Ein Gedicht von Weltmusik!

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Rottweil, 14. Mai – Der Fabulierer und Weltwanderer ist wieder da. Vor zwanzig Jahren war Rabih Abou-Khalil schon einmal beim Rottweiler Jazzfest. 2023 spielt er erneut in der Alten Stallhalle – diesmal mit einem Akustiktrio und Sängerin. Allein die humorvollen Ansagen des Bandleaders sind den Abend wert. Doch das ist längst nicht alles.

Text: Johannes Dürr, Fotos: Elke Reichenbach

Fast kammermusikartig geht es in der Stallhalle zu – wenn man die gut 400 Zuhörer einmal ausblendet, die gebannt dem Abendprogramm folgen. Cellist und Violonist aus Polen, eine albanische Sängerin, ein amerikanischer Percussionist und der aus dem Libanon stammende Oudspieler und Bandleader zelebrieren Weltmusik zwischen Orient und Okzident. Basiszutat: vertonte Gedichte aus Deutschland und Frankreich, von Morgenstern und Ringelnatz oder Rückert etwa, von Rimbaud oder Aragon.

Jedes einzelne dient als Fundament für ein entsprechendes Stück, „Das Butterbrotpapier“ etwa oder „Ein Rabe saß in einem Stück Holz“. Stück, Lied, Song? Das lässt sich mit Worten gar nicht so einfach fassen, ist jeweils vorgeplant und trotz aller Struktur immer wieder weitläufige Improvisation, wenn Mateusz Smoczynski (Violine) und Krzysztof Lenczowski (Cello), der langjährige Wegbegleiter Jarrod Cagwin (Schlagzeug, Rahmentrommeln, div. Percussions) und die albanische Ausnahmesängerin Elina Duni mit Abou-Khalil als Lenker gemeinsam loslegen.

Zwei Stunden am Stück geben die fünf auf der Bühne alles, das begeisterte Publikum lässt sie auch nach dem ersten Zugabenblock nicht ziehen und steht anschließend am CD-Stand Schlange. Ein wahrlich denkwürdiger Abend, den das Quintett mit ungeheurer Dynamik, akrobatischen Soloparts, Vokal- und Instrumentalimprovisationen vom Feinsten und bestens aufeinander abgestimmten Zusammenspiel zelebriert.

Unglaublich rasant und wechselhaft Rhythmik und Metrik, kunstvoll verschmolzen Stimme und Instrumentenklänge, arabische und europäische Melodie- und Skalenfolgen fügen sich zu einem faszinierenden Amalgam, das noch lange nach Konzertende in den Ohren weiterklingt. Wir hoffen auf ein Wiedersehen beim Jazzfest nicht erst in weiteren zwanzig Jahren.

Mehr unter www.jazzfest-rottweil.de

Das interessiert diese Woche



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Rottweil, 14. Mai – Der Fabulierer und Weltwanderer ist wieder da. Vor zwanzig Jahren war Rabih Abou-Khalil schon einmal beim Rottweiler Jazzfest. 2023 spielt er erneut in der Alten Stallhalle – diesmal mit einem Akustiktrio und Sängerin. Allein die humorvollen Ansagen des Bandleaders sind den Abend wert. Doch das ist längst nicht alles.

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Fast kammermusikartig geht es in der Stallhalle zu – wenn man die gut 400 Zuhörer einmal ausblendet, die gebannt dem Abendprogramm folgen. Cellist und Violonist aus Polen, eine albanische Sängerin, ein amerikanischer Percussionist und der aus dem Libanon stammende Oudspieler und Bandleader zelebrieren Weltmusik zwischen Orient und Okzident. Basiszutat: vertonte Gedichte aus Deutschland und Frankreich, von Morgenstern und Ringelnatz oder Rückert etwa, von Rimbaud oder Aragon.

Jedes einzelne dient als Fundament für ein entsprechendes Stück, „Das Butterbrotpapier“ etwa oder „Ein Rabe saß in einem Stück Holz“. Stück, Lied, Song? Das lässt sich mit Worten gar nicht so einfach fassen, ist jeweils vorgeplant und trotz aller Struktur immer wieder weitläufige Improvisation, wenn Mateusz Smoczynski (Violine) und Krzysztof Lenczowski (Cello), der langjährige Wegbegleiter Jarrod Cagwin (Schlagzeug, Rahmentrommeln, div. Percussions) und die albanische Ausnahmesängerin Elina Duni mit Abou-Khalil als Lenker gemeinsam loslegen.

Zwei Stunden am Stück geben die fünf auf der Bühne alles, das begeisterte Publikum lässt sie auch nach dem ersten Zugabenblock nicht ziehen und steht anschließend am CD-Stand Schlange. Ein wahrlich denkwürdiger Abend, den das Quintett mit ungeheurer Dynamik, akrobatischen Soloparts, Vokal- und Instrumentalimprovisationen vom Feinsten und bestens aufeinander abgestimmten Zusammenspiel zelebriert.

Unglaublich rasant und wechselhaft Rhythmik und Metrik, kunstvoll verschmolzen Stimme und Instrumentenklänge, arabische und europäische Melodie- und Skalenfolgen fügen sich zu einem faszinierenden Amalgam, das noch lange nach Konzertende in den Ohren weiterklingt. Wir hoffen auf ein Wiedersehen beim Jazzfest nicht erst in weiteren zwanzig Jahren.

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