Unterricht und Prüfungen unter schwierigen Bedingungen

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„Na, wir war‘s?“ Der Leiter der beruflichen Gymnasien fragt  am Montagnachmittag fünf Abiturientinnen nach der letzten schriftlichen Prüfung. Dreimal „Schlecht“, zweimal „geht so“ bekommt Bernhard Broghammer als Antwort. Bei Mathe sei das leider die übliche Antwort, schmunzelt Broghammer. (Und das wohl schon seit vielen Schülergenerationen…)

Die fünf Schülerinnen  waren in der ersten Klasse des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums mit Profil Gesundheit (SGGG) an den beruflichen Schulen in Schramberg, die derzeit ihr Abi machen.

Neben den 14 Schülerinnen und Schülern des SGGG  absolvieren derzeit auch elf junge Leute vom Technischen Gymnasium Profil Umwelttechnik  ihre schriftlichen Prüfungen. Nach Pfingsten stehen dann noch einige Klassenarbeiten und die mündlichen Abiprüfungen an.

„Defintiv empfehlenswert“

Das Abitur auf diese Weise zu machen, Ashley Breiter kann es „definitiv empfehlen“. Sie wolle eine Ausbildung im Gesundheitsbereich machen und habe so schon eine gute Grundlage. Für Julian Wolf war schon lange klar, dass er eines Tages  einen Beruf im Sportbereich ergreifen möchte.  Nach dem Abi will er auf eine Duale Hochschule und „Fitnesswissenschaft“ studieren. Was er in Sulgen gelernt habe, könne er aber auch im Privatleben und bei Sport nutzen.

Marah Klausmann möchte ein freiwilliges  soziales Jahr im Bereich Medizin und Soziales absolvieren. Was danach kommt? „Sicher nicht BWL oder Technik“, lacht sie. Vivien Schatz interessiert sich für Medizin, will aber zunächst in diesem Bereich eine Berufsausbildung machen. Jessica Naumann möchte eigentlich Lehrerin werden. Die Lerninhalte aus dem Schwerpunkt könne sie aber auch für sich im privaten Bereich nutzen. Das sei der Vorteil der beruflichen Gymnasien, so Schulleiter Broghammer. Man habe hinterher die allgemeine Hochschulreife und könne studieren, was zu einem passe.

Die Schulauswahl der Fünf hatte ganz unterschiedliche Gründe, von der Empfehlung der großen Schwester bis zur Wohnortnähe. Bereut hat es keine. Der Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern sei sehr angenehm gewesen. Auch das Klima an der Schule hat allen gefallen – bis Corona kam.

Corona: Ein besonderes Abitur

Das bedauern alle fünf, dass in den letzten anderthalb Jahren weitgehend Distanzunterricht geboten werden musste. Marah Klausmann fand besonders bei den Themen die ihr nicht so lagen, habe ihr der direkte Austausch gefehlt. „Sich immer wieder selbst motivieren, war nicht leicht, besonders als  es zeitweise hieß,  es gibt keine Prüfungen.“ Vivien Schatz fand es schwierig, dass  alle ihre Informationen aus anderen Quellen  sich besorgt hatten. Da den Überblick zu behalten, sei nicht so einfach gewesen. Auch Julian Wolf glaubt, dass da zunächst „Lücken geblieben sind“. Die hätten sie während der Präsenzphase dann aufgearbeitet.

Bernhard Broghammer fand das Unterrichten ohne den direkten Kontakt zu den Schülern schwieriger:  Das Feedback und der Blickkontakt fehlen einfach. Mit „teams“ sei es aber technisch gut gelaufen. Er versichert seinen Abiturientinnen, ihr Abi sei bestimmt nicht weniger wert als das von Abiturienten ohne Pandemiebedingungen. „Bei Ihnen sind zusätzliche Kompetenzen hinzu gekommen.“ Sich selbst zu lenken und eigenständig zu arbeiten, sei für ein späteres Studium  sehr wichtig. Aber es sei auch vieles weggefallen, was das Schulleben zu normalen Zeiten auch zu einem Erlebnis mache: „Dass die Studienfahrten komplett ausgefallen sind, finde ich extrem schade.“

Und die üblichen Partys nach den Abiklausuren – Fehlanzeige. Wenigstens ein gemeinsamer Schlusspunkt der dreijährigen gemeinsamen Zeit könnte noch klappen. Broghammer hofft, „dass wir wenigstens den Abiball am 17. Juli feiern können“.

Info: Für das kommende Schuljahr besteht noch die Möglichkeit, sich beim SGGG anzumelden. Es sind noch einige Plätze frei.

