Schramberg-Tennenbronn: Freibad auch 2019 offen

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Trotz großer technischer Probleme soll das Freibad Schramberg im Stadtteil Tennenbronn auch im kommenden Jahr noch einmal in Betrieb gehen, bevor es 2020 für die Sanierung und Modernisierung geschlossen wird. Das geht aus einer Vorlage der Verwaltung für den Gemeinderat hervor.

Bereits zur Einwohnerversammlung in Tennenbronn am 16. Oktober hätten die Verantwortlichen angekündigt, dass eine umfängliche Bestandsaufnahme für das Freibad erstellt werde, da es während der abgelaufenen Saison zu Schwierigkeiten im technischen Betrieb gekommen sei. Darin würden auch die Anforderungen und Auflagen des Gesundheitsamts berücksichtigt, die das Amt an den Badebetrieb bei einer Öffnung im Jahr 2019 stelle.

Hohe Auflagen

Das Gesundheitsamt fordert aufgrund der Messergebnisse eine spürbare Verbesserung der Wasseraufbereitung des Planschbeckens. Dafür müsste für 180.000 Euro eine Wasseraufbereitungsanlage installiert werden. „Vor diesem Hintergrund kann das Planschbecken nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden“, heißt es dazu in der Vorlage. Die erforderliche Investition von rund 180.000 Euro für eine separate Wasseraufbereitung wäre „verloren“, wenn das Bad im Jahr drauf saniert wird. Das Kinderbecken soll dann ja unten beim Nicht-Schwimmerbecken gebaut werden.

„Die Hauptbeckenheizung ist irreparabel“, stellt Stadtwerkeleiter Peter Kälble in der Vorlage fest. Deshalb müsste eine mobile Heizungsanlage gemietet werden, um die Wassertemperaturen sicherzustellen. Kosten: 31.000 Euro.

Das Gesundheitsamt verlangt deutlich mehr Kontrollmessungen, Das führe zu rund 300 Stunden Mehrarbeit. Für weitere notwendige Instandhaltungsmaßnahmen würden etwa 12.000 Euro fällig.

Bei Schließung 250.000 Euro weniger Defizit

Die Verwaltung fürchtet einerseits, dass das Image des Freibads bei einer Eröffnung weiter leiden wird und die Besucherzahlen um 20 Prozent nochmals zurückgehen. Das bedeute Mindereinnahmen von etwa 24.000 Euro.
Aus „der reinen Sicht des Bäderbetriebs“ müsste „das Freibad in 2019 geschlossen bleiben“. So ließen sich etwa 250.000 Euro einsparen.

Wollte man das Freibad dennoch öffnen, ginge das nur, wenn das Planschbecken geschlossen, eine mobile Heizungsanlage gemietet und die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dennoch würden die Besucherzahlen gegenüber den Vorjahren zurückgehen. Auch bestehe das Risiko, „dass Teile der veralteten Technik unvorhergesehen ausfallen können“.

Hoher Verlust droht in 2019

Der Verlust des Bäderbetriebs im Freibad lag 2017 bei gut 342.000 Euro. In diesem Jahr rechnet Kälble wegen des deutlich aufwändigeren Betriebs und der niedrigeren Einnahmen bei etwa 379.000 Euro Verlust. Bei 29.000 Besuchern bedeutet das, dass die Stadt jeden Badbesuch mit 13 Euro subventionieren muss.

2019 würden die Kosten weiter steigen und die Einnahmen weiter sinken, sodass dann ein planerischer Verlust beim Freibad in der Größenordnung von 442.000 Euro anfallen wird.

Stadtverwaltung rät: Trotzdem öffen

Dennoch empfiehlt die Verwaltung, das Bad im Stadtteil Tennenbronn auch 2019 zu eröffnen. „Andernfalls stünde den Badegästen aus Schramberg und Umgebung sowie auch den Gästen des Ferienparks das Schwimmbad für zwei Freibadsommer nicht zur Verfügung“, heißt es in der Vorlage. Dies sei aus touristischer Sicht nicht hinnehmbar.

Die Betriebsleitung will einerseits die Badbesucher umfassend über das eingeschränkte Angebot bei einem Betrieb 2019 informieren, andererseits auch versuchen, „über geeignete Marketingmaßnahmen dem prognostizierten Rückgang an Badegästen entgegenzuwirken“, heißt es abschließend in der Vorlage.

