„Sie kennen Windkraft seit 25 Jahren“
Infoveranstaltung der Teckwerke in der Kastellhalle / Austausch zum Repowering des Windpark Waldmössingen

Die Energiegenossenschaft Teckwerke wollen die bestehenden vier Windräder bei Waldmössingen durch moderne leistungsstärkere Anlagen ersetzen (wir haben berichtet). Bei einer gut besuchten Infoveranstaltung in der Kastellhalle haben Fachleute die Technik, aber auch die Finanzierung und die Beteiligungsmöglichkeiten erläutert.
Waldmössingen. Moritz Brandstetter, Projektentwickler bei der Bürgerenergiegenossenschaft „Teckwerke“ begrüßte die etwa 80 Interessierten. Er umriss kurz die energiepolitische Ausgangssituation in Deutschland. „Baden-Württemberg ist Strom-Importland“. Daher sei der weitere Ausbau von Erneuerbaren Energien notwendig. Zur Lage vor Ort meinte er: „Den Waldmössingern muss man Windkraft nicht erklären. Sie kennen Windkraft seit 25 Jahren“.

Planungsrecht gilt
Danach informierte Sabine Stampf vom Regierungspräsidium Freiburg, Stabsstelle Energiewende, Windenergie und Klimaschutz über die Regionalplanung und die Ausweisung von Vorranggebieten für Windkraft. „Der Bund hat die Länder zur Ausweisung der Vorrangflächen verpflichtet.“ Der Windpark Waldmössingen steht im „Vorranggebiet 20 Hummelbühl/Bühlenwald“.
Auch beim Repowering sei ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren nötig. „Es wird die Vereinbarkeit mit allen öffentlich-rechtlichen Vorgaben geprüft. Dazu zählen zum Beispiel Baurecht, Gewässerschutz, Natur- und Artenschutz und viele weitere“, so die Vertreterin des RP.
Genossenschaft mit vier Prozent Rendite
Danach stellte Felix Denzinger vom Vorstand der Teckwerke die Bürger-Energiegenossenschaft aus Kirchheim/Teck vor. Die Genossenschaft habe derzeit etwa 1700 Mitglieder. „Bürgerbeteiligung bedeutet bei den Teckwerken, dass man Genossenschaftsmitglied werden kann – bereits ab einem Genossenschaftsanteil von 100 Euro. Jeder hat gleiches Stimmrecht.“
Auf die Einlagen gebe es meist vier Prozent Rendite. Auch böten die Teckwerke ihren Genossinnen und Genossen einen vergünstigten Stromtarifs. „Für die Waldmössinger Bürgerschaft wird es ein spezielles Waldmössinger Stromprodukt geben.“

Repowering heißt Neubau
Lukas Schuwald, Geschäftsführender Gesellschafter der Ökostromgruppe Freiburg, stellte das Repowering des Windparks vor. „Die vier neuen Windkraftanlagen werden allesamt wieder im Offenland stehen. Kein Wald muss gerodet werden.“ Sie werden eine Gesamthöhe von 250 Metern haben.
Der Stromertrag werde das 15-fache betragen verglichen mit den bisherigen Windrädern. „Zur Wohnbebauung werden die Windkraftanlagen mehr als 1000 Meter entfernt sein“, versicherte er.

Im Anschluss an die Vorträge kam es an den Infotafeln und an den aufgebauten „Marktständen“ zum regen Austausch mit der Bürgerschaft.
