Sechs Plätze für wohnsitzlose Frauen entstehen

AWO erstellt Anbau an die Spittelmühle

Sie schwingen den Spaten für die Spitelmühle: Andreas Richter, Renate Weiler, Alexander Schiem, Ansgar Fehrenbacher, Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Kreis-Sozialdezernentin Angela Jetter, Geschäftsführer Thomas Roth und Architekt Stefan Popp. Foto: wede

Startschuss für ein wichtiges Projekt: Die Spittelmühle, die stationären Einrichtung für wohnungslose Menschen in Rottweil, wird einen Anbau erhalten. Das Projekt soll die Zahl der stationären Plätze von derzeit 24 auf 30 erhöhen. Damit schafft die Arbeiterwohlfahrt (AWO) dringend benötigten Raum für Menschen mit Wohnungsnot.

Rottweil – Dringend benötigt – auch im Hinblick darauf, dass nach Fertigstellung des neuen Gefängnisses entlassene Männer eine Unterkunft suchen. „Der Druck ist auch jetzt schon hoch“, sagte Einrichtungsleiter Alexander Schiem. Das Projekt soll die Zahl der stationären Plätze von derzeit 24 auf 30 erhöhen. Der geplante Anbau wird auf einer Fläche im Garten des Grundstücks der über 100 Jahre alten, denkmalgeschützten Spittelmühle errichtet.

Die neu entstehenden sechs Zimmer sollen den Bereich für wohnsitzlose Frauen beherbergen, wie Geschäftsführer Thomas Roth zu Beginn sagte. „Ein vergleichbares Angebot ist in der Region selten zu finden“, stellte er fest.

Ein strategisch platzierter Aufzug wird die gesamte Einrichtung künftig barrierefrei zugänglich machen. Und schließlich sollen auch die Wohnverhältnisse der ganzen Einrichtung verbessert werden: Teilen sich bislang acht Personen ein Bad und ein WC, so werden es nach Fertigstellung jeweils drei sein, berichtete Roth.

1,8 Millionen Euro Baukosten

Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel erklärte den Anwesenden den Begriff „Subsidiarität – ein komisches Wort für eine gute Sache“. Der Staat müsse sich überlegen, ob er eine Aufgabe übernimmt, die ein freier Träger mindestens gleich gut macht. Und das sei hier der Fall. Daher beteiligt sich der Landkreis auch an den Kosten. Und nicht nur er.

Die Baumaßnahme kostet 1,83 Millionen Euro. Zu viel natürlich für die AWO. Immerhin 590.000 Euro Eigenmittel steuert sie bei. Das Land Baden-Württemberg bringt 587.000 Euro, der Landkreis Rottweil 185.000 und der Nachbarkreis Tuttlingen 60.000 Euro. Von der Fernsehlotterie kommen 280.000, vom Kommunalverband für Jugend und Soziales noch mal fast 150.000 Euro. Nicht zu vergessen: Der AWO-Ortsverband Oberndorf beteiligt sich mit 10.000 Euro an den Kosten.

Baubeginn ist im Frühjahr, wie Architekt Stefan Popp sagte.

Ansicht des Neubaus. Grafik: BJW Freie Architekten, Zimmern
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