Die Narren haben den Schramberger Rathausschlüssel übernommen

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Schramberg.Premiere vor dem Schramberger Rathaus: Erstmals in ihrer Amtszeit hat Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr den Rathausschlüssel an die Narren übergeben. Doch kaum hatte Zunftmeister den Schlüssel übernommen, taten die Da-Bach-na-Fahrer alles, um die „Jungfer Dorothee aus den Klauen der Elferräte zu befreien“.

Zunächst war die neue Oberbürgermeisterin an der Reihe. Sie begrüßte neben zahlreichen Einheimischen Narren auch die Gäste aus der Partnerstadt Lachen um Gemeindepräsident Pit Marty. Eisenlohr hatte keine Sorgen, den Schlüssel an die Narren auszuborgen. Damit den Narren klar wurde, dass es da auch einige Aufgaben zu lösen gibt, ließ sie keinen Zweifel daran: „Denn ein Bürgermeister sitzt nicht nur hinterm Busch und blitzt seine Bürger zwecks Gebühr.“ An den Elferrat gewandt, hatte sie drei Punkte: „Erschter Punkt, und ganz wichtig, behandelt uns’re Bürger richtig!“. Als zweiten Punkt gab sie den Narren auf: „Von Euch einzuhalta ischt: die Schramberger Polizeiverordnung!“ Gnade ließ sie gegenüber Zunftmeister Michael Melvin walten, von dem sie wusste, dass verbotenerweise und „völlig ohne Not! – Enta gfüttert hat mit Brot“. Dritter Punkt auf ihrer Liste „Dreht sich um die Blitzerkischte: S’Narrablättle hat korrekt die große Hoffnung aufgedeckt, die mir mit dem Teil verbindet: dass des Haushalts Großprojekte ihre Finanzierung findet.“ Durch den Blitzer als gemeinsamer Feind, der das Volk eint, verspricht sie sich so viel Einheit in der Stadt wie nie.

Noch bevor Zunftmeister Michael Melvin das Wort ergreifen konnte, schnappte sich Bach-na-Fahrer Uwe Hasenmaile für die als Ritter angetretenen Da-Bach-na-Fahrer das Mikrofon. Er forderte den Elferrat zu Ritterspielen heraus, um zu klären, wer die Jungfer Dorothee in seine Reihen aufnehmen darf. Oben drauf sollte der Verlierer dem Gewinner acht Gallonen Bier zukommen lassen. Dabei hatten die Bach-na-Fahrer alles so vorbereitet, dass das Ritterturnier nicht nur unter ihrer Leitung stand, sondern sie sich am Ende auch zu Siegern erklärten.

Als Michael Melvin das Mikrofon dann doch noch zu fassen bekam, bescheinigte er den Bach-na-Fahrern, dass sie von Mummenschanz keine Ahnung haben. Er dankte allen Unterstützern der Fasnet von Polizei, Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz über den Bauhof, die Stadtmusik und die vielen Gruppen sowie vielen anderen. Damit ihm OB Dorothee Eisenlohr das Mikrofon nicht wegnimmt, überreichte er ihr eine Flöte.

Ein besonderer Dank ging an die Stadtmusik für das großartige Fasnetskonzert. Die Idee dazu hatte Holger Gögelein. Für die Stadtmusik gab es vor dem Rathaus dafür 100 Liter Bier, die auch prompt geliefert wurden und auch umgehend erste Abnehmer aus den Reihen der Musiker fanden. Auch 20 Flaschen Sekt sollten noch folgen.

Bevor Melvin auf die Schramberger Kommunalpolitik zu sprechen kam, beschäftigte er sich mit der Rottweiler Hängepartie Gartenschau und dem neu geschaffenen innerstädtischen Ackerloch in Oberndorf. „Zusammenfassend kann ich sagen: Rottweil hat die Hängebrückenpartie, Oberndorf hat das Ackerloch und wir die schönste Fasnet im Landkreis.“

Was OB Eisenlohr zu Jahresbeginn zu verkünden gehabt habe, seien keine Fasnetskracher. Der Verkehrsausschuss der Narrenzunft hat laut Melvin ausgerechnet, dass die Personalkosten für den Messwagen über den Einnahmen liegen werden. Aus Sicht der Zunft ein Schuss in den Ofen. Melvin stellte die Frage, wo denn bei zehn Millionen Euro weniger Gewerbesteuer im Jahr gespart werden solle. Etwa bei den Planungskosten?

