Leserbrief: „Ehrliche Berichterstattung zu den Spaziergängern wäre ein Anfang“

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

(Meinung). Aus Anlass Ihres ausgesprochen ignoranten Berichts zum letzten Montagsspaziergang (in Rottweil, Anm. der Red.) hier ein paar Informationen für Sie. Würden Sie Ihr Berufsethos hochhalten und journalistische Standards respektieren, wären diese Informationen nicht nötig. Da Ihre „Berichterstattung“ aber von Mängeln nur so strotzt, sehe ich mich gezwungen, Ihnen ein wenig Nachhilfeunterricht zu geben.

Beginnen wir mit der Formulierung „gegen“ im Zusammenhang mit der Mahnwache. Ich gehe davon aus, dass sie das Wort bewusst gewählt haben, um ein Gegeneinander herbeizuschreiben. Ich denke, dass ich für die allermeisten Spaziergänger spreche, wenn ich sage, dass keiner von uns gegen diese Menschen spazieren geht, sondern dass wir die Trauer dieser Menschen um ihre Verstorbenen respektieren im Gegensatz zu jenen, die die Mahnwache instrumentalisieren. Wir spazieren für ein friedliches Miteinander, für eine Demokratie, die diesen Namen verdient und für unsere Würde als Menschen, die seit nunmehr 22 Monaten mit Füßen getreten wird.

Sie scheinen sich besonders daran zu erfreuen, andere verächtlich zu machen. Dazu nachher ein paar Beispiele. Eine kleine Anekdote am Rande zum Verklepfen: Die Geschichte mit den Klepfern ist ja leider total nach hinten losgegangen. In Gesprächen mit Zaungästen (nicht mit der Rottweiler Fasnacht vertraute) durfte ich hören, dass diese das Peitschenknallen für eine Unterstützung des Spaziergangs hielten und es nicht glauben wollten, als ich ihnen erklärte, dass es dabei vor allem um eine Störung ging. Es ist durchaus möglich, dass in einigen Videos oben genannter Ortsfremder dennoch die Spaziergängerunterstützung behauptet werden wird. 

Seit Beginn der Pandemie 2020 lese ich sporadisch in Ihrer Online-Ausgabe und durfte dabei einige klassische Beispiele von Meinungsmache und Manipulation entdecken. Da ist die Verächtlichmachung durch Ausdrücke wie „Flashmöble“ für ein Treffen von Maßnahmenkritikern in Schramberg. Witzig? Eines Journalisten nicht wirklich würdig. Übrigens sind aus den etwa 50 inzwischen nur hier bei uns 1400 geworden. Das muss hart für sie sein.

Oder die ausgesprochen primitive Art, wie sie Sinn-Induktionen in einen Artikel  packen, bei dem es sich wieder um eine Demo in Schamberg handelte. Sie wissen vermutlich ziemlich genau, was ich meine, wenn ich von der Mutter spreche, die laut Artikel mit ihrem Kind über die vierspurige Bundesstraße rennt und die Sie dann am Straßenrand als Teilnehmerin der Demo wiederfinden. Dass Sie dem Leser zu suggerieren versuchen: Da, schaut die verantwortungslose Mutter, die ihr Kind in Gefahr bringt und dann für Freiheit und Verhältnismäßigkeit demonstriert. 

Auch den Schlusssatz eines weiteren „Berichts“ dürfen wir wohl in das unsägliche Geschreibsel der Journaille des NRWZ’le einordnen. Ich zitiere aus dem Gedächtnis: „Sind die noch ganz bache“, angeblich von einer älteren Dame beim Zuschauen in Schramberg so geäußert. 

Sie wissen sicherlich selbst sehr genau, dass Sie in Ihrer Berichterstattung jede Art von journalistischer Qualität vermissen lassen. Das ist schon deswegen sehr schade, weil ich gehört habe, dass Sie sich eigentlich gegründet haben, um dem Monopol des Schwabo etwas entgegenzusetzen. Dass Sie sich inzwischen auf dem gleichen unterirdischen journalistischen Niveau befinden, ist Ihnen im Eifer des Schlagzeilen produzieren Wollens anscheinend entgangen. Dass Sie alles dransetzen, um unsere Gesellschaft weiter zu spalten, ist offensichtlich. 

