Fahrplan 2026: Alle Neuerungen für Baden-Württemberg im Überblick

Ab 14. Dezember gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn. Das Unternehmen verspricht zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste. Auf der Gäubahn Stuttgart-Singen mit Weiterfahrt nach Zürich aber etwa kommt es zu einer Einschränkung.
Die DB hat am Dienstagmorgen Details zum Fahrplan 2026 für Baden-Württemberg veröffentlicht. Er soll ab 14. Dezember 2025 gelten. Weitere Änderungen kommen in den Tagen danach. Hier ein Überblick.
Im ICE-Halbstundentakt von Mannheim nach Stuttgart sowie Göttingen
Zukünftig etwa halbstündlich versetzt fahren ICE-Züge von Mannheim jeweils nach Stuttgart und nach Frankfurt sowie Göttingen (teils mit Umstieg in Fulda). Realisiert wird dies durch veränderte Abfahrtzeiten und weil ein Teil der ICE-Züge nach Hamburg nicht mehr den Umweg via Frankfurt Flughafen fährt.
Neuer Sprinter Stuttgart–Berlin und schnellere Umsteigeverbindungen
Ein neuer Sprinter fährt morgens von Stuttgart (7.03 Uhr) nonstop nach Nürnberg (an 8.57 Uhr). Von dort fährt er wiederum ohne Halt weiter nach Berlin (an 11.47 Uhr). Abends retour um 16.12 Uhr ab Berlin via Nürnberg (19.01 Uhr) nach Stuttgart (an 20.57 Uhr). Damit ist man zwischen Stuttgart und Berlin so schnell wie noch nie mit dem Zug unterwegs: Mit rund 4.45 Std. Fahrtzeit ist der Sprinter eine Stunde schneller als die zweistündlichen Direktverbindungen via Frankfurt. Auch nach Nürnberg sind es mit diesem Sprinter zukünftig weniger als zwei Stunden Fahrtzeit.
Aber auch die zweistündlich bestehenden Umsteigeverbindungen z.B. von Stuttgart und Aalen nach Berlin werden 20 bis 30 Minuten schneller, z.B. Stuttgart–Berlin in 5 ¼ Stunden.
Der neue Sprinter Stuttgart–Nürnberg–Berlin fährt baubedingt ab dem 18. Dezember, die schnelle, um eine halbe Stunde beschleunigte Umsteigeverbindung zwischen Stuttgart/Aalen und Erfurt/Halle/Berlin ab dem 21. Dezember.
Zusätzlich nach Paris, früher nach Amsterdam, Einschränkungen nach Österreich
Für Mannheim wird eine zusätzliche ICE-Direktverbindung mit Abfahrt um 11.40 Uhr realisiert. Mit dieser geht es zukünftig ein viertes Mal am Tag nach Strasbourg bzw. ein siebtes Mal nach Paris. Der Gegenzug aus Frankreich erreicht Mannheim um 14.17 Uhr.
Der ICE aus München via Ulm, Stuttgart und Mannheim nach Amsterdam fährt künftig zwei Stunden früher z.B. um 16.26 Uhr ab Stuttgart mit attraktiverer Ankunft in Amsterdam (21.29 Uhr). Auf der Nachtzugverbindung von Zürich z.B. via Freiburg und Karlsruhe nach Hamburg kommen neue Nightjet-Züge zum Einsatz. Sie bieten modernste Schlaf-, Sitz- und Liegewagen, letztere mit innovativer „Mini-Cabin“ für Einzelreisende.
Der Railjet zwischen Frankfurt, Stuttgart, Friedrichshafen und Innsbruck kann 2026 nicht angeboten werden. Die bisherige ICE-Direktverbindung morgens von bzw. abends nach Innsbruck via Rosenheim entfällt künftig dauerhaft für Ulm, Stuttgart und Mannheim.
Regelmäßiger und stabiler im Takt via Stuttgart, weniger Einzelzüge
Besonders schnelle Direktverbindungen verkehren zukünftig durchgehend zweistündlich von München über Stuttgart und Mannheim in den Ballungsraum Rhein/Ruhr. Erreicht wird das durch Schließen einer bisherigen Taktlücke in Stuttgart mit Abfahrt um 14.26 Uhr bzw. Ankunft um 15.33 Uhr. Auch die erste Fahrt dieser Linie nach Stuttgart (an 7.33 Uhr) und München kommt künftig aus Köln (5.25 Uhr) statt derzeit abweichend aus Frankfurt. Sie kann dabei neu auch in Mannheim um 6.56 Uhr halten. Ab Frankfurt Hbf fährt stattdessen neu um 7.15 Uhr ein ICE via Mannheim nach Stuttgart (8.38 Uhr).
