„Einfach geil, wenn du das Zepter in der Hand hast“

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Die Rottweiler Fasnet fällt in diesem Jahr aus. Kein Abstauben, kein Schmotziger, keine Narrensprünge. Die NRWZ hat sich bei ein paar Rottweiler Narren umgehört, was Ihnen am meisten fehlt und was sie für die fünfte Jahreszeit planen.

Mit 14 Jahren war Ralf „Hefe“ Armleder erstmals am Schmotzigen in den Altstädter Wirtschaften unterwegs. Damals interessierten ihn und seine zwei Freunde vor allem der Sekt, den sie überall für ihr Musikstückle bekamen. 40 Jahre ist das her und die Fasnet mit all ihren Facetten lässt das Ausschussmitglied der Kabiszunft seither nicht mehr los.

Was bedeutet für dich die Fasnet generell?

Für mich hat die Fasnet mehrere Seiten. Nicht nur das Laute und Lustige, das Schaulaufen ist für mich wichtig, sondern auch das Nachdenkliche, Sentimentale. Für mich gehören die Narrenkappe und der Tod zusammen, wie auch im Münster gut zu sehen ist. Beim Abstauben gehe ich oft zu Altstädtern, denen es nicht gut geht, die vielleicht ihre letzte Fasnet vor sich haben. Das sind Besuche, die unter die Haut gehen. Und mir liegen die Zwiegespräche am Herzen, wenn der Ball hin und her geht zwischen Zuschauer und Narr, beim Sprung genauso wie beim Schmotzigen, das ist für mich die Fasnet.

Was hast du empfunden, als klar war, die Fasnet 2021 fällt aus?

Ich kann mich noch gut an 1991 erinnern, da war ich lange dagegen, die Fasnet ausfallen zu lassen. Erst ein Gespräch mit Opa Albin Schwaibold brachte mich zum Umdenken: Der erzählte, wie er im Weltkrieg eine Feldpost bekommen habe, in der von der Fasnet in Rottweil erzählt wurde. Da sei ihm die Motivation für den Krieg völlig abhandengekommen. Dieses Jahr tut es mir vor allem Leid für die Kinder und Jugendlichen insgesamt. Die Fasnet macht Rottweil lebenswert und unterscheidet uns von den Städten um uns herum. Das find ich schad‘. Für mich persönlich bedaure ich, dass es kein Aufsagen geben wird, keine Treffen – das fehlende Gemeinschaftserlebnis.

Kein Schmotziger, kein Kinderumzug, keine Narrensprünge – was schmerzt am meisten und warum?

Am meisten schmerzt der Schmotzige. Die Auftritte sind für mich seit 40 Jahren der Höhepunkt der Fasnet. Es ist einfach geil, wenn du in acht Wirtschaften das Zepter in der Hand hast und Stimmung im Publikum aufkommt. Und die Narrenstückle beim Kabisball, die fehlen mir auch.

Was hast du für ein Alternativprogramm an der Fasnet 21?

Alles, was wir uns bisher überlegt haben, kannst du vergessen: „in d’Stadt gange, mit d’Rössle“ unterwegs sein. Meine Kinder haben bei Oma und Opa abgestaubt, das war ja erlaubt. Und jetzt haben wir einen Hausball geplant. Den gab’s bei Armleder und Lambrecht schon zu unserer Kindheit. Jeder muss mindestens eine Aufführung darbieten. Ich denke, viele haben den Drang in die Stadt zu laufen, zu gucken, was los ist. Da nehme ich mich nicht von aus. Mal sehen, wie weit ich da gehe.

Das interessiert diese Woche



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Die Rottweiler Fasnet fällt in diesem Jahr aus. Kein Abstauben, kein Schmotziger, keine Narrensprünge. Die NRWZ hat sich bei ein paar Rottweiler Narren umgehört, was Ihnen am meisten fehlt und was sie für die fünfte Jahreszeit planen.

Mit 14 Jahren war Ralf „Hefe“ Armleder erstmals am Schmotzigen in den Altstädter Wirtschaften unterwegs. Damals interessierten ihn und seine zwei Freunde vor allem der Sekt, den sie überall für ihr Musikstückle bekamen. 40 Jahre ist das her und die Fasnet mit all ihren Facetten lässt das Ausschussmitglied der Kabiszunft seither nicht mehr los.

Was bedeutet für dich die Fasnet generell?

Für mich hat die Fasnet mehrere Seiten. Nicht nur das Laute und Lustige, das Schaulaufen ist für mich wichtig, sondern auch das Nachdenkliche, Sentimentale. Für mich gehören die Narrenkappe und der Tod zusammen, wie auch im Münster gut zu sehen ist. Beim Abstauben gehe ich oft zu Altstädtern, denen es nicht gut geht, die vielleicht ihre letzte Fasnet vor sich haben. Das sind Besuche, die unter die Haut gehen. Und mir liegen die Zwiegespräche am Herzen, wenn der Ball hin und her geht zwischen Zuschauer und Narr, beim Sprung genauso wie beim Schmotzigen, das ist für mich die Fasnet.

Was hast du empfunden, als klar war, die Fasnet 2021 fällt aus?

Ich kann mich noch gut an 1991 erinnern, da war ich lange dagegen, die Fasnet ausfallen zu lassen. Erst ein Gespräch mit Opa Albin Schwaibold brachte mich zum Umdenken: Der erzählte, wie er im Weltkrieg eine Feldpost bekommen habe, in der von der Fasnet in Rottweil erzählt wurde. Da sei ihm die Motivation für den Krieg völlig abhandengekommen. Dieses Jahr tut es mir vor allem Leid für die Kinder und Jugendlichen insgesamt. Die Fasnet macht Rottweil lebenswert und unterscheidet uns von den Städten um uns herum. Das find ich schad‘. Für mich persönlich bedaure ich, dass es kein Aufsagen geben wird, keine Treffen – das fehlende Gemeinschaftserlebnis.

Kein Schmotziger, kein Kinderumzug, keine Narrensprünge – was schmerzt am meisten und warum?

Am meisten schmerzt der Schmotzige. Die Auftritte sind für mich seit 40 Jahren der Höhepunkt der Fasnet. Es ist einfach geil, wenn du in acht Wirtschaften das Zepter in der Hand hast und Stimmung im Publikum aufkommt. Und die Narrenstückle beim Kabisball, die fehlen mir auch.

Was hast du für ein Alternativprogramm an der Fasnet 21?

Alles, was wir uns bisher überlegt haben, kannst du vergessen: „in d’Stadt gange, mit d’Rössle“ unterwegs sein. Meine Kinder haben bei Oma und Opa abgestaubt, das war ja erlaubt. Und jetzt haben wir einen Hausball geplant. Den gab’s bei Armleder und Lambrecht schon zu unserer Kindheit. Jeder muss mindestens eine Aufführung darbieten. Ich denke, viele haben den Drang in die Stadt zu laufen, zu gucken, was los ist. Da nehme ich mich nicht von aus. Mal sehen, wie weit ich da gehe.

Das interessiert diese Woche