Berufliche Schulen Schramberg, Wittumweg 13
78713 Schramberg, Tel.: 07422/5109-5100
Webadresse: www.bs-schramberg.de

Das interessiert diese Woche



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„Na, wir war‘s?“ Der Leiter der beruflichen Gymnasien fragt  am Montagnachmittag fünf Abiturientinnen nach der letzten schriftlichen Prüfung. Dreimal „Schlecht“, zweimal „geht so“ bekommt Bernhard Broghammer als Antwort. Bei Mathe sei das leider die übliche Antwort, schmunzelt Broghammer. (Und das wohl schon seit vielen Schülergenerationen…)

Die fünf Schülerinnen  waren in der ersten Klasse des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums mit Profil Gesundheit (SGGG) an den beruflichen Schulen in Schramberg, die derzeit ihr Abi machen.

Neben den 14 Schülerinnen und Schülern des SGGG  absolvieren derzeit auch elf junge Leute vom Technischen Gymnasium Profil Umwelttechnik  ihre schriftlichen Prüfungen. Nach Pfingsten stehen dann noch einige Klassenarbeiten und die mündlichen Abiprüfungen an.

„Defintiv empfehlenswert“

Das Abitur auf diese Weise zu machen, Ashley Breiter kann es „definitiv empfehlen“. Sie wolle eine Ausbildung im Gesundheitsbereich machen und habe so schon eine gute Grundlage. Für Julian Wolf war schon lange klar, dass er eines Tages  einen Beruf im Sportbereich ergreifen möchte.  Nach dem Abi will er auf eine Duale Hochschule und „Fitnesswissenschaft“ studieren. Was er in Sulgen gelernt habe, könne er aber auch im Privatleben und bei Sport nutzen.

Marah Klausmann möchte ein freiwilliges  soziales Jahr im Bereich Medizin und Soziales absolvieren. Was danach kommt? „Sicher nicht BWL oder Technik“, lacht sie. Vivien Schatz interessiert sich für Medizin, will aber zunächst in diesem Bereich eine Berufsausbildung machen. Jessica Naumann möchte eigentlich Lehrerin werden. Die Lerninhalte aus dem Schwerpunkt könne sie aber auch für sich im privaten Bereich nutzen. Das sei der Vorteil der beruflichen Gymnasien, so Schulleiter Broghammer. Man habe hinterher die allgemeine Hochschulreife und könne studieren, was zu einem passe.

Die Schulauswahl der Fünf hatte ganz unterschiedliche Gründe, von der Empfehlung der großen Schwester bis zur Wohnortnähe. Bereut hat es keine. Der Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern sei sehr angenehm gewesen. Auch das Klima an der Schule hat allen gefallen – bis Corona kam.

Corona: Ein besonderes Abitur

Das bedauern alle fünf, dass in den letzten anderthalb Jahren weitgehend Distanzunterricht geboten werden musste. Marah Klausmann fand besonders bei den Themen die ihr nicht so lagen, habe ihr der direkte Austausch gefehlt. „Sich immer wieder selbst motivieren, war nicht leicht, besonders als  es zeitweise hieß,  es gibt keine Prüfungen.“ Vivien Schatz fand es schwierig, dass  alle ihre Informationen aus anderen Quellen  sich besorgt hatten. Da den Überblick zu behalten, sei nicht so einfach gewesen. Auch Julian Wolf glaubt, dass da zunächst „Lücken geblieben sind“. Die hätten sie während der Präsenzphase dann aufgearbeitet.

Bernhard Broghammer fand das Unterrichten ohne den direkten Kontakt zu den Schülern schwieriger:  Das Feedback und der Blickkontakt fehlen einfach. Mit „teams“ sei es aber technisch gut gelaufen. Er versichert seinen Abiturientinnen, ihr Abi sei bestimmt nicht weniger wert als das von Abiturienten ohne Pandemiebedingungen. „Bei Ihnen sind zusätzliche Kompetenzen hinzu gekommen.“ Sich selbst zu lenken und eigenständig zu arbeiten, sei für ein späteres Studium  sehr wichtig. Aber es sei auch vieles weggefallen, was das Schulleben zu normalen Zeiten auch zu einem Erlebnis mache: „Dass die Studienfahrten komplett ausgefallen sind, finde ich extrem schade.“

Und die üblichen Partys nach den Abiklausuren – Fehlanzeige. Wenigstens ein gemeinsamer Schlusspunkt der dreijährigen gemeinsamen Zeit könnte noch klappen. Broghammer hofft, „dass wir wenigstens den Abiball am 17. Juli feiern können“.

Info: Für das kommende Schuljahr besteht noch die Möglichkeit, sich beim SGGG anzumelden. Es sind noch einige Plätze frei.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.