Rottweil. Der Rottweiler Blitzeranhänger, der sogenannte „Enforcement Trailer“, nahm im Jahr 2022 mehr ein als die Stadt erwartet hatte. Und das, obwohl die eigentlich eingerechneten höheren Bußgelder des Bundes nicht in Kraft traten. Das geht aus einem Gemeinderatsbericht der Stadtverwaltung hervor.
Er war schon Ziel von Vandalismus und stand in der Kritik, weil er falsch eingestellt war: der „Enforcement Trailer“, die Landmine der Stadt Rottweil. Aber das mobile Blitzgerät verdient inzwischen richtig Geld. Mit erwarteten Einnahmen von 200.000 Euro pro Jahr war er angeschafft worden. Und obwohl die vom Bund geplante Bußgelderhöhung wegen eines Formfehlers überraschend nicht in Kraft trat, konnte die Stadtverwaltung im Pandemiejahr 2021 rund 168.500 an Geldern über den Blitzeranhänger einfahren. „2022 konnten wir die eigenen Prognosen mit 268.900 Euro sogar deutlich übertreffen“, freut man sich nun laut einer Gemeinderatsvorlage im Ordnungsamt.
Dass das an sich auffällige Gerät so viele Autofahrer erwischt, scheint auch die Verwaltung zu überraschen. „Bei dem Blitzeranhänger geht es uns um den präventiven Charakter, und den entwickelt das Gerät offenbar“, sagte ein Stadtsprecher im Juli 2020 zur NRWZ. Er erklärte auch: „Mit unauffälligeren Geräten erreichen wir in kürzeren Zeitabständen teilweise deutlich höhere Resultate.“
Der heutige Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf meinte damals, 2020, als der Anhänger erstmals aufgestellt worden ist, auch: „Am liebsten wäre es mir, er würde nie auslösen“ – denn dann habe das teure Stück seinen Zweck erreicht: die Sicherheit auf der Straße erhöhen. Deshalb stört es ihn auch nicht, wenn es sich herumspricht, an welcher Stelle der Blitzer gerade steht.