Michael Spindler ist als Sportreporter auch bei Olympia dabei

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ROTTWEIL – Er ist bei den meisten großen Sportereignissen mit dabei: Michael Spindler, in Rottweil geboren und aufgewachsen, einst erfolgreicher Leichathlet beim TSV und seit 20 Jahren Sportreporter beim ZDF und dem SWR. Nach Rottweil kommt er gern, aber selten, doch jetzt war er wieder mal zuhause, besuchte seine Schwester Gabi, die den elterlichen Friseursalon am Münster betreibt, und hatte auch Zeit für ein Gespräch mit der NRWZ.

In dem er erzählt, dass das mit dem Journalismus eigentlich dem Zufall zu verdanken ist. Als Sportstudent im Mainz wurde er irgendwann gefragt, ob er nicht für die Hochschulzeitung schreiben könnte. Er sagte zu, aber eigentlich nur, weil er dann einen Schlüssel für die Schranke des Hochschulparkplatzes bekommen konnte. Doch dann faszinierte ihn das, er packte auf das Sportstudium ein journalistisches drauf, machte Praktika, hospitierte und war schließlich fest beim ZDF.

Mit Frau und Tochter lebt er in Mainz, eine Stadt, die er schon als Kind gut kannte, denn seine Mutter war Mainzerin, und die Oma hat er oft besucht. Zuhause ist er aber auch in der ganzen Welt, begleitet die Weltcup-Skirennen, ist bei Olympia vor Ort, bei den Paralympics oder der Leichtathletik-WM. „Ich hab schon viel gesehen von der Welt“, erzählt der braungebrannte, nach wie vor durchtrainierte 52-Jährige. Felix Neureuther, Magdalena Neuner, Thomas Dreßen, Roger Federer, Franz Beckenbauer, Usain Bolt: Michael Spindler kennt sie alle.

Ob da nicht auch die eine oder andere Freundschaft entsteht? Nein, das nicht. „Es ist über die Jahre ein gewisses Vertrauensverhältnis entstanden,“, Respekt, den er sich erarbeitet hat. „Das ist besser so!“, sagt Spindler. Schließlich muss er als Journalist immer kritische Distanz wahren. Respekt hat er selbst auch vor diesen Hochleistungssportlern. „Dennoch bleibt immer ein Restzweifel, ob da wirklich alles auber ist.“ Der eine oder andere hat ihn aber nachhaltig beeindruckt, zum Beispiel Tennis-Legende Federer oder der „Kaiser Franz“, „die haben sowas von einer guten Kinderstube!“ Beckenbauer beispielsweise laufe bei einem Redaktionsbesuch zuerst die Runde, um jedem, bis hin zur Sekretärin, die Hand zu schütteln.

Olympia, Weltcup, das ist das eine, aber Spindler sind die kleineren Sportarten eigentllich lieber, wo man als Journalist nicht nur einer von vielen, eine Nummer ist. „Da macht der Umgang mit den Athleten einfach mehr Spaß.“ Dennoch ist er dabei, bei den Großereignissen, bei Olympia, einer der weltweit wohl am besten gesicherten Veranstaltungen. In das olympische Dorf kommt man überhaupt nicht rein, das ist total abgeriegelt, und auch drumrum ist alles extrem gesichert. „Das macht mir nicht direkt Angst, aber man hat schon so seine Bedenken.“

Und auch der steigende Spardruck bei den öffentlich-rechtlichen Sendern macht ihn nachdenklich. So wurde die Fußball-WM in Russland von Baden-Baden aus moderiert, um Reisekosten zu sparen. Die Technik mache da viel möglich, aber es gehöre eben auch dazu, die Stimmung im Stadion einzufangen. „Es muss schon das Ziel sein, live dabei zu sein!“ Was für den Sportjournalist natürlich auch bedeutet, viel unterwegs zu sein und meist am Wochenende zu arbeiten. Wie vereinbart man das mit der Familie? „Ich habe eine sehr verständnisvolle Frau!“ Und den Vorteil, unter der Woche mal frei zu haben. Was er jetzt auch in Rottweil genoss. „Ich habe mein Mountainbike dabei und genieße es, man sieht so viel!“

