H.A.U.: Ampel kommt weg

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Die provisorische Ampelanlage an der Oberndorfer Straße bei der H.A.U. wird wieder abgebaut. Das hat der Ausschuss für Umwelt und Technik am Donnerstagabend nach ausgiebiger Diskussion mit großer Mehrheit beschlossen.

Abteilungsleiterin Cornelia Penning hatte in ihrer Vorlage dargelegt, dass seit vielen Jahren gefordert werde, an der Oberndorfer Straße eine  sichere Übergangsmöglichkeit zu schaffen. Daraufhin habe die Stadt vor einem Jahr  für 20.000 Euro Einrichtungs- und Abbaukosten und 6000 Euro jährliche Miete eine Behelfsampel mit Zählwerk aufstellen lassen. „Wir wollten schauen, ob es dauerhaft Sinn macht.“

Ergebnis ernüchternd

Das Ergebnis sei ernüchternd gewesen. Die Ampel sei 1100 Mal  betätigt worden, das seien etwa drei Mal am Tag. „Die Nutzung ist definitiv zu gering“, so die Ordnungsamtsleiterin.  Sie schlage deshalb vor, die Ampel wieder abzubauen und eine „große Lösung“ mit Verkehrsinsel und Bushaltestellenverlegung anzustreben. Das ist allerdings Sache des Bundes, weil es sich um eine Bundesstraße handle.

Jürgen Kaupp (CDU) kritisierte die derzeitige Ampelsteuerung: „Wenn Sie drücken, dauert es ewig lange, bis man ‚Grün‘ kriegt.“ Wegen der Corona-Pandemie seien deutlich weniger Menschen über die Straße etwa zum Musikschulunterricht ins Probenlokal oder ins Museum gegangen. Auch sei das Fußgängerproblem derzeit durch den Dauerstau am Paradiesplatz entschärft.

Zu lange Wartezeit?

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr fragte deshalb Konrad Ginter von der Abteilung Tiefbau, ob die Ampelphasen geändert werden könnten und was das koste. Ginter meinte, dass es vorgeschrieben sei, dass die Ampel nach dem Betätigen 30 Sekunden den Autofahrern  weiter Grün zeigen müsse.

Eine Wartezeit von vier Minuten, wie von Kaupp angegeben gebe es aber sicher nicht. Lediglich nach einer Rotphase für die Autofahrer daure es 180 Sekunden, bevor erneut auf Rot geschaltet werde. Auch vor der Coronapandemie seien die Zahlen „nicht prickelnd“ gewesen.

Tempo 30 ausdehnen

Volker Liebermann (ÖDP) und andere nannten die Einführung von Tempo 30 als einen Grund, dass sich die Lage für die Fußgänger entschärft hat: Man finde leichter eine Lücke, um die B 462 überqueren zu können. Liebermann schlug vor, die Tempo-30- Zone bergauf noch etwas auszudehnen. Stadtplaner Bent Liebrich erwiderte, dass daran auch im Zusammenhang mit dem Lärmschutzplan gedacht werde, dann würde aber die Tempo 30 Zone  noch erheblich weiter Richtung Sulgen  ausgedehnt. Ob das dann nur nachts oder 24 Stunden gelten soll, sei noch zu klären.

Johannes Grimm („Aktive Bürger“) setzt ganz auf die Talumfahrung. Wenn die gebaut sei, werde die Oberndorfer Straße eh vom Bund umgebaut werden müssen.

OB Eisenlohr schlug vor, die Mietzeit für die Ampel um vier Wochen zu verlängern und mit einer anderen Taktung zu testen. Dem stimmte allerdings nur noch Jürgen Kaupp zu. Die übrigen Ausschussmitglieder votierten für Abbau der Ampel. Die „große Lösung“ vorantreiben wollten sechs Ausschussmitglieder, einer war dagegen, drei enthielten sich.

 

Das interessiert diese Woche



Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Die provisorische Ampelanlage an der Oberndorfer Straße bei der H.A.U. wird wieder abgebaut. Das hat der Ausschuss für Umwelt und Technik am Donnerstagabend nach ausgiebiger Diskussion mit großer Mehrheit beschlossen.

Abteilungsleiterin Cornelia Penning hatte in ihrer Vorlage dargelegt, dass seit vielen Jahren gefordert werde, an der Oberndorfer Straße eine  sichere Übergangsmöglichkeit zu schaffen. Daraufhin habe die Stadt vor einem Jahr  für 20.000 Euro Einrichtungs- und Abbaukosten und 6000 Euro jährliche Miete eine Behelfsampel mit Zählwerk aufstellen lassen. „Wir wollten schauen, ob es dauerhaft Sinn macht.“

Ergebnis ernüchternd

Das Ergebnis sei ernüchternd gewesen. Die Ampel sei 1100 Mal  betätigt worden, das seien etwa drei Mal am Tag. „Die Nutzung ist definitiv zu gering“, so die Ordnungsamtsleiterin.  Sie schlage deshalb vor, die Ampel wieder abzubauen und eine „große Lösung“ mit Verkehrsinsel und Bushaltestellenverlegung anzustreben. Das ist allerdings Sache des Bundes, weil es sich um eine Bundesstraße handle.

Jürgen Kaupp (CDU) kritisierte die derzeitige Ampelsteuerung: „Wenn Sie drücken, dauert es ewig lange, bis man ‚Grün‘ kriegt.“ Wegen der Corona-Pandemie seien deutlich weniger Menschen über die Straße etwa zum Musikschulunterricht ins Probenlokal oder ins Museum gegangen. Auch sei das Fußgängerproblem derzeit durch den Dauerstau am Paradiesplatz entschärft.

Zu lange Wartezeit?

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr fragte deshalb Konrad Ginter von der Abteilung Tiefbau, ob die Ampelphasen geändert werden könnten und was das koste. Ginter meinte, dass es vorgeschrieben sei, dass die Ampel nach dem Betätigen 30 Sekunden den Autofahrern  weiter Grün zeigen müsse.

Eine Wartezeit von vier Minuten, wie von Kaupp angegeben gebe es aber sicher nicht. Lediglich nach einer Rotphase für die Autofahrer daure es 180 Sekunden, bevor erneut auf Rot geschaltet werde. Auch vor der Coronapandemie seien die Zahlen „nicht prickelnd“ gewesen.

Tempo 30 ausdehnen

Volker Liebermann (ÖDP) und andere nannten die Einführung von Tempo 30 als einen Grund, dass sich die Lage für die Fußgänger entschärft hat: Man finde leichter eine Lücke, um die B 462 überqueren zu können. Liebermann schlug vor, die Tempo-30- Zone bergauf noch etwas auszudehnen. Stadtplaner Bent Liebrich erwiderte, dass daran auch im Zusammenhang mit dem Lärmschutzplan gedacht werde, dann würde aber die Tempo 30 Zone  noch erheblich weiter Richtung Sulgen  ausgedehnt. Ob das dann nur nachts oder 24 Stunden gelten soll, sei noch zu klären.

Johannes Grimm („Aktive Bürger“) setzt ganz auf die Talumfahrung. Wenn die gebaut sei, werde die Oberndorfer Straße eh vom Bund umgebaut werden müssen.

OB Eisenlohr schlug vor, die Mietzeit für die Ampel um vier Wochen zu verlängern und mit einer anderen Taktung zu testen. Dem stimmte allerdings nur noch Jürgen Kaupp zu. Die übrigen Ausschussmitglieder votierten für Abbau der Ampel. Die „große Lösung“ vorantreiben wollten sechs Ausschussmitglieder, einer war dagegen, drei enthielten sich.

 

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.