die Rottweiler Bevölkerung haben wird.“ Er ergänzt: „Die Verlegung der Leitungen unter dem Neckar ist ein wichtiger Schritt – nicht nur für die Renaturierung des Flusses, sondern auch für die Modernisierung unserer Infrastruktur. Die Landesgartenschau gibt uns die Chance, gleich mehrfach zu investieren: in eine lebenswertere Stadt, in den Umweltschutz und in ein zukunftsfähiges Leitungssystem.“
Tatsächlich ist die Erneuerung der teils in die Jahre gekommenen Versorgungsinfrastruktur ein zentraler Aspekt im Zuge der Vorbereitungen auf die Landesgartenschau. Die Baustelle am Alten Gaswerk zählt dabei zu den spannendsten Abschnitten, so der OB: „Der Rückbau der Brücke und die Leitungsverlegung unter dem Fluss zeigen beispielhaft, wie die Erneuerung der technischen Infrastruktur und stadtplanerische Entwicklung miteinander einhergehen – zum Wohle der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger.“