Auf der Achse NRW–Koblenz–Mainz–Mannheim fahren bisher im zweistündlichen Taktraster zwei Eurocity-Zugpaare weiter am Oberrhein außerhalb des Takts in die Schweiz. Künftig verkehren zu diesen Abfahrtszeiten zwei Züge je Richtung stattdessen – wie auch die anderen Fahrten – via Heidelberg nach/von Stuttgart und schließen dort die bisherigen Taktlücken mittags nach, am frühen Nachmittag aus Stuttgart, z.B. mit der Abfahrt um 15.36 Uhr.
„Durch diese Vereinheitlichungen wird das System verlässlicher und der Betrieb stabiler“, teilt die Bahn mit.
Andere, eher schwach genutzte Einzelfahrten zusätzlich zum Taktangebot zwischen Stuttgart, Rhein/Neckar und Rhein/Main entfallen, z.B. ein ICE um 16.23 Uhr ab Stuttgart nach Wiesbaden. Auch das dient einer höheren Stabilität des verbleibenden Angebots, das weiterhin gute Alternativverbindungen ermöglicht. Für Heidelberg gibt es weiterhin Direktverbindungen, beispielsweise nach/von Stuttgart ab 9. Februar 2026 sowie angepasst an unterschiedliche Bauzeiträume.
Entlang der Bergstraße neue Ziele und temporäre Einschränkungen
Auf der Strecke Heidelberg–Weinheim–Darmstadt–Frankfurt fahren die Fernverkehrszüge statt bisher im Stundentakt übergangsweise zeitlich versetzt alle 30 bzw. 90 Minuten. Dafür kommen künftig ausschließlich ICE-Züge zum Einsatz statt vormals auch einzelne ältere IC/EC-Züge.
Die zweistündlichen ICE-Züge Karlsruhe–Heidelberg–Darmstadt fahren mit neuen Abfahrtszeiten nur noch vierstündlich weiter via Frankfurt Hbf, Marburg und Hannover. Von dort geht es dann weiter nach Bremen statt bisher nach Hamburg bzw. Sylt und Rügen. Dieses vierstündliche Angebot auf der Bergstraße ergänzend, verkehren zukünftig versetzt dazu ICE vierstündlich z.B. via Frankfurt Süd, Fulda, Braunschweig und Stendal von/nach Berlin. Somit ergeben sich neue Direktverbindungen, u.a. Heidelberg–Berlin dreimal am Tag mit 5 ¼ Stunden Fahrzeit. In Wiesloch-Walldorf können die zweistündlichen ICE-Züge in Süd-Nord-Richtung vorübergehend nicht halten.
Am Oberrhein temporäres Haltekonzept und neue Durchbindungen
Aufgrund der verspäteten Inbetriebnahme des Rastatter Tunnels zum Fahrplan 2027 kann am Oberrhein für ein Jahr nur ein Interims-Haltekonzept angeboten werden. in Baden-Baden halten in der Regel dann nur noch die zweistündlichen ICE nach/von NRW, wodurch sich das Angebot um ein Drittel auf 27 Halte am Tag reduziert. In Offenburg halten statt der ICE aus NRW künftig ICE- sowie Giruno-Züge der SBB aus Hamburg über Hannover. Dadurch hat Offenburg zusammen mit den ICE-Zügen aus Berlin nicht mehr einen ICE-Stundentakt, sondern zeitlich versetzte Abfahrten alle 30 bzw. 90 Minuten. Auch die Fahrten in die Schweiz ändern sich, wobei neue Direktverbindungen auch nach/von Brig in der Südschweiz realisiert werden. Mit dem Rastatter Tunnel ist ab 2027 ein neues, verbessertes Angebot am Oberrhein geplant.
Noch systematischer wird es schon 2026 bei den ICE-Direktverbindungen in den Nordwesten Deutschlands mit dann durchgehend zweistündlichen Direktverbindungen über Köln hinaus z.B. nach/von Düsseldorf, Münster, Osnabrück und Bremen. Diese systematischere Anbindung gilt z.B. für Freiburg (Breisgau) mit der Abfahrt um 13.55 Uhr nach bzw. der Ankunft um 12.03 Uhr aus Nordwesten.
