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Unangemeldet Rinde verbrannt: Landwirt bekommt Besuch von der Feuerwehr – samt Ansage und Rechnung

Brand nahe Bahnkilometer 128 bei Rottweil – das hätte Folgen haben können: Stopp des Zugverkehrs auf der Gäubahn, ein drohender Vegetationsbrand größeren Ausmaßes. Tatsächlich war das aber keine große Sache. Außer für den Auslöser.

Ein Lokführer des Ringzugs hat das Feuer gemeldet: Bei Bahnkilometer 128 brenne es, das liegt zwischen der Saline und dem Rottweiler Teilort Neufra. Nur über einen Feldweg erreichbar. Ein Notfallmanager der Bahn, ohnehin gerade im Rottweiler Stellwerk beschäftigt, machte sich rasch auf den Weg. Ebenso die alarmierte Feuerwehr. Der Mann der Bahn stellte vor Ort fest, dass es außerhalb des Betriebsgeländes der Bahn brannte, einige Meter weit weg vom Bahndamm. Er ließ den Zugverkehr daher weiterlaufen. Stadtbrandmeister Frank Müller war ebenfalls schnell an der abgelegenen Einsatzstelle und erkannte, dass ein Löschfahrzeug ausreichen würde, um das Feuer zu löschen. Das Fahrzeug kam aus der Kernstadt, wenngleich Neufra näher lag. Aber zum Zeitpunkt der Alarmierung habe nicht festgestanden, wo der Einsatzort genau liegt.

Verursacher des Feuers: ein Landwirt. Er war anfangs nicht zugegen, kam mit einem Traktoranhänger voller Holz dann an die Feuerstelle. Dort hatte er, wie er unumwunden zugab, Baumrinde verbrannt. Unangemeldet. Er habe das so oft schon beim Ordnungsamt angekündigt, heute aber darauf verzichtet, weil er „nur schnell“ was abbrennen wollte.

Die Folgen: eine Ansage von Feuerwehrkommandant Müller, ruhig, aber bestimmt vorgetragen. Was die Folgen solchen Handels sein können, war Bestandteil dieses Vortrags. Und dass er im Auftrag der Polizei die Personalien des Mannes aufnehmen wolle, die dieser bereitwillig angab.

Außerdem: Den Mann wird eine Rechnung der Stadtverwaltung erreichen, Müller wird Kostenersatz geltend machen wollen für einen Einsatz seiner Kräfte, der nicht hätte sein können. Kommandowagen und ein Löschfahrzeug samt Personal waren vor Ort, das kostet Geld. In diesem Fall summiert sich das anhand der „Satzung zur Regelung des Kostenersatzes für Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil (Feuerwehr-Kostenersatz-Satzung – FwKS) vom 13.12.2017“ auf rund 375 Euro hoch, wenn der Einsatz mit einer Stunde Dauer gerechnet werden sollte.




Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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