„Heute wollen alle 27 Millionen ihre Gratis-Masken abholen“, scherzte eine Apothekerin in Rottweil. Schon nach eineinhalb Stunden hatte sie 400 FFP2-Gesichtsmasken ausgegeben. Und immer noch standen die Kunden Schlange.
Heute ist der erste Tag, an dem für Risikopatienten und über 60-Jährige je drei Masken der „viren-filternden“ Klasse FFP2 gratis erhalten – ein Geschenk des Bundes (also von Steuergeldern bezahlt), das von Apotheken verteilt wird. Risikopatienten sind Menschen, bei denen mindestens einer der folgenden Risikofaktoren vorliegt: Diabetes Typ-2, COPD bzw. Asthma bronchiale, chronische Herzinsuffizienz, Schlaganfall oder Demenz, aktive Krebserkrankung, Transplantation, chronische Niereninsuffizienz, Trisomie 21 oder Risikoschwangerschaft.
Heimische Produktion
Beschaffung und Verteilung so vielen Masken bedeutet für die Apotheken einen „ungeheuren Kraftakt“, schreibt die Landesapothekerkammer. Und weil am heutigen Tag viele Geschäfte zum letzten Mal (mindestens) bis Januar zum letzten Mal geöffnet haben, sind auch viele Menschen in der Stadt. Eine Rottweiler Apotheke hat beispielsweise ein Schild an der Tür mit dem Hinweis, sie habe keine Masken mehr. Bei der Kollegin einige Häuser weiter dagegen gibt es um halb zwölf noch keine Engpässe: Die Apothekerin greift in einen großen Karton und holt die drei Masken heraus. „Aus heimischer Produktion“, sagt sie: Der Hersteller ist in Schwenningen.
Bis 5. Januar
Insgesamt sind es, so jedenfalls die bekannten Zahlen, 27 Millionen Menschen, die diese Masken erhalten dürfen. Das ist also jeder Dritte in Deutschland, allein etwa 8000 in Rottweil, statistisch gesehen. Macht 24.000 Masken. Für alle diejenigen, die heute keine mehr erhalten haben: „Die Abholung der drei Masken der ersten Phase kann bis zum 6. Januar 2021 erfolgen und muss nicht direkt am Tag des Verteilungsstarts geschehen“, schreibt die Apothekerkammer (okay, im Ländle dann eben nur bis zu, 5. Januar, der 6. ist Feiertag). Und die Apotheken dürfen ja auch in den kommenden Wochen aufmachen.