Er erinnerte an Eisenlohrs Aufruf beim Neujahrsempfang, keine Leserbriefe mehr zu schreiben: „Das gefiel der hoorig Katz ganz und gar nicht. Sind doch genau die Leserbriefe mit ihren polemischen Spitzen das Salz in der politischen Suppe, die uns die politischen Eliten unserer Stadt dauernd einbrocken. Der Leserbrief als solches ist quasi die rhetorische Handgranate des einfachen Bürgers.“

Mit Blick auf das „Aktionsprogramm Sichere Straßenquerung – 1000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ des Ministeriums für Verkehr, wünschte er Eisenlohr, dass sie nicht als „Misses Zebra“ in die Stadtgeschichte eingeht. Reagiert hat der Elferrat auch auf die Aufforderung der Oberbürgermeisterin, nicht alles schwarz-weiß zu sehen, sondern auch mal mit der Rosa Brille: „Jetzt sieht alles viel besser aus.“ „Der Stadtumbau und der Schulcampus, alles in rosa – fantastisch“, so Melvin. Und: „Sogar der Gemeinderat kommt in rosa kommt viel besser daher.“

Der Oberbürgermeisterin gab er den Rat: „Schauen Sie nach vorne und stecken Sie den Kopf nie in den Sand, denn: Wer den Kopf in den Sand steckt, der muss eines verstehen, der Arsch bleibt immer deutlich zu sehn.“

Für den musikalischen Rahmen hatte bei der Schlüsselübergabe die Stadtmusik unter der Leitung von Meinrad Löffler gesorgt. Unter ihrer Begleitung zogen OB, Elfer, Gemeinderäte, und viele Narren zur Ordensverleihung.

Das interessiert diese Woche



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Schramberg.Premiere vor dem Schramberger Rathaus: Erstmals in ihrer Amtszeit hat Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr den Rathausschlüssel an die Narren übergeben. Doch kaum hatte Zunftmeister den Schlüssel übernommen, taten die Da-Bach-na-Fahrer alles, um die „Jungfer Dorothee aus den Klauen der Elferräte zu befreien“.

Zunächst war die neue Oberbürgermeisterin an der Reihe. Sie begrüßte neben zahlreichen Einheimischen Narren auch die Gäste aus der Partnerstadt Lachen um Gemeindepräsident Pit Marty. Eisenlohr hatte keine Sorgen, den Schlüssel an die Narren auszuborgen. Damit den Narren klar wurde, dass es da auch einige Aufgaben zu lösen gibt, ließ sie keinen Zweifel daran: „Denn ein Bürgermeister sitzt nicht nur hinterm Busch und blitzt seine Bürger zwecks Gebühr.“ An den Elferrat gewandt, hatte sie drei Punkte: „Erschter Punkt, und ganz wichtig, behandelt uns’re Bürger richtig!“. Als zweiten Punkt gab sie den Narren auf: „Von Euch einzuhalta ischt: die Schramberger Polizeiverordnung!“ Gnade ließ sie gegenüber Zunftmeister Michael Melvin walten, von dem sie wusste, dass verbotenerweise und „völlig ohne Not! – Enta gfüttert hat mit Brot“. Dritter Punkt auf ihrer Liste „Dreht sich um die Blitzerkischte: S’Narrablättle hat korrekt die große Hoffnung aufgedeckt, die mir mit dem Teil verbindet: dass des Haushalts Großprojekte ihre Finanzierung findet.“ Durch den Blitzer als gemeinsamer Feind, der das Volk eint, verspricht sie sich so viel Einheit in der Stadt wie nie.

