Schramberger „Bären“: Kündigungen für Hotelbetreiberin und Caterer ausgesprochen
Sanierungsstau / Stadt verliert Gewerbesteuerzahler

Das traditionsreiche Hotel Bären mit dem Bärensaal und der Gaststätte steht vor einem größeren Umbruch. Nach etwa 15 Jahren werden Sandra Aubermann als Betreiberin des Hotels und Holger Kappey als Caterer und Betreiber des Bärensaals den Bären verlassen. Die Eigentümerin der Immobilie SRG aus Bad Wurzach, sprich die Familie Götz, hat den beiden die Verträge gekündigt.
Schramberg. „Unser Ziel ist wieder ein Gesamtkonzept“, heißt es aus der Firmenzentrale in Bad Wurzach. Deshalb habe die SRG die Verträge mit Aubermann und Kappey gekündigt. Bisher sei man noch „mittendrin“ in der Planung, wie es weiter gehen solle. „Mitte August sind wir weiter.“
Über mögliche Betreiber könne sie nichts sagen, man sei da in Gesprächen. Es werde sich aber um jemanden „aus der Gegend“ handeln.
Hotelbetreiberin: Entscheidung abgenommen
Sandra Aubermann, die seit 15 Jahren das Hotel Bären betreibt berichtet, dass die Kündigung zum Jahresende letzte Woche bei ihr eingetroffen sei. Sie klingt fast erleichtert: „Die Familie Götz hat mir eine Entscheidung abgenommen.“
Seit etwa zwei Jahren sei das Verhältnis angespannt gewesen. Im Hotel sei ein großer Renovierungsstau entstanden. „Wenn dieser nicht behoben wird, kann man das nicht mehr vermieten“, ist sich Aubermann sicher. Doch da tue sich nichts.
Zukunft offen
Zu ihren eigenen Plänen erklärt sie, sie werde das Hotel bis Ende des Jahres betreiben. „Danach gehe ich in die Schweiz, was ich dann mache, weiß ich noch nicht.“ Sie freue sich einfach auf eine neue Herausforderung.
Caterer: Liefere weiter an Schramberger Kunden
Für Holger Kappey, der in der Bärenküche auch für seinen Cateringbetrieb kocht, ist die Kündigung problematischer. Er soll schon Ende Juli raus. „Ich habe Veranstaltungen im Bärensaal eingebucht, Hochzeiten, Schramberger Firmen…“ Auch deshalb habe er die Kündigung seinem Anwalt übergeben.
Kappey betreibt als Exklusiv-Caterer die Bewirtung in den Donauhallen in Donaueschingen. Von dort aus werde er seine Kunden im Raum Schramberg weiter bedienen. Auch suche er eine weitere Produktionsküche im Raum Villingen-Schwenningen.
In Schramberg habe es wegen der Küchennutzung Ärger gegeben, berichtet Kappey weiter. Da sei plötzlich auch jemand anderes in der von ihm gemieteten Küche unterwegs gewesen. Nach einer Besprechung im Oktober mit Vertretern der Vermieterin SRG, der Stadt und ihm sei man sich eigentlich einig gewesen, wie es weiter gehen soll.
Kosten und Ärger
Die jetzt erfolgte Kündigung sei „für beide Seiten mit Kosten und Ärger verbunden“, bedauert Kappey. Auch er klagt über große Mängel am Gebäude. Das interessiere aber in Bad Wurzach niemanden, sagt Kappey. Er hätte den Wechsel auch von sich vollzogen, jetzt sei es halt arg kurzfristig.
Mit dem Weggang von Aubermann und ihm werde Schramberg auch wichtige Gewerbesteuerzahler verlieren. Aus dem Gastrobereich hätten sie beide sicher am meisten bezahlt, ist Kappey sich sicher.