Das interessiert diese Woche



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Trotz großer technischer Probleme soll das Freibad Schramberg im Stadtteil Tennenbronn auch im kommenden Jahr noch einmal in Betrieb gehen, bevor es 2020 für die Sanierung und Modernisierung geschlossen wird. Das geht aus einer Vorlage der Verwaltung für den Gemeinderat hervor.

Bereits zur Einwohnerversammlung in Tennenbronn am 16. Oktober hätten die Verantwortlichen angekündigt, dass eine umfängliche Bestandsaufnahme für das Freibad erstellt werde, da es während der abgelaufenen Saison zu Schwierigkeiten im technischen Betrieb gekommen sei. Darin würden auch die Anforderungen und Auflagen des Gesundheitsamts berücksichtigt, die das Amt an den Badebetrieb bei einer Öffnung im Jahr 2019 stelle.

Hohe Auflagen

Das Gesundheitsamt fordert aufgrund der Messergebnisse eine spürbare Verbesserung der Wasseraufbereitung des Planschbeckens. Dafür müsste für 180.000 Euro eine Wasseraufbereitungsanlage installiert werden. „Vor diesem Hintergrund kann das Planschbecken nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden“, heißt es dazu in der Vorlage. Die erforderliche Investition von rund 180.000 Euro für eine separate Wasseraufbereitung wäre „verloren“, wenn das Bad im Jahr drauf saniert wird. Das Kinderbecken soll dann ja unten beim Nicht-Schwimmerbecken gebaut werden.

„Die Hauptbeckenheizung ist irreparabel“, stellt Stadtwerkeleiter Peter Kälble in der Vorlage fest. Deshalb müsste eine mobile Heizungsanlage gemietet werden, um die Wassertemperaturen sicherzustellen. Kosten: 31.000 Euro.

Das Gesundheitsamt verlangt deutlich mehr Kontrollmessungen, Das führe zu rund 300 Stunden Mehrarbeit. Für weitere notwendige Instandhaltungsmaßnahmen würden etwa 12.000 Euro fällig.

Bei Schließung 250.000 Euro weniger Defizit

Die Verwaltung fürchtet einerseits, dass das Image des Freibads bei einer Eröffnung weiter leiden wird und die Besucherzahlen um 20 Prozent nochmals zurückgehen. Das bedeute Mindereinnahmen von etwa 24.000 Euro.
Aus „der reinen Sicht des Bäderbetriebs“ müsste „das Freibad in 2019 geschlossen bleiben“. So ließen sich etwa 250.000 Euro einsparen.

Wollte man das Freibad dennoch öffnen, ginge das nur, wenn das Planschbecken geschlossen, eine mobile Heizungsanlage gemietet und die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dennoch würden die Besucherzahlen gegenüber den Vorjahren zurückgehen. Auch bestehe das Risiko, „dass Teile der veralteten Technik unvorhergesehen ausfallen können“.

Hoher Verlust droht in 2019

Der Verlust des Bäderbetriebs im Freibad lag 2017 bei gut 342.000 Euro. In diesem Jahr rechnet Kälble wegen des deutlich aufwändigeren Betriebs und der niedrigeren Einnahmen bei etwa 379.000 Euro Verlust. Bei 29.000 Besuchern bedeutet das, dass die Stadt jeden Badbesuch mit 13 Euro subventionieren muss.

2019 würden die Kosten weiter steigen und die Einnahmen weiter sinken, sodass dann ein planerischer Verlust beim Freibad in der Größenordnung von 442.000 Euro anfallen wird.

Stadtverwaltung rät: Trotzdem öffen

Dennoch empfiehlt die Verwaltung, das Bad im Stadtteil Tennenbronn auch 2019 zu eröffnen. „Andernfalls stünde den Badegästen aus Schramberg und Umgebung sowie auch den Gästen des Ferienparks das Schwimmbad für zwei Freibadsommer nicht zur Verfügung“, heißt es in der Vorlage. Dies sei aus touristischer Sicht nicht hinnehmbar.

Die Betriebsleitung will einerseits die Badbesucher umfassend über das eingeschränkte Angebot bei einem Betrieb 2019 informieren, andererseits auch versuchen, „über geeignete Marketingmaßnahmen dem prognostizierten Rückgang an Badegästen entgegenzuwirken“, heißt es abschließend in der Vorlage.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.