Der Brand eines mit Strohballen beladenen Anhängers hat am Montagnachmittag übergegriffen auf ein Feld bei Dietingen-Irslingen. Mehrere hundert Quadratmeter brannten. Die Feuerwehr, aber auch Landwirte konnten ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern.
Update, die Polizei berichtet wie folgt: Am Montagnachmittag sind die Feuerwehren aus Rottweil und Dietingen zu einem Brand auf die Laibstraße gerufen worden. Vermutlich aufgrund eines technischen Defekts an einem Traktor geriet das Stroh auf dem Anhänger in Brand. In der Folge griff das Feuer zudem auf ein bereits abgeerntetes Flurstück über. Die Feuerwehren löschten den Brand, an Traktor und Anhänger entstand jedoch Sachschaden in Höhe von insgesamt rund 50.000 Euro. Verletzt wurde niemand.
Erneuter Großeinsatz für die Gesamtfeuerwehr Dietingen
Update, der Sprecher der Dietinger Gesamtwehr, Olaf Lutzkat, schildert den Verlauf des Einsatzes aus seiner Sicht.
Wenige Tage nach einem Dachstuhlbrand in einem Rohbau in Dietingen, war die Gesamtfeuerwehr Dietingen am späten Montagnachmittag (18.07.2022) gegen 15.10 Uhr erneut gefordert. Aus bislang ungeklärter Ursache fing ein mit Strohballen beladenes Traktorgespann zwischen Irslingen und Epfendorf auf offenem Feld Feuer – von Weitem war eine dicke schwarze Rauchsäule über Irslingen auszumachen. Zudem geriet dadurch ein etwa ein Hektar großes, abgeerntetes Feld in Brand. Die Brisanz an der Lage – trockenes abgemähtes Feld, kein offenes Gewässer zur Wasserentnahme für die Feuerwehr, glühende Hitze und ein nahegelegener Wald, der bei einem Übergriff der Flammen eine Brandausdehnung ungeahnten Ausmaßes bedeutet hätte.
Die Feuerwehr Dietingen war mit den Abteilungen Böhringen und Rotenzimmern, sowie der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil fast zeitgleich vor Ort. Schnell war klar, dass umgehend weitere Einsatzkräfte zum Einsatzort beordert werden müssen. Die Ausbreitung des Feuers ging nicht nur rasend schnell, sondern auch völlig unberechenbar. Die Abteilungen aus Irslingen, Dietingen und Gößlingen befanden sich da schon auf der Anfahrt und sorgten nach Ankunft für weitere Schlauchleitungen zur Brandbekämpfung und stellten die so wichtigen Atemschutzgeräteträger bereit.
Die Freiwillige Feuerwehr Rottweil, unter dem Kommando des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Frank Müller rückte mit zwei Tanklöschfahrzeugen an. Darunter das TLF-4000 mit einem Fassungsvermögen von 5.500 Litern. Die Wasser führenden Fahrzeuge der Rottweiler Wehr speisten dabei die Dietinger Einsatzfahrzeuge mit zunächst insgesamt 8800 Litern Wasser, als deren Wassertanks leer waren. Goldwert war allerdings auch die Anwesenheit eines Landwirts mit einem mehrere tausend Liter fassendem Güllefass. Noch bevor die Dietinger Einsatzkräfte wegen den aufwendigen Vorbereitungen den Befehl „Wasser Marsch“ geben konnten, zog der Landwirt eine Wasserschneise an den Rand des Brandherds, was eine weitere Ausbreitung in Richtung Waldgebiet verhinderte. Die Freiwillige Feuerwehr Dietingen konzentrierte sich dann auf das Löschen des in Vollbrand stehenden Anhängers.
Vorbildlich das Verhalten der Geschädigten. Sie räumten noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr weitere Strohballen zur Seite und zogen dann unter Begleitung der Feuerwehr die Zugmaschine mit einem weiteren Traktor vom brennenden Anhänger weg. So wurde nicht nur die Zugmaschine fast unversehrt gerettet, sondern es wurde eine massive Brandausweitung im Feld verhindert. Die Rottweiler Tanklöschfahrzeuge pendelten zwischen Einsatz- und der Wasserentnahmestelle in Irslingen hin und her, speisten weiterhin die Fahrzeuge mit Wasser und löschten beziehungsweise bewässerten das umliegende Feld, unterstützt von weiteren Landwirten, die mit mehreren Traktoren und großen Wasserfässern zur Unglücksstelle eilten. Ein Übergreifen der Flammen auf ein nicht abgeerntetes Feld konnte in letzter Minute und ebenso das Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Waldgebiet verhindert werden.
