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Mobilfunk Waldmössingen: Bürgerinitiative zahlt „unabhängiges Gutachten“

Ortschaftsrat stimmt Vorschlag zu

Hier neben der Kastellhalle könnte ein Mobilfunkmast dafür sorgen, dass Waldmösssingens Funklöcher gefüllt werden. Archiv-Foto: him

Das Thema Mobilfunk erregt weiterhin einige Gemüter in Waldmössingen. Nun will die „Bürgerinitiative für nachhaltigen Mobilfunk“ einen „neutralen Gutachter“ beauftragen, der nach einem geeigneten Standort für einen Mobilfunkmast in Waldmössingen suchen soll.

Schramberg-Waldmössingen. In der Bürgerfragestunde hatte sich ein Waldmössinger laut Sitzungsprotokoll zur Wort gemeldet. Er wollte vom geschäftsführenden Ortsvorsteher Reiner Ullrich wissen, „ob grundsätzlich die Möglichkeit besteht, nochmal mit der Telekom ein Gespräch zu führen“.

Neutraler Gutachter gewünscht

Ullrich erwiderte, er sei „jederzeit für Gespräche offen“ und werde sich auf Wunsch bemühen, nochmal mit der Telekom ins Gespräch kommen. Allerdings sollten dann neue Argumente vorgebracht werden. Der Bürger kündigte weiter an, die „Bürgerinitiative für nachhaltigen Mobilfunk“ werde – über Spenden finanziert – ein „unabhängiges Gutachten“, das „von einem neutralen Sachverständigen erstellt wird“ beibringen.

„Der aktuell diskutierte Standort wird bei der Prüfung nicht ausgeschlossen“, so der Fragesteller. Gemeint ist der Platz bei der Kastellhalle, den die Stadt nach langem Suchen und Debattieren schließlich auserkoren hatte.

Gegen diesen Standort wenden sich einige Waldmössinger. Sie fordern einen Funkmast mit mindestens 500 Metern Abstand zur Wohnbebauung. Einen Wunsch, den die Telekom als technisch nicht umsetzbar bereits verworfen hat.

In der Schramberger Innenstadt ist das City-Hochhaus gespickt mit Funkantennen. Foto: him

Alle möglichen Flächen im städtischen Besitz prüfen

Auf Vorschlag des Fragestellers sollten städtische Flächen zum Pachten geprüft werden. Auch sollte das Gutachten kurzfristig erarbeitet werden, schlug er vor. Den Ortschaftsrat und Ullrich bat er, sich für diese Idee einzusetzen und zeitnah einen Gesprächstermin mit der Telekom zu vereinbaren.

Ullrich nannte den Vorschlag „konstruktiv“. Er ließ sich bestätigen, dass die Bürgerinitiative das Gutachten selbst finanziere und “der bisherige Standort in dieses Gutachten inkludiert“ sei. Da dem so sei, werde er das Vorhaben unterstützen.

In Sulgen beim Etterbrunnen steht seit vielen Jahren ein Funkmast mitten im Wohngebiet. Foto: him

Ortschaftsrat stimmt zu

Unter Bekanntgaben fragte er im Ortschaftsrat, ob dieser die Idee unterstütze. Das tat dieser dann auch wunschgemäß. Dies werde er „der Telekom so kommunizieren“. Nämlich, „dass es nicht nur das Ansinnen der Bürgerinitiative ist, sondern es ist auch die unterstützende Meinung des Ortschaftsrates“, zitiert das Protokoll den geschäftsführenden Ortsvorsteher. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr fehlte entschuldigt in der Sitzung.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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