Noch bevor Zunftmeister Michael Melvin das Wort ergreifen konnte, schnappte sich Bach-na-Fahrer Uwe Hasenmaile für die als Ritter angetretenen Da-Bach-na-Fahrer das Mikrofon. Er forderte den Elferrat zu Ritterspielen heraus, um zu klären, wer die Jungfer Dorothee in seine Reihen aufnehmen darf. Oben drauf sollte der Verlierer dem Gewinner acht Gallonen Bier zukommen lassen. Dabei hatten die Bach-na-Fahrer alles so vorbereitet, dass das Ritterturnier nicht nur unter ihrer Leitung stand, sondern sie sich am Ende auch zu Siegern erklärten.

Als Michael Melvin das Mikrofon dann doch noch zu fassen bekam, bescheinigte er den Bach-na-Fahrern, dass sie von Mummenschanz keine Ahnung haben. Er dankte allen Unterstützern der Fasnet von Polizei, Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz über den Bauhof, die Stadtmusik und die vielen Gruppen sowie vielen anderen. Damit ihm OB Dorothee Eisenlohr das Mikrofon nicht wegnimmt, überreichte er ihr eine Flöte.

Ein besonderer Dank ging an die Stadtmusik für das großartige Fasnetskonzert. Die Idee dazu hatte Holger Gögelein. Für die Stadtmusik gab es vor dem Rathaus dafür 100 Liter Bier, die auch prompt geliefert wurden und auch umgehend erste Abnehmer aus den Reihen der Musiker fanden. Auch 20 Flaschen Sekt sollten noch folgen.

Bevor Melvin auf die Schramberger Kommunalpolitik zu sprechen kam, beschäftigte er sich mit der Rottweiler Hängepartie Gartenschau und dem neu geschaffenen innerstädtischen Ackerloch in Oberndorf. „Zusammenfassend kann ich sagen: Rottweil hat die Hängebrückenpartie, Oberndorf hat das Ackerloch und wir die schönste Fasnet im Landkreis.“

Was OB Eisenlohr zu Jahresbeginn zu verkünden gehabt habe, seien keine Fasnetskracher. Der Verkehrsausschuss der Narrenzunft hat laut Melvin ausgerechnet, dass die Personalkosten für den Messwagen über den Einnahmen liegen werden. Aus Sicht der Zunft ein Schuss in den Ofen. Melvin stellte die Frage, wo denn bei zehn Millionen Euro weniger Gewerbesteuer im Jahr gespart werden solle. Etwa bei den Planungskosten?

Er erinnerte an Eisenlohrs Aufruf beim Neujahrsempfang, keine Leserbriefe mehr zu schreiben: „Das gefiel der hoorig Katz ganz und gar nicht. Sind doch genau die Leserbriefe mit ihren polemischen Spitzen das Salz in der politischen Suppe, die uns die politischen Eliten unserer Stadt dauernd einbrocken. Der Leserbrief als solches ist quasi die rhetorische Handgranate des einfachen Bürgers.“

Mit Blick auf das „Aktionsprogramm Sichere Straßenquerung – 1000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ des Ministeriums für Verkehr, wünschte er Eisenlohr, dass sie nicht als „Misses Zebra“ in die Stadtgeschichte eingeht. Reagiert hat der Elferrat auch auf die Aufforderung der Oberbürgermeisterin, nicht alles schwarz-weiß zu sehen, sondern auch mal mit der Rosa Brille: „Jetzt sieht alles viel besser aus.“ „Der Stadtumbau und der Schulcampus, alles in rosa – fantastisch“, so Melvin. Und: „Sogar der Gemeinderat kommt in rosa kommt viel besser daher.“

Der Oberbürgermeisterin gab er den Rat: „Schauen Sie nach vorne und stecken Sie den Kopf nie in den Sand, denn: Wer den Kopf in den Sand steckt, der muss eines verstehen, der Arsch bleibt immer deutlich zu sehn.“

Für den musikalischen Rahmen hatte bei der Schlüsselübergabe die Stadtmusik unter der Leitung von Meinrad Löffler gesorgt. Unter ihrer Begleitung zogen OB, Elfer, Gemeinderäte, und viele Narren zur Ordensverleihung.

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