Schramberg bekommt eine Oberbürgermeisterin. Nach nur einer Amtszeit, nach acht Jahren Wirken in der Großen Kreisstadt muss Thomas Herzog gehen. Mit 67,65 Prozent der Stimmen ist seine Herausforderin so überraschend eindeutig gewählt worden, wie sie seinerzeit mit ihrer Bewerbung aufgetaucht war. Sie hat die Schramberger offenbar im Sturm erobert. Einziger Wermutstropfen: Die Wahlbeteiligung lag bei eher deprimierenden 48 Prozent. Und das bei einer so spannenden, echten Wahl.
Als Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg interessiert mich schon lange, was in Schramberg passiert. Dabei nehme ich viel Positives wahr: starke Unternehmen mit vielen Arbeitsplätzen, atemberaubende Landschaft, tolle Museen, eine schmucke Innenstadt mit ansprechendem Einzelhandel, die Fasnet mit der einzigartigen Da-Bach-na-Fahrt und Vieles mehr.
(Dorothee Eisenlohr)
18.35 Uhr: Das Endergebnis ist da
Dorothee Eisenlohr wird die neue Oberbürgermeisterin von Schramberg. Nach nur einer Amtszeit muss Thomas Herzog (Bild) seinen Hut nehmen. Dirk Caroli spielte keine Rolle.
Thomas Herzog: 29,49 %
Dorothee Eisenlohr: 67,65 %
Dirk Caroli: 2,53 %
Wahlberechtigte: 16.738
Wahlbeteiligung: 47,47%
18.30 Uhr: Es fehlen fast nur noch die Briefwähler
Die Wahlbezirke sind ausgezählt. Es fehlen nur noch die Briefwähler. Dorothee Eisenlohr liegt bei rund 70 Prozent der Stimmen, Thomas Herzog bei etwa 30. Waldmössingen fehlt noch und die Briefwähler.
18.25 Uhr – 14 von 21 Wahlbezirken sind ausgezählt
18.23 Uhr – der Trend bestätigt sich weiter
Die Hälfte der Wahlbezirke ist ausgezählt. Eisenlohr führt mit fast 70 Prozent. Herzog steht bei rund 30. Caroli, das kann man ausschreiben, bei zweieinhalb.
18.20 Uhr – bisher überall dasselbe Bild
Zwischen 55 und 70 Prozent der Stimmen sind in den ersten acht ausgezählten Wahlbezirken an die Bewerberin Dorothee Eisenlohr gegangen. Zwischen 30 und 40 an den Amtsinhaber Thomas Herzog. Bislang ein stabiler Trend. Wenn das bis zum Ende anhält, hat Schramberg – eine Oberbürgermeisterin. Dirk Caroli spielt bisher überhaupt keine Rolle. Es ist ein klares Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer ebenso klaren Favoritin.
18.15 Uhr – Eisenlohr führt
Die ersten Wahlbezirke sind ausgezählt. Auf Dorothee Eisenlohr entfallen im Moment 60 Prozent der Stimmen, auf Thomas Herzog 37. Dirk Caroli liegt abgeschlagen bei 2. Das ist aber zunächst nur eine sehr, sehr frühe Momentaufnahme.
18 Uhr – wer schafft’s?
In den einzelnen Wahllokalen der Stadt und ihrer Teilorte läuft ab jetzt die Auszählung der Stimmen. Dirk Caroli, Dorothee Eisenlohr oder Thomas Herzog – wer wird bei dieser Wahl von diesen unterschiedlichen Kandidaten die Nase vorne haben? Wird es gleich einen Sieger, eine oder einen neuen OB geben?
2011 ist mit 67,46 Prozent der Stimmen Thomas Herzog zum neuen Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Schramberg gewählt worden.
16.738 Wähler waren am heutigen Sonntag zur Wahl aufgerufen.
Für alle interessierten Bürger werden die Ergebnisse öffentlich im Sitzungssaal des Rathauses präsentiert. Sobald das Endergebnis feststeht, wird es auf dem Rathausplatz vom ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters und Vorsitzenden des Gemeindewahlausschusses, Jürgen Winter, bekannt gegeben, musikalisch umrahmt von der Stadtmusik Schramberg.