Ihre Haltung deutet auf eine Infektion mit der sogenannten emotionalen Pest hin. Nahezu alle Symptome sind vorhanden. Soweit ich das beurteilen kann, haben Sie sich im Redaktiönle Ihres Blattes damit infiziert und bieten anderen an dieser Krankheit in hohem Maße leidenden Menschen deshalb wohl auch eine Plattform (Leserbrief von H.Teufel über uns Spaziergänger) – ihnen ist klar, wie widerwärtig sich das für uns anfühlt, wenn wir besorgte Bürger ohne jeden Beleg und in vollkommenem Widerspruch zu unseren Ansichten und der Friedlichkeit unseres Protestes diffamiert, beleidigt und verächtlich gemacht werden. Wir wissen aus einer sehr finsteren Zeit unserer Geschichte, wie ansteckend und gefährlich das Virus der emotionalen Pest sein kann, deshalb wünsche ich Ihnen eine möglichst baldige Heilung, damit sich nicht noch mehr Menschen bei Ihnen infizieren  können. 

Was für ein Abstieg für ein mit so hehren Motiven gestartetes Blatt. Ohne jede Achtung für Sie als Journaille (falls Ihnen der Begriff unbekannt sein sollte, er wurde von Kanzler Helmut Schmidt wieder in den Sprachgebrauch aufgenommen (Anm. der Red.: Der Begriff stammt von Karl Kraus. Das Wort wurde auch von führenden Repräsentanten des NS-Regimes gegen die Presse der Weimarer Republik („Systempresse“) verwandt, so Wikipedia) und stellt einen Mix aus Journalist und Kanaille dar. Vielleicht haben sie noch einen Rest an Selbstachtung, um wieder zurückzukehren zu einem echten Journalismus, der den Namen auch verdient. Eine ehrliche Berichterstattung zu den Spaziergängern wäre zumindest ein Anfang.  

Günther Stronczek

Das interessiert diese Woche



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(Meinung). Aus Anlass Ihres ausgesprochen ignoranten Berichts zum letzten Montagsspaziergang (in Rottweil, Anm. der Red.) hier ein paar Informationen für Sie. Würden Sie Ihr Berufsethos hochhalten und journalistische Standards respektieren, wären diese Informationen nicht nötig. Da Ihre „Berichterstattung“ aber von Mängeln nur so strotzt, sehe ich mich gezwungen, Ihnen ein wenig Nachhilfeunterricht zu geben.

Beginnen wir mit der Formulierung „gegen“ im Zusammenhang mit der Mahnwache. Ich gehe davon aus, dass sie das Wort bewusst gewählt haben, um ein Gegeneinander herbeizuschreiben. Ich denke, dass ich für die allermeisten Spaziergänger spreche, wenn ich sage, dass keiner von uns gegen diese Menschen spazieren geht, sondern dass wir die Trauer dieser Menschen um ihre Verstorbenen respektieren im Gegensatz zu jenen, die die Mahnwache instrumentalisieren. Wir spazieren für ein friedliches Miteinander, für eine Demokratie, die diesen Namen verdient und für unsere Würde als Menschen, die seit nunmehr 22 Monaten mit Füßen getreten wird.

Sie scheinen sich besonders daran zu erfreuen, andere verächtlich zu machen. Dazu nachher ein paar Beispiele. Eine kleine Anekdote am Rande zum Verklepfen: Die Geschichte mit den Klepfern ist ja leider total nach hinten losgegangen. In Gesprächen mit Zaungästen (nicht mit der Rottweiler Fasnacht vertraute) durfte ich hören, dass diese das Peitschenknallen für eine Unterstützung des Spaziergangs hielten und es nicht glauben wollten, als ich ihnen erklärte, dass es dabei vor allem um eine Störung ging. Es ist durchaus möglich, dass in einigen Videos oben genannter Ortsfremder dennoch die Spaziergängerunterstützung behauptet werden wird. 

