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Berneckschule: Der Anbau kommt noch später +++ aktualisiert

Die Brandschutztüren fehlen / Modullieferant schwer zu erreichen /Ratsvertreter stinksauer

Als ob sie es geahnt hätten. Immer wieder haben die SPD-Buntspecht-Stadträtinnen Tanja Witkowski und Susanne Andreae nachgefragt, ob das mit dem Modulanbau an der Berneckschule rechtzeitig klappen werde. Immer wieder hieß es, das wird schon. Dann kam die erste Verzögerung. 2. Oktober. Und nun?

Schramberg. Die eigentlich erforderlichen und bestellten Brandschutztüren kommen nicht bei. Darüber hat die Stadtverwaltung die Gemeinderätinnen und -räte informiert. Der Schwarzwälder Bote hat darüber zuerst berichtet.

Wegen der Brandschutztüren schieben sich die Verantwortlichen offenbar gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Der Modulbauer soll die erforderlichen Unterlagen nicht geliefert haben. Dann habe ein Prüfstatiker die Unterlagen erst vor zwei Tagen erhalten. Klar, dass ohne die Unterlagen der Brandschutztürenlieferant nicht loslegen kann.

Schließlich fehle noch der Schallschutznachweis, der für den „Roten Punkt“ gebraucht wird, heißt es in der Information für die Rätinnen und Räte. Diese hat nicht die Oberbürgermeisterin, sondern ihr Pressesprecher Hannes Herrmann verfasst, unterzeichnet und verschickt.

Modulelieferant sorgt für „erhebliche Zweifel“

Die Stadt beklagt sich über den Auftragnehmer, ein Horber Bauunternehmen. Trotz Verzugsanzeigen sei „keine signifikante Beschleunigung“ festzustellen. Die Zusage, dass die Module in der Zeit bis zum 22. September geliefert würden, habe die Stadt nur mündlich. Inzwischen hat die Stadt eine Freiburger Anwaltskanzlei eingeschaltet.

Weil beim Modulbauer die Kommunikation sich schwierig gestalte, bestünden seitens der Stadt „erhebliche Zweifel“, dass es mit dem Oktobertermin noch klappen könnte. Bei der Vergabe hatte der Rat die Horber beauftragt, unter anderem weil sie den Liefertermin zugesagt hatten.

Witkowski: „Sehr ärgerlich“

Tanja Witkowski ist sauer: „So wird weiter Vertrauen verspielt.“ Ihre Fraktion habe immer wieder nachgehakt und sei beruhigt worden. „Es ist sehr ärgerlich“, so die Stadträtin und geschäftsführende Schulleiterin. Für die Schule sei es sehr schwierig, jetzt das Schuljahr zu planen, wenn man nicht wisse, wie man die vier Klassenzimmer ersetzen soll.

In einer Mail hat sie die Stadtverwaltung scharf kritisiert. Es sei ein „absolutes No go“, dass die Module nun nicht rechtzeitig kommen „und die Schule so hängen zu lassen“. Schließlich hat sie angeregt, die Stadt solle die Presse selbst informieren, „um wenigstens selbst in der Hand zu haben, was berichtet wird“.

Maurer: „Was ist mit der Kita Kirchplatzschule?“

CDU-Stadtrat Clemens Maurer hat sich Witkowskis Kritik „ausdrücklich“ angeschlossen. Er fragt, wann endlich die Stadt im Bereich Hochbau ein Projektmanagement einführen werde, das „früh- und vorausschauend Abweichungen identifiziert mit denen dann rechtzeitig umgegangen wird, so wie das im Bereich des Hochbaus aufgrund der Komplexität üblich ist?“

Außerdem will Maurer erfahren, ob die Eröffnung der Kita Kirchplatzschule in Sulgen ebenfalls wieder erneut kurzfristig verschoben werde.

Keine Antworten aus dem Rathaus

Am Freitagnachmittag war im Rathaus gegen 16 Uhr niemand im Büro der Oberbürgermeisterin zu erreichen.

Die Mitteilung über die Verzögerungen bei der Berneckschule sei auf eine Anfrage des SB zurückzuführen. Diese Mitteilung habe er dann auch den Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderats zukommen lassen, erläutert Hannes Herrmann am Samstagmorgen im Gespräch mit der NRWZ. Dass es sich um die Antwort auf eine Presseanfrage handelte, ist der Mail, die der NRWZ vorliegt, allerdings nicht zu entnehmen. (Ich habe meine ursprüngliche Berichterstattung in diesem Punkt korrigiert. him)

Bei der Horber Baufirma war nur der Anrufbeantworter eingeschaltet. Ein Rückruf ist bis zum späten Abend nicht erfolgt.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.
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