Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Lesermeinung: Busverspätungen keine Überraschung

Leserbrief zu: "Tempo 40 statt 30 auf den Durchgangsstraßen?"

Leider erweckt auch der neueste Artikel über eine Temporeduzierung in Schramberg nicht den Eindruck dass sich die Stadt Schramberg wirklich mit der Problematik vertraut ist. Zwar wird von Frau Schneider anerkannt dass es Fahrplananpassungen geben muss, gleichzeitig wird aber verschwiegen dass diese Anpassungen aufgrund der Zuganschlüsse überhaupt nicht möglich sind.

Bereits heute sind die Anschlusszeiten mit 4 Minuten in Rottweil und 5 Minuten Schiltach bei einigen Fahrten im Berufsverkehr an der unteren Grenze. Eine Anpassung der Fahrzeiten würde zwangsläufig zu einer weiteren Verkürzung der Anschlusszeiten führen. Was dies bei einer Linie, auf welcher nur 2% der Fahrten pünktlich sind, bedeutet kann sich jeder selbst ausrechnen.

Die vom Landratsamt beabsichtigte Trennung der Linien, ist daher keine Drohung, sondern die einzige Möglichkeit die Linien weiterhin als Regiobuslinien anbieten zu können. Denn die Fördervorgaben des Landes Baden-Württemberg (Übergang Zug/Bus innerhalb von 5 bis 10 Minuten) sind bereits heute Ursache dafür, dass durchgehende Fahrten von Rottweil nach Schiltach nur noch im Berufsverkehr angeboten werden können, wenn beide Linien im Halbstundentakt verkehren und seit Dezember 2023 zwei verschiedene Liniennummern notwendig sind.

Sofern das Land Baden-Württemberg mitspielt, könnten allenfalls jene Verbindungen weiterhin von Rottweil nach Schiltach durchgebunden werden, welche in in Schiltach keinen Zuganschluss haben. Dies hätte allerdings zur Folge dass zwischen Schramberg und Schiltach ungefähr im 35/25-Minuten Takt gefahren würde, was den Förderkriterien des Landes (sauberer Taktverkehr) widerspricht.

Sind der Stadt Schramberg diese Probleme wirklich nicht bekannt, oder werden diese der Öffentlichkeit bewusst verschwiegen?

Noch verwunderlicher ist die Doppelmoral des Verkehrsministeriums, einerseits Unterstützt man die Ansicht der Stadt dass Tempo 30 notwendig ist, passt gleichzeitg die Förderkriterien für Regiobuslinien (Durschnittsgeschwindigkeit von min. 35 km/h) nicht an die neue Sitaution mit Tempo 30 innerhalb vieler Ortschaften an.

Aber auch die Verspätungsanfälligkeit der beiden Regiobuslinien sind keine Überaschung. Betrug die Fahrzeit zwischen Rottweil und Schiltach an Wochentagen vor Einführung der Regiobuslinie noch 67 Minuten, sind es heute nur noch 64 Minuten. In der Gegenrichtung wurde die Fahrzeit von 70 auf 66 Minuten reduziert. Und dass obwohl in Rottweil, Zimmern, Dunningen und Hinterlehengericht im Laufe der Zeit Tempo 30 Zonen entstanden sind.

Benjamin Marz, Lauterbach




NRWZ-Redaktion Schramberg

Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de
Abonnieren
Benachrichtigen bei
0 Kommentare
Neueste
Älteste Meistbewertet
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Back to top button
0
Ihre Meinung würde uns sehr interessieren. Bitte kommentieren Sie.x
Close

Adblocker gefunden.

Vielen Dank für Ihren Besuch auf NRWZ.de. Unser System hat erkannt, dass Sie einen Adblocker installiert haben, der die Auslieferung von Anzeigen blockiert. NRWZ.de finanziert sich aber zu einem hohen Grad über Anzeigen, weshalb wir Sie bitten, den Adblocker für unsere Website zu deaktivieren. Vielen Dank für Ihr Verständnis!