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Waldmössinger Mobilfunkmast kommt nochmal in den Ortschaftsrat

Die Diskussion um einen Mobilfunkmast bei der Kastellhalle geht in eine weitere Runde. Wie der geschäftsführende Ortsvorsteher Reiner Ullrich in der Ortschaftsratssitzung vergangene Woche mitteilte, hat inzwischen ein Gespräch zwischen Vertretern der Funkmastgegner, der Telekom und ihm stattgefunden. Eine Einigung gab es offenbar nicht.

Schramberg-Waldmössingen. Wie dem Sitzungsprotokoll zu entnehmen ist, hatten die Vertreter der Interessengemeinschaft „ohne vorherige Absprache mit der Telekom bereits ein Gutachten zu möglichen Mobilfunkstandorten in Auftrag gegeben und zum Gespräch mitgebracht“. Die vorgeschlagenen Standorte seien aus funktechnischen Gründen und wegen der Frequenzbereiche nicht realisierbar, berichtete Ullrich. Nach Aussage der Telekom sei eine Mobilfunkverbesserung nur in Ortsrand oder Ortszentrumslage zu erreichen.

Wenn nicht jetzt, dann lange nicht mehr

Aus diesem Grund werde an dem bisherigen vertraglich festgelegten Standort festgehalten. „Nur dort kann eine Mobilfunkverbesserung technisch umgesetzt werden“, erklärte Ullrich dem Ortschaftsrat.

Aufgrund der neuen Lizenzvergaben wäre eine Verbesserung der Mobilfunkversorgung in Waldmössingen derzeit nicht prioritär, sei jedoch ein Entgegenkommen der Telekom auf Bitten der Stadt.

Sollte die Stadt wieder Abstand von dem vorgesehenen Standort nehmen, wäre nicht vor 2030 mit einer Verbesserung der Mobilfunkversorgung für Waldmössingen seitens der Telekom zu rechnen. „Denn die Telekom hat nun die Auflage, stärker unterversorgte Kommunen prioritär zu behandeln“, erläuterte Ullrich laut Protokoll.

Ortschaftsrat will das Gutachten sehen

Adrian Schmid wollte wissen, auf welcher Grundlage das erneute Gespräch mit der Telekom basiert habe. „Was haben Sie davon erwartet, wenn die Telekom von vornherein sagt, dass es beim Standort bleibt?“ Es sei doch klar gewesen, dass die Telekom sich nicht auf einen anderen Standort einlassen werde.

Ullrich erwiderte: „Ich habe auch ein Fragezeichen dahinter gemacht. Die Anregung kam von den Vertretern der Interessengemeinschaft, gemeinsam ein Gutachten zu ermöglichen, der den bisherigen Standort mitbeinhaltet.“

Ullrich: Interessengemeinschaft hielt sich nicht an Verabredung

Die zentrale Aussage sei gewesen, dass man sich auf einen gemeinsamen Gutachter einigt, der von beiden Seiten akzeptiert werde. Außerdem habe man verabredet, dass der Standort bei der Kastellhalle mit einbezogen werde und die Vertreter der Interessengemeinschaft diesen Standort akzeptieren würden, falls der Gutachter den Standort bestätigt.

So habe sich eine neue Gesprächsgrundlage ergeben. „Deshalb habe ich die Telekom gebeten, an diesem Gespräch teilzunehmen. Überraschend war, dass die Herren der Interessengemeinschaft bereits mit einem fertigen Gutachten kamen. Das Ziel des Gesprächs wäre eigentlich gewesen, dass wir ein Gutachten in Auftrag geben und die Telekom damit einverstanden ist und deshalb war es ein überraschender Moment für mich und die Telekom, dass man schon mit einem fertigen Gutachten kam.“

Ortschaftsrat Schmid möchte das Gutachten selbst sehen und beantragte deshalb, das Thema in der nächsten Ortschaftsratssitzung im September nochmals zu behandeln „und abschließend den Deckel draufzumachen“.

Ullrich sagte das zu. Er betonte aber, dass dieses Gutachten von der Telekom nicht akzeptiert werde. Die Vertreter der Telekom könnten „mit dem Gutachten nichts anfangen“. Er sehe das Gutachten als Gegenstand, um dieses Thema nochmals in den Ortschaftsrat zu bringen, „damit Sie über das Gutachten informiert werden“, zitiert das Protokoll den geschäftsführenden Ortsvorsteher. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr fehlte entschuldigt in der Sitzung.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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