Katholische Kirche feiert Patrozinium der Falkensteiner Kapelle nach abgeschlossener Außensanierung

Ein ganz besonderes Kirchlein

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Am 2. Juni, dem Namenstag des heiligen Erasmus, lud die katholische Kirchengemeinde St. Maria-Heilig Geist um 10 Uhr zu einer Wortgottesfeier in die Falkensteiner Kapelle ein. Diakon Markus Schneider leitete die Feier, die der Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer gemeinsam mit der Jugendschola sowie der Flötistin Dorothee Golm musikalisch begleitete.

Die Kapelle ist die älteste Kirche Schrambergs und ist 1275 als Eigenkirche der Herrschaft Falkenstein erstmals urkundlich erwähnt. Nach ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg baute sie Graf Joseph Ferdinand von Bissingen und Nippenburg (1690-1762) zwischen 1755 und 1757 wieder auf, nachdem sein Vater Freiherr Ferdinand Carl von Bissingen (1655-1716) ihr im Jahr 1713 nur ein Notdach verpasste. Sie befindet sich noch heute im Besitz der Grafen von Bissingen und Nippenburg, deren Familiengrablege sie auch ist.

Seit jeher ist der heilige Erasmus von Antiochia Schutzpatron der Kapelle, die seit dem zweiten Weltkrieg auch der heiligen Gottesmutter Maria geweiht ist. Am 29. April 1945 erhob die Schramberger Bevölkerung die „Schmerzhafte Muttergottes vom Falkenstein“ sogar zur Schutzherrin der Stadt.

Mit der „Beweinung Christi“ – einer Plastik der Grablege Christi – vom Beginn des 16. Jahrhunderts befindet sich eines der herausragendsten Kunstdenkmäler der Raumschaft in der Kapelle.

Erasmus von Antiochia

Diakon Schneider informierte ausführlich über die Hagiographie von Erasmus und dessen Märtyrertod unter Kaiser Diokletian durch das Herausdrehen seiner Gedärme. Durch göttlichen Beistand entging er vielen vorangegangene Foltermethoden unverletzt. Er sei auch zum Patron der Seiler und Seemänner geworden und schütze als einer der 14 Nothelfer vor allem vor Feuer.

Das Evangelium handelte von einer Heilungsgeschichte Christi am Sabbat und die Wichtigkeit von guten Taten gegenüber benachteiligten Mitmenschen auch an solchen Feiertagen. Dies nahm Schneider zum Anlass in der Predigt auch an unsere Pflicht als Bürger, wählen zu gehen, zu appellieren. Zum Schluss bedankte er sich bei der gräflichen Familie, die sich wegen eines Familienfestes entschuldigen ließ, für das Bereitstellen der Kapelle für die kleine Feier anlässlich des Patroziniums.

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Diakon Markus Schneider und die Schola.

Nach der Wortgottesfeier lud der „Förderkreis Falkensteiner Kapelle“, der als Arbeitsgruppe des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg zur Außensanierung der Kapelle ins Leben gerufen wurde, zum Verweilen bei Hefezopf und Getränken ein.

Info: Gleichzeitig sammelten sie damit Spenden für weitere Sanierungsarbeiten. Spenden sind auf das Konto mit der IBAN: DE 59 6425 0040 0000 5812 20 unter dem Verwendungszweck: „Falkensteiner Kapelle“ möglich.

Das interessiert diese Woche



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Am 2. Juni, dem Namenstag des heiligen Erasmus, lud die katholische Kirchengemeinde St. Maria-Heilig Geist um 10 Uhr zu einer Wortgottesfeier in die Falkensteiner Kapelle ein. Diakon Markus Schneider leitete die Feier, die der Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer gemeinsam mit der Jugendschola sowie der Flötistin Dorothee Golm musikalisch begleitete.

Die Kapelle ist die älteste Kirche Schrambergs und ist 1275 als Eigenkirche der Herrschaft Falkenstein erstmals urkundlich erwähnt. Nach ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg baute sie Graf Joseph Ferdinand von Bissingen und Nippenburg (1690-1762) zwischen 1755 und 1757 wieder auf, nachdem sein Vater Freiherr Ferdinand Carl von Bissingen (1655-1716) ihr im Jahr 1713 nur ein Notdach verpasste. Sie befindet sich noch heute im Besitz der Grafen von Bissingen und Nippenburg, deren Familiengrablege sie auch ist.

Seit jeher ist der heilige Erasmus von Antiochia Schutzpatron der Kapelle, die seit dem zweiten Weltkrieg auch der heiligen Gottesmutter Maria geweiht ist. Am 29. April 1945 erhob die Schramberger Bevölkerung die „Schmerzhafte Muttergottes vom Falkenstein“ sogar zur Schutzherrin der Stadt.

Mit der „Beweinung Christi“ – einer Plastik der Grablege Christi – vom Beginn des 16. Jahrhunderts befindet sich eines der herausragendsten Kunstdenkmäler der Raumschaft in der Kapelle.

Erasmus von Antiochia

Diakon Schneider informierte ausführlich über die Hagiographie von Erasmus und dessen Märtyrertod unter Kaiser Diokletian durch das Herausdrehen seiner Gedärme. Durch göttlichen Beistand entging er vielen vorangegangene Foltermethoden unverletzt. Er sei auch zum Patron der Seiler und Seemänner geworden und schütze als einer der 14 Nothelfer vor allem vor Feuer.

Das Evangelium handelte von einer Heilungsgeschichte Christi am Sabbat und die Wichtigkeit von guten Taten gegenüber benachteiligten Mitmenschen auch an solchen Feiertagen. Dies nahm Schneider zum Anlass in der Predigt auch an unsere Pflicht als Bürger, wählen zu gehen, zu appellieren. Zum Schluss bedankte er sich bei der gräflichen Familie, die sich wegen eines Familienfestes entschuldigen ließ, für das Bereitstellen der Kapelle für die kleine Feier anlässlich des Patroziniums.

patrozinium falkensteinr kapelle schäfer dk 020624 (1)
Diakon Markus Schneider und die Schola.

Nach der Wortgottesfeier lud der „Förderkreis Falkensteiner Kapelle“, der als Arbeitsgruppe des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg zur Außensanierung der Kapelle ins Leben gerufen wurde, zum Verweilen bei Hefezopf und Getränken ein.

Info: Gleichzeitig sammelten sie damit Spenden für weitere Sanierungsarbeiten. Spenden sind auf das Konto mit der IBAN: DE 59 6425 0040 0000 5812 20 unter dem Verwendungszweck: „Falkensteiner Kapelle“ möglich.

Das interessiert diese Woche

David Kuhner (dk)
David Kuhner (dk)
David Kuhner (*2002) geboren in Rottweil und aufgewachsen in Schramberg. Nach dem Abitur am Gymnasium Schramberg im Jahr 2020 absolvierte er ein FSJK im Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg. Sein großes Interesse gilt der Lokalgeschichte seines Heimatortes Schramberg. Seit dem Wintersemester 2021/22 studiert er an der Eberhard Karls Universität Tübingen Geschichtswissenschaft im Hauptfach und katholische Theologie im Nebenfach.