Weihnachtseinkäufe ohne böse Überraschungen: Tipps für eine stressfreie Weihnachtszeit

Alle Jahre wieder dieselben Fragen beim Weihnachtseinkauf – und ganz besonders bei grenzüberschreitenden Einkäufen: Wann habe ich einen Anspruch auf Umtausch? Kann ich einen Kauf auch nach Heiligabend widerrufen?

Symbol-Foto: Pixabay

So vielfältig wie die Fragen sind auch die Geschenke – und damit auch mögliche Stolperfallen, auf die Verbraucherinnen und Verbraucher achten sollten. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland erklärt, wie Kunden Ärger in der Weihnachtszeit vermeiden.

Rechtssicher durch die Weihnachtszeit

Rückgabe und Gewährleistung: Egal wo in Europa und ob online oder offline – Verbraucherinnen und Verbraucher haben durch die EU-weite gesetzliche Gewährleistung das Recht auf Umtausch, Reparatur oder Erstattung, wenn ein gekaufter Artikel defekt ist. Wer am Verkaufsstand oder im Geschäft einkauft und zu Hause merkt, dass das Produkt zwar funktioniert, aber schlicht nicht mehr gefällt, muss auf Kulanz hoffen. Beim Online-Shopping sieht es besser aus: Verbraucherinnen und Verbraucher können den Kauf EU-weit innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen widerrufen.

Handgefertigtes vom Weihnachtsmarkt

Der Salzburger Christkindlmarkt, der Marché de Noël in Straßburg oder der Vánoční trh in Prag – viele dieser Weihnachtsmärkte ziehen Deutsche zum Einkaufen ins Nachbarland. Bei regionalem Kunsthandwerk ist die Versuchung groß, das eine oder andere Mitbringsel zu kaufen. Doch nicht immer läuft alles reibungslos.

Jutta B. aus Nürnberg erlebte es selbst. Sie kaufte in Prag handgefertigten Baumschmuck, der zu Hause beim Auspacken an mehreren Stellen beschädigt war. Ohne Quittung erwies sich ein Austausch der Ware zunächst als schwierig. Doch dank eines Fotos, das ihre Tochter zufällig vom farbenfrohen Verkaufsstand gemacht hatte, konnte sie die Kontaktdaten des Verkäufers herausfinden und den Schmuck reklamieren.

Praxis-Tipp: Bitten Sie um eine Quittung, fragen Sie nach den Kontaktdaten des Verkäufers und machen Sie gegebenenfalls Fotos vom Verkaufsstand.

Gutscheine und Erlebnisse im EU-Ausland

Geschenkkarten und Gutscheine sind laut einer Erhebung des Handelsverbandes Deutschland die beliebtesten Weihnachtsgeschenke – beispielsweise eine Weinverkostung in Frankreich, ein Pastakochkurs in Italien oder ein Surfkurs in den Niederlanden. Da Gutscheine leicht in einer Schublade verschwinden und vergessen werden, lohnt sich ein genauer Blick auf die Fristen.

Unbefristete Gutscheine, auf die deutsches Recht anwendbar ist, können grundsätzlich drei Jahre lang eingelöst werden, da sie der regelmäßigen Verjährungsfrist unterliegen. Nach Ablauf dieser Frist sind Anbieter nicht mehr verpflichtet, den Gutschein einzulösen. In anderen EU-Ländern gelten jedoch unterschiedliche Regelungen, denn dieser Bereich ist nicht europaweit einheitlich geregelt. Grundsätzlich ist eine kürzere Befristung von Gutscheinen möglich. Wie kurz diese sein darf, hängt jedoch vom nationalen Recht ab, das für den Gutschein gilt. In vielen Fällen gelten dafür strenge Bedingungen. Oft lässt sich dies nur im Einzelfall beurteilen. Wer einen Gutschein für ein Erlebnis im Ausland verschenkt, sollte sich vor dem Kauf mit diesen Fristen beschäftigen und genügend Zeit für die Einlösung einplanen.

Praxis-Tipp: Schauen Sie beim Verschenken von Gutscheinen in das Kleingedruckte: Wie lange ist der Gutschein gültig? Kann er auf andere Personen übertragen werden? Gilt er auch in anderen Ländern oder nur im Inland?

Weihnachtsessen pünktlich auf dem Tisch

Zu Weihnachten gehört bekanntlich auch gutes Essen – etwa Delikatessen aus Italien. Doch kommt das Paket zu spät, kann aus Vorfreude schnell Frust werden.

So erging es Familie Krüger aus Hamburg: Für das Weihnachtsmenü bestellten sie ein Tiramisu bei einem internationalen Feinkosthändler aus Mailand. Die Lieferung war für zwei Tage vor Heiligabend zugesagt – doch das Paket kam erst nach den Feiertagen aufgetaut an. Die Familie trat vom Kauf zurück und erhielt den vollen Betrag erstattet.

Wer verderbliche Waren bestellt, kann vom Kauf zurücktreten, wenn die Lieferung nicht zum vereinbarten Zeitpunkt erfolgt. Damit haben Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit, ihr Geld zurückzufordern.

Praxis-Tipp: Bestehen Sie auf einem Lieferdatum und kaufen Sie Waren mit kurzer Haltbarkeit lieber vor Ort.

Kostenlose Unterstützung bei Problemen

Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland gibt auf mehreren Seiten Tipps zum Einkauf im Internet und im Geschäft. Bei Problemen mit Händlern im EU-Ausland bietet das juristische Team des EVZ kostenlose Unterstützung an.

    Abonnieren
    Benachrichtigen bei
    guest
    0 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meistbewertet
    Inline-Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen
    0
    Ihre Meinung würde uns sehr interessieren. Bitte kommentieren Sie.x