Seit Beginn der Pandemie 2020 lese ich sporadisch in Ihrer Online-Ausgabe und durfte dabei einige klassische Beispiele von Meinungsmache und Manipulation entdecken. Da ist die Verächtlichmachung durch Ausdrücke wie „Flashmöble“ für ein Treffen von Maßnahmenkritikern in Schramberg. Witzig? Eines Journalisten nicht wirklich würdig. Übrigens sind aus den etwa 50 inzwischen nur hier bei uns 1400 geworden. Das muss hart für sie sein.

Oder die ausgesprochen primitive Art, wie sie Sinn-Induktionen in einen Artikel  packen, bei dem es sich wieder um eine Demo in Schamberg handelte. Sie wissen vermutlich ziemlich genau, was ich meine, wenn ich von der Mutter spreche, die laut Artikel mit ihrem Kind über die vierspurige Bundesstraße rennt und die Sie dann am Straßenrand als Teilnehmerin der Demo wiederfinden. Dass Sie dem Leser zu suggerieren versuchen: Da, schaut die verantwortungslose Mutter, die ihr Kind in Gefahr bringt und dann für Freiheit und Verhältnismäßigkeit demonstriert. 

Auch den Schlusssatz eines weiteren „Berichts“ dürfen wir wohl in das unsägliche Geschreibsel der Journaille des NRWZ’le einordnen. Ich zitiere aus dem Gedächtnis: „Sind die noch ganz bache“, angeblich von einer älteren Dame beim Zuschauen in Schramberg so geäußert. 

Sie wissen sicherlich selbst sehr genau, dass Sie in Ihrer Berichterstattung jede Art von journalistischer Qualität vermissen lassen. Das ist schon deswegen sehr schade, weil ich gehört habe, dass Sie sich eigentlich gegründet haben, um dem Monopol des Schwabo etwas entgegenzusetzen. Dass Sie sich inzwischen auf dem gleichen unterirdischen journalistischen Niveau befinden, ist Ihnen im Eifer des Schlagzeilen produzieren Wollens anscheinend entgangen. Dass Sie alles dransetzen, um unsere Gesellschaft weiter zu spalten, ist offensichtlich. 

Ihre Haltung deutet auf eine Infektion mit der sogenannten emotionalen Pest hin. Nahezu alle Symptome sind vorhanden. Soweit ich das beurteilen kann, haben Sie sich im Redaktiönle Ihres Blattes damit infiziert und bieten anderen an dieser Krankheit in hohem Maße leidenden Menschen deshalb wohl auch eine Plattform (Leserbrief von H.Teufel über uns Spaziergänger) – ihnen ist klar, wie widerwärtig sich das für uns anfühlt, wenn wir besorgte Bürger ohne jeden Beleg und in vollkommenem Widerspruch zu unseren Ansichten und der Friedlichkeit unseres Protestes diffamiert, beleidigt und verächtlich gemacht werden. Wir wissen aus einer sehr finsteren Zeit unserer Geschichte, wie ansteckend und gefährlich das Virus der emotionalen Pest sein kann, deshalb wünsche ich Ihnen eine möglichst baldige Heilung, damit sich nicht noch mehr Menschen bei Ihnen infizieren  können. 

Was für ein Abstieg für ein mit so hehren Motiven gestartetes Blatt. Ohne jede Achtung für Sie als Journaille (falls Ihnen der Begriff unbekannt sein sollte, er wurde von Kanzler Helmut Schmidt wieder in den Sprachgebrauch aufgenommen (Anm. der Red.: Der Begriff stammt von Karl Kraus. Das Wort wurde auch von führenden Repräsentanten des NS-Regimes gegen die Presse der Weimarer Republik („Systempresse“) verwandt, so Wikipedia) und stellt einen Mix aus Journalist und Kanaille dar. Vielleicht haben sie noch einen Rest an Selbstachtung, um wieder zurückzukehren zu einem echten Journalismus, der den Namen auch verdient. Eine ehrliche Berichterstattung zu den Spaziergängern wäre zumindest ein Anfang.  

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Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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