Personalabbau bei Schwäbische Werkzeugmaschinen

Bis zu 150 Jobs sollen wegfallen/ Geschäftsleitung und Betriebsrat vereinbaren Freiwilligenprogramm am Standort

Das SW-Werk in Waldmössingen. Die Firma wirbt um Azubis für 2026 und will gleichzeitig bis zu 150 Stellen abbauen. Foto: him

Die Schwäbische Werkzeugmaschinen Gesellschaft (SW) und ihr Betriebsrat haben eine gemeinsame Vereinbarung zur „Anpassung der Personalsituation“ am Hauptsitz in Waldmössingen getroffen. Das meldet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die NRWZ hatte bereits Mitte November berichtet, dass solche Maßnahmen drohten.

Waldmössingen. Angesichts der anhaltend schwierigen Marktbedingungen im Maschinenbau werde das Unternehmen ein Freiwilligenprogramm für bis zu 150 Beschäftigte auflegen.

Herausforderndes Marktumfeld

Die Geschäftsführung und der Betriebsrat geben gemeinsam bekannt, „dass diese Personalanpassung aufgrund der anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen notwendig ist“. Insbesondere die globalen, geopolitisch geprägten Marktunsicherheiten, die strukturellen Veränderungen in der Automobilbranche sowie der hohe Kosten- und Innovationsdruck hätten das Geschäftsumfeld in den vergangenen Monaten weiter beeinflusst.

SW hatte bereits im November 2025 die Prüfung von Personalanpassungen intern angekündigt.

Sozialverträgliche Lösungen

Trotz der schwierigen Gesamtlage sei es der Geschäftsführung und dem Betriebsrat in offenen, konstruktiven und partnerschaftlichen Gesprächen gelungen, eine sozialverträgliche Lösung zu erarbeiten. Das gemeinsam entwickelte Freiwilligenprogramm biete den Beschäftigten verschiedene Optionen und berücksichtigt somit ihre individuellen Lebenssituationen bestmöglich. Wie diese Lösungen aussehen, ist der Mitteilung nicht zu entnehmen.

„Die getroffene Vereinbarung ermöglicht es uns, die notwendigen strukturellen Anpassungen umsichtig und sozialverträglich umzusetzen“, erklärt die Geschäftsführung. „Dieser Schritt ist schmerzhaft, aber es ist unumgänglich, um das Unternehmen in seiner Substanz zu stärken und es langfristig wettbewerbsfähig zu halten.“ Man danke allen Beschäftigten für „ihr Verständnis und ihre ausdauernd hohe Einsatzbereitschaft in dieser herausfordernden Phase.“

Zukunftsfähigkeit durch Investitionen sichern

Beide Seiten betonen, dass dieser Schritt notwendig sei, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Parallel zur „Personalanpassung“ werde SW weiterhin substanziell in wichtige Zukunftsfelder investieren.

Dazu zählen die Forschung und Entwicklung neuer nachhaltiger Fertigungslösungen, die Digitalisierung von Prozessen und Produkten sowie der Ausbau des Kunden- und Branchenportfolios – beispielsweise in den Bereichen Elektromobilität, Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt. „Das Ziel besteht darin, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern und neues Wachstum zu ermöglichen“, so das Unternehmen.

Geschäftsführung und Betriebsrat seien davon überzeugt, dass das Unternehmen mit den eingeleiteten Maßnahmen solide aufgestellt sei, „um die kommenden Marktanforderungen erfolgreich zu bewältigen“, heißt es abschließend.

Info: SW beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit etwa 1700 Menschen, davon in Waldmössingen bisher gut 800. Neben dem Werk in Waldmössingen arbeiten Leute in Tettnang, in den USA und China sowie in Frankreich, Italien, Polen, Ungarn, Mexiko, Korea, Türkei und Indien für SW.

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