
Rettungsaktion für gestürzten Fußgänger – „Danke, Jungs. Tschuldigung, das ist einfach passiert …“
Eine größere Rettungsaktion hat am Samstagmittag ein Mann ausgelöst, nachdem er an einem steilen Hang oberhalb des Neckars bei Rottweil gestürzt war. Bergwacht, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren im Einsatz. Der Mann, der einen verwirrten Eindruck machte, blieb nahezu unverletzt.
„Rettung aus unwegsamem Gelände“ – das gibt es nicht nur an Berghängen, zu einem solchen Einsatz kann etwa die Bergwacht auch im Rottweiler Neckartal auf Höhe der Saline gerufen werden. An einem steilen Fußweg, der an der Stelle eine 180-Grad-Kurve macht, ist am Samstag ein Mann gestürzt. Er rutschte samt seiner schweren Einkaufstüte einige Meter den Hang hinunter und blieb dort im Gestrüpp hängen. Allerdings nicht dauerhaft: „Als ich eintraf, ist er noch weiter gerutscht“, sagte etwa der Einsatzleiter seitens der Feuerwehr, Stadtbrandmeister Frank Müller. Er rief Verstärkung und machte klar, dass die Einsatzkräfte der Bergwacht dringend vonnöten seien, um den Mann zu retten. Die einfachen Halteleinen der Feuerwehr reichten dazu nicht aus.
Unter der Leitung von Oliver Niefer übernahm das die Bergwacht als sogenannter Fachrettungsdienst. Zwar hatte die Feuerwehr bereits den Mann im Hang mit Seilen gesichert, zwar war auch ein Feuerwehrmann bei ihm, um mit ihm zu sprechen (ein Mitglied der ersteintreffenden Abteilung Altstadt der Rottweiler Wehr), doch verfügt die Bergwacht laut Müller um das wesentlich bessere Material, um in solch einem Fall tätig zu werden. Gurte, Karabiner, Seilwinde, Seile. Die Dramatik des Einsatzes schilderte zudem Bergwacht-Retter Niefer der NRWZ: „Der Hang ist dicht bewachsen, es geht steil runter, dann kommt der Neckar.“ Der Bewuchs sei kleinteilig, kein Baum sei vorhanden gewesen, an dem der Mann sich sicher habe festhalten können. Nur Sträucher.



Radfahrer waren auf den Hilflosen im Hang aufmerksam geworden. Er hatte Hilfe gerufen. Ein Ersthelfer kletterte schon zu ihm runter – und begab sich damit selbst in Gefahr. An eine Rettung war für die Ersthelfer aber nicht zu denken, das schafften sie nicht, erklärte eine Fahrradfahrerin der NRWZ. Daher habe sie die Feuerwehr gerufen. Die traf mit elf Kräften in vier Fahrzeugen ein, zudem die Bergwacht mit fünf Einsatzkräften.
Der von zwei Bergwachtleuten und dem Feuerwehrmann an Seilen gesicherte und zurück auf sicheres Terrain begleitete Mann kam in die Obhut des Rettungsdienstes. Der war mit einem Rettungswagen vor Ort. Auch da: der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Manuel Feilcke. Da der Mann augenscheinlich allenfalls leichte Verletzungen von seinem Sturz davongetragen hatte, blieb es bei einer ambulanten Versorgung durch das DRK vor Ort.
Nach etwa einer halben Stunde war die Rettungsaktion abgeschlossen. Gefragt, was ihm denn weh tue, antwortete der Gestürzte ergreifend: „Mein Herz“. Und zwar im übertragenen Sinne – „weil so viele Leute mich retten“. Und er sagte, an alle gewandt: „Danke, Jungs. Tschuldigung, das ist einfach passiert …“