Nach dem Abgang von Fachbereichsleiter Rudolf Mager verliert die Stadtverwaltung einen weiteren wichtigen Mann im Baubereich. Der Abteilungsleiter Tiefbau Horst Bisinger verlässt Schramberg in Richtung Zollernalbkreis. Wie der Zollernalbkurier am Donnerstagabend berichtet, wird Bisinger zum 1. Oktober dort als Stadtbaumeister anfangen.
In einer Mitteilung der Stadt Schömberg heißt es dazu: „Nachdem die bisherige Stadtbaumeisterin Anke Holtz die Stadt Schömberg zum 30. September verlässt, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 29. Juli 2020 Herrn Horst Bisinger aus Rosenfeld-Heiligenzimmern zu seinem Nachfolger gewählt.“
Bisinger bringe mehrjährige Erfahrung als Ortsbaumeister in Grafenau mit, darüber hinaus seien ihm die Aufgaben aus seiner Tätigkeit bei privaten Baufirmen bekannt. Der neue Stelleninhaber habe Landschaftsarchitektur studiert. Derzeit sei Bisinger bei der Stadt Schramberg beschäftigt.
Auf Nachfrage der NRWZ erklärt Bisinger, er sehe in der Stelle in Schömberg, „die Möglichkeit, heimatnah“ zu arbeiten. „Seit 30 Jahren ist es das erste Mal, dass ich wieder im Zollernalbkreis arbeite.“ Er betont aber auch, dass der Wechsel des Fachbereichsleiters Umwelt und Technik Mager nach Rottweil ein wesentlicher Grund gewesen sei: Mit ihm habe er einen „wichtigen Mitstreiter verloren“. Mager hatte Bisinger erst vor gut einem Jahr nach Schramberg geholt, „um im Team mit der Stadtplanung große Dinge in Schramberg anzugehen“.
Große Pläne – aber die Macher gehen
Das Team im Fachbereich 4 in Schramberg sei „einzigartig“, lobt Bisinger seine nun bald Ex-Kollegen. Dass so viele so gut harmonierten und fächerübergreifend zusammenarbeiteten, das sei klasse. In Schramberg stehen zahlreiche große Projekte an: Der Schulcampus, das Industriegebiet Schießacker in Sulgen, die Bebauung der Planie, die Sanierungsgebiete Talstadt West und Bühlepark, aber auch die Freibadsanierung und der Hallenbau in Tennenbronn oder die Umgestaltung der Freizeitzone in Waldmössingen.
Frust über Kompetenzprobleme
Mager hatte in seiner Abschiedsrede im Gemeinderat angedeutet, dass es innerhalb der Verwaltung und im Rat Widerstände und Kompetenzprobleme gab: „Es trifft zu, dass ich öfters über die Maße ungeduldig war und mehr als nur einmal für den Erfolg in der Sache die Verantwortlichkeiten zwischen den Fachbereichen etwas flexibler ausgelegt habe.“
Auch bei Bisinger ist herauszuhören, dass er es bedauert, nicht mehr mit dem Team in Schramberg weiter machen zu können. „Wir sind auf einem super guten Weg.“
Doch dieses Team fällt mehr und mehr auseinander. Eine weitere Stütze verabschiedet sich am Freitag : Manfred Herre, zuständig für das Gebäudemanagement und Hochbau geht in Altersteilzeit.
Von der Rathausspitze war am Abend niemand erreichbar: Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr weilt im Urlaub, ebenso Fachbereichsleiter Uwe Weisser, ihr hausinterner Stellvertreter. Auch die Pressesprecherin ist im Urlaub.