Die Schindelbrücke, die bei der Neckarburg Rottweil über den Neckar führt, ist in einer Nacht im April in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr konnte sie nicht mehr retten. Die Polizei legte sich früh auf Brandstiftung fest – und den Fall nun zu den Akten. Ohne den Täter identifizieren können.
Ein gemeldeter Flächenbrand, deklariert als Alarmstichwort „Wald1“, rief damals zunächst Teile der Gesamtfeuerwehr Dietingen nachts auf den Plan. Ein Anrufer hatte über den Notruf der Leitstelle in Rottweil gemeldet, dass Feuerschein im Bereich „Tierstein“ auszumachen sei. So rückten die Abteilungen Dietingen, Irslingen, Böhringen und Rotenzimmern mit einer Gesamtstärke von 43 Feuerwehrleuten zum Einsatzort aus. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte der Abteilung Dietingen hätten bei ihrer Erkundung dann festgestellt, dass es sich um ein Feuer bei einer Brücke im Neckartal in der Nähe des „Hofguts Neckarburg“ handeln muss. Die Rottweiler Feuerwehr wurde alarmiert. Mit einem kompletten Löschzug und zusätzlichem Tanklöschfahrzeug.
Die beim Eintreffen der Einsatzkräfte aus Rottweil bereits in Vollbrand stehende Brücke konnte allerdings nicht mehr gerettet werden. Ein sinnloser Brand – Brücken entzünden sich nicht von selbst -, der auch bei den Einsatzkräften die Frage nach dem Täter aufwarf. Schon damals, am Tag nach dem Feuer, meinte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz zur NRWZ: „Eine Brücke brennt nicht so schnell auf ganzer Länge ab. Da muss jemand nachgeholfen haben.“
Diese Frage bleibt bis auf weiteres unbeantwortet. Das teilten Staatsanwaltschaft Rottweil und Polizeipräsidium Konstanz in einer gemeinsasmen Presseerklärung am Dienstag mit. Die Feststellungen der Ermittler am Brandort hätten dazu gefühert, dass von einer vorsätzlichen Brandlegung auszugehen sei. Die Kriminalpolizei Rottweil hatte daraufhin die Ermittlungen übernommen.
„Trotz der vielen getroffenen polizeilichen Maßnahmen, darunter eine umfangreiche Spurensicherung und Auswertung, Durchführung von Vernehmungen sowie dem Abklären möglicher Hinweise, konnten für den Brand Verantwortliche nicht bestimmt werden“, so die Staatsanwaltschaft und die Polizei in der gemeinsamen Erklärung nun. Aus diesem Grund würden die Ermittlungen bis auf weiteres als „ungeklärter Fall“ abgeschlossen.
Wenige Tage vor dem Brand hieß es damals noch: „Brücke zu, Brücke auf, Brücke wieder zu…: Dieses Hin und Her mit der Schindelbrücke bei der Neckarburg will der Gemeinderat jetzt abstellen. Er hat eine Generalsanierung beschlossen, mit einer Sofortmaßnahme zur einstweiligen Sicherung. 350.000 Euro stehen dafür zu Buche, davon 50.000 noch in diesem Jahr.“