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In dem er erzählt, dass das mit dem Journalismus eigentlich dem Zufall zu verdanken ist. Als Sportstudent im Mainz wurde er irgendwann gefragt, ob er nicht für die Hochschulzeitung schreiben könnte. Er sagte zu, aber eigentlich nur, weil er dann einen Schlüssel für die Schranke des Hochschulparkplatzes bekommen konnte. Doch dann faszinierte ihn das, er packte auf das Sportstudium ein journalistisches drauf, machte Praktika, hospitierte und war schließlich fest beim ZDF.

Mit Frau und Tochter lebt er in Mainz, eine Stadt, die er schon als Kind gut kannte, denn seine Mutter war Mainzerin, und die Oma hat er oft besucht. Zuhause ist er aber auch in der ganzen Welt, begleitet die Weltcup-Skirennen, ist bei Olympia vor Ort, bei den Paralympics oder der Leichtathletik-WM. „Ich hab schon viel gesehen von der Welt“, erzählt der braungebrannte, nach wie vor durchtrainierte 52-Jährige. Felix Neureuther, Magdalena Neuner, Thomas Dreßen, Roger Federer, Franz Beckenbauer, Usain Bolt: Michael Spindler kennt sie alle.

Ob da nicht auch die eine oder andere Freundschaft entsteht? Nein, das nicht. „Es ist über die Jahre ein gewisses Vertrauensverhältnis entstanden,“, Respekt, den er sich erarbeitet hat. „Das ist besser so!“, sagt Spindler. Schließlich muss er als Journalist immer kritische Distanz wahren. Respekt hat er selbst auch vor diesen Hochleistungssportlern. „Dennoch bleibt immer ein Restzweifel, ob da wirklich alles auber ist.“ Der eine oder andere hat ihn aber nachhaltig beeindruckt, zum Beispiel Tennis-Legende Federer oder der „Kaiser Franz“, „die haben sowas von einer guten Kinderstube!“ Beckenbauer beispielsweise laufe bei einem Redaktionsbesuch zuerst die Runde, um jedem, bis hin zur Sekretärin, die Hand zu schütteln.

Olympia, Weltcup, das ist das eine, aber Spindler sind die kleineren Sportarten eigentllich lieber, wo man als Journalist nicht nur einer von vielen, eine Nummer ist. „Da macht der Umgang mit den Athleten einfach mehr Spaß.“ Dennoch ist er dabei, bei den Großereignissen, bei Olympia, einer der weltweit wohl am besten gesicherten Veranstaltungen. In das olympische Dorf kommt man überhaupt nicht rein, das ist total abgeriegelt, und auch drumrum ist alles extrem gesichert. „Das macht mir nicht direkt Angst, aber man hat schon so seine Bedenken.“

Und auch der steigende Spardruck bei den öffentlich-rechtlichen Sendern macht ihn nachdenklich. So wurde die Fußball-WM in Russland von Baden-Baden aus moderiert, um Reisekosten zu sparen. Die Technik mache da viel möglich, aber es gehöre eben auch dazu, die Stimmung im Stadion einzufangen. „Es muss schon das Ziel sein, live dabei zu sein!“ Was für den Sportjournalist natürlich auch bedeutet, viel unterwegs zu sein und meist am Wochenende zu arbeiten. Wie vereinbart man das mit der Familie? „Ich habe eine sehr verständnisvolle Frau!“ Und den Vorteil, unter der Woche mal frei zu haben. Was er jetzt auch in Rottweil genoss. „Ich habe mein Mountainbike dabei und genieße es, man sieht so viel!“

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