Lauterbacher Rathausstreit: Organisationsgutachten als Ausweg?
Bürgermeister Leichtle ist überzeugt, dass Lauterbach mit ihm Zukunft habe

Mit einer Umorganisation seiner Verwaltung möchte Bürgermeister Jürgen Leichtle für mehr Effizienz sorgen – und die Probleme lösen, die das Lauterbacher Rathaus und die Öffentlichkeit nun seit Wochen beschäftigen.
Lauterbach. Laut Amtsblatt „Bürger und Gemeinde“ hat Leichtle in der Gemeinderatssitzung vergangene Woche angekündigt, dass der Gemeinderat über die Erstellung eines Organisationsgutachtens für die Gemeindeverwaltung beraten wird. „Ich werde dem Gemeinderat vorschlagen, in der nächsten Sitzung eine Entscheidung zu treffen, dass ein entsprechendes Gutachten in Auftrag gegeben wird.“
Dabei gehe es um die interne Organisation, um Zuständigkeiten und um den Geschäftsverteilungsplan. Unter fachlicher Beratung sollen die entsprechenden Prozesse optimiert werden, „damit die Verwaltung sich mit diesen Themen nicht mehr ausschließlich selbst beschäftigen muss“, sagte er laut Amtsblatt.
Kritische Fragen der Einwohnerinnen
In der Einwohnerfragestunde stellte Verena Oehl die Frage, was mit der Äußerung hinsichtlich der „Vertreter der Kirche“ von Bürgermeister Jürgen Leichtle gemeint war. Dieser teilte mit, dass in der Äußerung kein persönlicher Bezug hergestellt wurde. Er habe damit alle Institutionen und Organisationen der Gemeinde grundsätzlich gemeint.
Bezogen auf eine Anfrage von Hanin Quade, wie es weitergeht mit der Verwaltung, verwies Leichtle auf die vorgesehene Beratung zu dem Organisationsgutachten und damit zur Neustrukturierung in der Verwaltung. Eine weitere Anfrage von Verena Oehl zur Personalangelegenheit einer Mitarbeiterin habe Leichtle mit dem Verweis auf die Geheimhaltung interner Personalangelegenheiten nicht beantworten können.
Eine weitere Anfrage von Hanin Quade, ob Lauterbach mit dem derzeitigen Bürgermeister Zukunft habe, habe Leichte bejaht.
Kritik an fehlenden Abschlüssen
Gemeinderat Rolf Buchholz habe die fehlenden Bilanzen mit den Jahresabschlüssen aus den vergangenen Jahren angesprochen, berichtet das Amtsblatt weiter. Diese Abschlüsse würden dringend benötigt. Bürgermeister Leichtle erklärte, die Stelle des Kämmerers sei „stark überfrachtet“. Auch dieser Bereich müsse im Zuge des Organisationsgutachten überprüft werden.
Er schlug vor, die für die Umstellung beauftragte Firma Schünemann kurzfristig in den Gemeinderat einzuladen, um den Sachstand und die weitere Vorgehensweise absprechen zu können.