Zoll findet Illegale auf Baustelle – Arbeiter schlafen zwischen Werkzeug und Schutt

Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer auf einer Baustelle im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden illegal beschäftigt. Das berichtet der Zoll. Bei einer Razzia entdeckten die Beamtinnen und Beamten: Die Arbeiter mussten im Rohbau zwischen Werkzeug und Schutt schlafen. Jetzt ist auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Schwarzwald-Baar-Kreis. Ein anonymer Hinweis aus der Bevölkerung führte Ende August 2025 zur Überprüfung einer Baustelle im Raum Bad Dürrheim, heißt es in einer Mitteilung aus dem Hauptzollamt Singen. Auf der Baustelle würden verheerende arbeitsschutzrechtliche Umstände herrschen, so der Hinweis an die Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Behörde.
„Eine Überprüfung ergab, dass von den insgesamt 18 angetroffen Personen nur elf ordnungsgemäß angemeldet waren und auch in Deutschland arbeiten durften“, teilt eine Sprecherin des Hauptzollamts mit. Sieben Männer seien illegal auf der Baustelle beschäftigt gewesen.

Die Schlafgelegenheiten der Männer hätten sich zudem direkt auf der Baustelle befunden – zwischen
Werkzeug und Bauschutt. Ein Kohlegrill diente als Ersatz für eine Küche, um Essen zuzubereiten.
Die vorgefundenen Arbeitsschutzverhältnisse wertet der Zoll als „besorgniserregend“. Ob die Arbeiter den Mindestlohn erhalten, müsse wegen widersprüchlicher Aussagen ebenfalls noch genauer geprüft werden.
Gegen fünf belarussische und zwei ukrainische Arbeitnehmer im Alter zwischen 22 und Anfang 50 sind daneben Verfahren wegen des Verdachts des illegalen Aufenthaltes und der Ausübung einer Beschäftigung ohne erforderlichen Aufenthaltstitel eingeleitet worden. Und gegen die Firmen, bei denen die Männer beschäftigt sind, ermittelt das Hauptzollamt Singen zusammen mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Konstanz.