ROTTWEIL – An Christi Himmelfahrt durfte erstmals nach Wochen wieder ein Präsenzgottesdienst stattfinden. Die Öschprozession fand jedoch im Heilig-Kreuz Münster im kleinen Rahmen einer Monatsprozession statt.
Zum Gottesdienst kamen so viele Leute, auch unangemeldet, dass unter Corona-Bedingungen etliche wieder abgewiesen werden mussten. Gleich zum Einzug spielte Lisa Hummel an der Orgel eine Intrade zusammen mit Volker Braun, Trompete. Die Vorschriften erlaubten nur vier Sängerinnen und Sänger vom Münsterchor, die bekannte Lieder zum Fest Christi Himmelfahrt sangen.
Pfarrer Timo Weber deutete die Himmelfahrt Jesu als einen Abschied der Jünger von Jesus, mit dem sie gelebt haben und der ihr Leben total verändert habe. Nach der Auffahrt Jesu wurden sie gefragt: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut nach oben?“ Schaut nicht in die Luft, sondern auf die Erde. Hier sei nun ihre neue Aufgabe als Zeugen dieses Jesus. Mit dem Segen des Heiligen Geistes an Pfingsten hätten sie dann den Auftrag erhalten, mit dem Beistand, der Kraft und dem Geist des Herrn in alle Welt hinauszugehen und das Evangelium zu verkünden.
Für uns heute gelte der Auftrag vielleicht auch umgekehrt. Wir sollten ruhig einmal bewusst nach oben schauen. Über dieser Erde gebe es einen offenen Himmel für alle Menschen. Als Gesegnete und mit Gottes Geist Beschenkte dürften wir mit dem Blick auf den Himmel voller Freude sein. Wir sollten mit beiden Beinen auf der Erde stehen und dazu in einer guten Verbindung mit dem Himmel leben.
Nach dem Gottesdienst ging es in „normalen“ Jahren „mit hellem Singen hinaus ins grüne Feld, Gott Lob und Ehr zu bringen, der es so wohl bestellt.“ Unter den Corona-Beschränkungen war nur eine Prozession im Stil der Monatsprozession in der Kirche möglich. Die Männer der Handwerkerzünfte gingen in Vertretung der zahlreichen Kirchenbesucher mit ihren barocken Laternen durch die Kirche. Pfarrer Weber erteilte am Schluss mit dem kostbaren Kreuzpartikelostensorium den Segen.