Nach Oberstdorf ab Juli 2026 mit neuem ICE L
Für das Zugpaar (Hin- und Rückfahrt) NRW–Stuttgart–Oberstdorf kommen ab 11. Juli 2026 statt der am Ende ihrer Lebensdauer angekommenen Intercity 1 brandneue ICE L zum Einsatz, die barrierefrei zugänglich sind und ein Bordrestaurant bieten. Wegen zu niedriger Bahnsteige müssen dann allerdings die bisherigen Halte in Göppingen und Plochingen entfallen. Das Oberstdorf-Zugpaar benötigt baubedingt zwischen Heidelberg und Ulm ganzjährig rund 30 Minuten länger und hält ab 26. Juni 2026 nicht in Stuttgart Hbf, sondern ersatzweise z.B. in Vaihingen/Enz bzw. Esslingen.
ICE auf der Schwarzwaldbahn am Wochenende neu aus NRW
Die direkte Fernverkehrsanbindung der Schwarzwaldbahn erfolgt 2026 aus Köln via Frankfurt Flughafen statt – wie aktuell – aus Hamburg via Frankfurt Hbf. Ab 28. März 2026 startet der ICE immer samstags um 10.59 Uhr in Köln und erreicht Konstanz um 16.37 Uhr. Von Konstanz geht es sonntags um 16.18 Uhr nach Köln. Das ICE-Zugpaar hält u.a. in Radolfzell, Singen, Donaueschingen, Villingen, St. Georgen, Offenburg, Baden-Baden, Karlsruhe und Mannheim.
Nur alle zwei Stunden durchgehend nach Zürich
Auf der Gäubahn fahren die stündlichen IC-Züge zunächst bis Mitte Juni nur noch alle zwei Stunden umsteigefrei nach Zürich, in der anderen Stunde ist in Singen ein Umstieg erforderlich. In der Gegenrichtung von Zürich bestehen weiterhin jede Stunde Direktverbindungen. Die DB arbeitet nach eigenen Angaben an Verbesserungen, um künftig in beiden Richtungen stündlich verlässliche Direktverbindungen anbieten zu können.
Am Wochenende geht es neu direkt nach Garmisch-Partenkirchen (an 12:35 Uhr) mit einem ICE z.B. ab Mannheim (7:11 Uhr), Stuttgart (7:57 Uhr), Ulm (8:55 Uhr) – auch nach Tutzing, Weilheim und Murnau.
Temporäre Baueinschränkungen
Wegen des anhaltend hohen Bauvolumens kann ein Intercity-Zugpaar aus NRW weiterhin nur bis Stuttgart statt weiter via Plochingen nach/von Tübingen fahren. Insgesamt kommt es vor allem im Knoten Stuttgart immer wieder zu baubedingten, vorübergehenden Angebotseinschränkungen.
Fahrplan 2026 – alle Verbindungen im Netz verfügbar
Die neuen Verbindungen des Fahrplans 2026 sind bereits in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar. Tickets sind bis zu zwölf Monate im Voraus buchbar. Nationale Angebote wie der Super-Sparpreis, der Sparpreis und der Flexpreis können noch für die kommenden Festtage rund um Weihnachten und den Jahreswechsel, aber auch schon für Ostern und Pfingsten, die Schulferien und andere planbare Ereignisse gebucht werden. Tickets ins Ausland sind bis zu sechs Monate vor Reisebeginn erhältlich.
Informationen und Tickets gibt es auf bahn.de und im DB Navigator sowie in DB Reisezentren und DB Agenturen.
Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember gibt es weitere Neuerungen im Fernverkehrsangebot. 21 Städte im ICE-Netz – etwa doppelt so viele wie bisher – bekommen einen Halbstundentakt. Auf noch mehr Verbindungen sorgen zusätzliche ICE-Sprinter für besonders schnellere Reisezeiten. Die Zahl der täglichen Fahrten bleibt auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Wo immer es geht, werden Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte und Fahrzeugeinsatz vereinheitlicht, um das System stabiler zu machen. Die Ticketpreise bleiben konstant. Die Deutsche Bahn verzichtet auf eine Preiserhöhung.