Nach etwa 45 Minuten war die Lage unter Kontrolle gebracht und man begann mit den etwas aufwendigeren Nachlöscharbeiten. Dabei wurde von Hand das Stroh der Ballen auseinandergezogen und abgelöscht. Die erneut hohen Temperaturen verlangten den Einsatzkräften alles ab. Um wirklich sicher zu sein, dass es keine weitere Brandausbreitung oder ein erneutes Aufflammen in den Strohresten gibt, wurde das Feld mehrfach großzügig bewässert. Gegen 17.15 Uhr wurde mit dem Rückbau der Wasserleitungen und mit den Aufräumarbeiten begonnen. Hinzugezogen werden musste erneut die Zentrale Feuerwehrwerkstatt des Landkreises Rottweil. Die Schramberger Kameraden begaben sich aber auf direktem Weg zum Gerätehaus nach Irslingen, um verschmutztes Schlauchmaterial und die benutzten Atemschutzgeräte, sowie Atemschutzmasken aller eingesetzten Abteilungen zu tauschen.
Zufrieden mit dem Einsatzverlauf zeigten sich sowohl der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Müller, als auch der Einsatzleiter der Dietinger Gesamtfeuerwehr, Roman Jauch (stellvertretender Gesamtkommandant). Die Zusammenarbeit funktionierte wie zuletzt reibungslos und auch den spontanen Einsatz der Landwirte lobten beide Verantwortlichen sehr.
Im Einsatz war die Dietinger Gesamtfeuerwehr mit 46 Kräften auf sechs Fahrzeugen, die Freiwillige Feuerwehr Rottweil mit neun Einsatzkräften auf drei Fahrzeugen, das Deutsche Rote Kreuz mit einem Rettungswagen, sowie die Polizei Rottweil mit einer Streifenwagenbesatzung.
Unser ursprünglicher Beitrag: Einsatz bei großer sommerlicher Hitze auf einem Feld zwischen Irslingen und Epfendorf: Eine Zugmaschine war zunächst in Brand geraten, die Rauchwolke weithin sichtbar. Das Zugfahrzeug hatte einen Anhänger voller Strohballen, die ebenfalls Feuer fingen und bei Eintreffen der ersten Kräfte der Feuerwehr in Vollbrand standen. Die Flammen griffen zudem über auf das Feld, auf dem das Gespann stand. Dieses war zum Glück bereits abgeerntet, die Flammen fanden nur relativ wenig Nahrung. Dennoch breiteten sie sich mit großer Geschwindigkeit.
Was die Feuerwehr verhindern konnte: ein Übergreifen der Flammen auf ein noch nicht abgeerntetes benachbartes Feld, auf dem die Gerste gut kniehoch steht. „Dann hätten wir kaum eine Chance gehabt, das brennt sofort lichterloh“, so Frank Müller, der als stellvertretender Kreisbrandmeister vor Ort war.
Die Feuerwehr, die unter der Einsatzleitung des stellvertretenden Dietinger Gesamtkommandanten Roman Jauch stand, konnte sich hauptsächlich auf diesen schmalen Bereich, einen Weg zwischen den Feldern konzentrieren, dort mit Wasser löschen. Ein Landwirt, ohnehin in der Nähe mit seinem Anhänger voller Gülle, fuhr derweil die andere Seite des in Flammen geratenen Feldes ab. Eine spontane Hilfsaktion, die zeigte, dass man mit Gülle einen Flächenbrand gut ersticken kann. Laut Müller haben sich zudem weitere Landwirte zur Unterstützung der Einsatzarbeiten auf den Weg gemacht.
Der Grund: Löschwasser ist so weit außerhalb der Ortschaft ein rares Gut, es gehen binnen Minuten tausende Liter raus, wenn die Rohre voll geöffnet werden. Daher freute sich Müller – und mit ihm der Einsatzleiter -, dass tatkräftige Mithilfe seitens der Bauern kam. Vor Ort hatten die Dietinger zwei Löschfahrzeuge mit zusammen 1000 Litern Wasser, aus Rottweil waren zwei weitere Löschfahrzeuge angerückt, darunter der Großtanker mit seinen 5500 Litern Fassungsvermögen.
Während sich die Einsatzkräfte um das Eindämmen des Feuers kümmerten, luden weitere die brennenden Strohballen von dem Anhänger ab. Sie legten dabei Flammennester frei. Und löschten auch diese sogleich mit Wasser.
Die Polizei war mit einer Streife vor Ort, das Rote Kreuz zur Absicherung der unter Atemschutz arbeitenden Feuerwehrkräfte mit einem Rettungswagen und seiner Besatzung.
Die Ursache für das Feuer und die Höhe des Sachschadens sind noch nicht bekannt.