Sollte keiner der drei Kandidaten im ersten Wahlgang am Sonntag mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen erhalten, findet am Sonntag, 21. Juli, eine Neuwahl statt.
Unser Vorbericht
Mit Spannung wird in Schramberg das Ergebnis der Oberbürgermeister-Wahl am heutigen Sonntag, 7. Juli, erwartet. Reicht es einem der Bewerber bereits im ersten Wahlgang? Läuft es am Ende auf einen Zweikampf zwischen Amtsinhaber Thomas Herzog und Herausforderin Dorothee Eisenlohr hinaus? Oder spielt Dirk Caroli, entgegen manchen Erwartungen, doch noch eine Rolle? Wenn alles glatt läuft, sollte am gegen 19 Uhr klar sein, wohin die Reise geht. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr.
Lange war in Schramberg nur spekuliert worden, ob Amtinhaber Thomas Herzog (42) einen Herausforerer bekommt. Dabei richtete sich der Blick insbesondere auf die CDU. Doch auch wenn sich die CDU offiziell für die regionale Wirtschaftsförderin Dorothee Eisenlohr (37) ausgesprochen hat, ist sie, wie der Amtsinhaber parteilos.
Herzog sitzt zwar für die Freien Wähler im Kreistag, ist dort aber nicht Mitglied. Eisenlohr war in ihrer Jugend Mitglied der Jungen Union, ist dort aber ausgetreten. Unterstützerunterschriften hat sie aus allen politischen Parteien bekommen. Außer der CDU hat sich keine Gruppierung eindeutig festgelegt. Man freue sich über eine echte Wahlmöglichkeit, unterstütze aber keinen der Bewerber ausdrücklich, hieß es in den Stellungnahmen.
Dirk Caroli (46), früher bei der AfD und heute bei der FDP im Schwarzwald-Baar-Kreis aktiv, will seine Kandidatur ebenfalls als parteiunabhängig verstanden wissen. Bei ihm fällt auf, dass er vor allem aus dem Bereich der Aktiven Bürger Unterstützung erfährt, wie in den sozialen Netzwerken deutlich wird. Kommunalpolitische Erfahrung bringt er aus seiner Gemeinderatsarbeit in Villingen-Schwenningen und als stellvertretender FDP-Kreisvorsitzender im Schwarzwald-Baar-Kreis mit.
Begonnen hat der Wahlkampf, als Dorothee Eisenlohr ihre Kandidatur in drei getrennten Pressegesprächen bekannt gab. Während sie mit jungen und frischen Ideen zu punkten versucht, setzt Thomas Herzog auf seine Erfahrung als Amtsinhaber und auf die erreichten Erfolge während seiner Amtszeit. Dabei zählt er zwar auf, was in seiner Amtszeit erreicht wurde, erhebt aber öffentlich nicht den Anspruch, dass dies alleine seine Verdienste seien.
Herausforderin Dorothee Eisenlohr beeindruckt immer wieder damit, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit in die Schramberger Themen eingearbeitet hat und bereits über große Detailkenntnis verfügt. Im Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern liegt eine weitere Stärke. Nach kurzer Zeit spricht sie viele Schramberger bereits mit Namen an.
Dirk Caroli müht sich zwar ebenfalls, tut sich aber im direkten Kontakt nicht ganz so leicht. Er besucht zwar Veranstaltungen, sitzt dann eher alleine und geht auch vor deren Ende, während Eisenlohr und Herzog noch eifrig mit den Bürgerinnen und Bürgern plaudern.
Gewählt wird am Sonntag, 7. Juli, von 8 bis 18 Uhr. Ob es dann bereits ein abschließendes Ergebnis gibt, sprich die absolute Mehrheit für einen Bewerber, wird von vielen bezweifelt.
Sollte es einen zweiten Wahlgang geben, so findet dieser zwei Wochen später am Sonntag, 21. Juli, von 8 bis 18 Uhr statt. Dann gewinnt, wer die meisten Stimmen auf sich vereinigt.