Neubau Sporthalle

Sind die Turnvereine in der Existenz gefährdet?

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Alarmstimmung beim Turnverein (TV) Rottweil und der Turngemeinde (TG) Altstadt: Die beiden Vereine befürchten, dass die neue Sporthalle auf dem Schulcampus ohne den eigentlich geplanten Anbau für die Turner erstellt wird. Geplant ist eine Aktion vor der nächsten Gemeinderatssitzung am 24. April. Die Befürchtung ist wohl nicht völlig grundlos.

Rottweil – Die Halle soll, wie mehrfach berichtet, durch einen Anbau ergänzt werden, in dem die Vereine die Geräte für ihre Turnerinnen und Turner stehen lassen können und nicht für jede Übungsstunde auf- und wieder abbauen müssen. Der Gemeinderat hatte dem zugestimmt und den Anbau auch in die Planung aufgenommen. Voraussetzung dafür war aber, dass es einen Zuschuss für die Sporthalle gibt.

Diesen hatte die Stadt auch beim Bund beantragt, wurde aber in der „aktuellen Förderrunde“, wie ein städtischer Sprecher sagte, nicht berücksichtigt. Und nun befürchten die Vereine, dass der nach ihren Angaben dringend benötigte Anbau nicht kommt. Was nach Ansicht der Vereine womöglich zum Ende des Turnens in Rottweil führen könnte. In einem Schreiben an Mitglieder, „Freunde und Unterstützer der Rottweiler Turnvereine“ heißt es dazu: „Nach Fertigstellung des Neubaus wird die bisher vorhandene ABG-Halle sofort geschlossen und ist für uns nicht mehr nutzbar. Ein nicht vorhandener Anbau zu diesem Zeitpunkt stellt die Existenzgrundlage der Turnvereine in Rottweil in Frage und gefährdet den Turnsport von mehreren Hundert Rottweiler Kindern und Jugendlichen und weit über 1000 Mitgliedern. Der aktuell genutzte Raum ist täglich voll ausgelastet. Wir brauchen den Anbau unabhängig von einem Zuschuss.“

Wobei auch über den Zuschuss noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Die Stadt hat eine Landesförderung für das Projekt beantragt. „Nach dem aktuellen Projektzeitenplan ist es darüber hinaus möglich, im Herbst nochmals einen Förderantrag für das Bundesförderprogramm zu stellen, sofern dieses erneut aufgelegt werden sollte“, schreibt der Pressesprecher. Und weiter: „Wie bereits im Rahmen der Auftragsvergabe für Architektur und Tragwerksplanung im Februar mitgeteilt und in der Presse berichtet, wird derzeit die Halle einschließlich des Anbaus für den Turnraum weitergeplant. Mit dem Vorliegen der Entwurfsplanung mit Kostenberechnung als Basis kann dann der Gemeinderat Ende des Jahres über das weitere Vorgehen entscheiden.“

Aktion auf dem Münsterplatz

Um ihre Position deutlich zu machen, haben die beiden Vereine eine originelle Aktion geplant. In dem Schreiben heißt es: „Weiter planen wir zur nächsten Gemeinderatsitzung eine spontane Aktion unter dem Motto ‚Die Turner stehen Kopf’. Seid alle dabei! Am Mittwoch, 24. April, um 16.30 Uhr auf dem Münsterplatz Rottweil. Dort werden viele von uns im Handstand (auch mit Hilfestellung) getreu dem Motto ‚Die Turner stehen Kopf’ für den Anbau kämpfen.

Der Neubau der Turnhalle auf dem Schulcampus steht allerdings bereits am nächsten Mittwoch, 17. April, auf der Tagesordnung des Bauausschusses (Beginn 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Neuen Rathauses). Dabei geht es laut der Stadt „um die Beauftragung der Fachplaner für Heizung/Lüftung/Sanitär, das Projekt wird also auf Hochtouren vorangetrieben. Zudem geben wir auch einen Sachstand zur Fördersituation“. Bereits am Dienstag, 16. April, wollen sich Vertreter der Stadt mit dem Stadtverband für Sport und den Vereinen zu einem Informationstermin treffen. Die Einladung dazu war bereits vor Ostern erfolgt.

Mittel verschoben?

Der Turnverein hat nun an seine Mitglieder geschrieben: „Mit der in der Presse beschriebenen Umwidmung von 1,3 Millionen Euro vom Etat für die Sporthalle auf ein Projekt zur Beseitigung von Altlasten der ENRW ist nun etwas sehr ungünstiges passiert.“ Das allerdings kann der Stadtsprecher klarstellen: Es handelte sich bei diesen 1,3 Millionen nicht um Planansätze für die Halle, sondern um eine „Verpflichtungsermächtigung“, eher eine Art Absichtserklärung, die „die Finanzierung über das aktuelle Haushaltsjahr hinaus regelt“. In der Finanzplanung für die kommenden drei Jahre ist keine Änderung erfolgt, wie sich mit einem Blick in den Haushaltsplan feststellen lässt.

Festgehalten ist aber ein Sperrvermerk über 1,2 Millionen Euro für den Anbau. Der allerdings hat mit dem zitierten Beschluss des Gemeinderats nichts zu tun, er stand schon in den ersten Entwürfen des Haushalts drin. Und der stammt vom Dezember 2023.

Das interessiert diese Woche



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Alarmstimmung beim Turnverein (TV) Rottweil und der Turngemeinde (TG) Altstadt: Die beiden Vereine befürchten, dass die neue Sporthalle auf dem Schulcampus ohne den eigentlich geplanten Anbau für die Turner erstellt wird. Geplant ist eine Aktion vor der nächsten Gemeinderatssitzung am 24. April. Die Befürchtung ist wohl nicht völlig grundlos.

Rottweil – Die Halle soll, wie mehrfach berichtet, durch einen Anbau ergänzt werden, in dem die Vereine die Geräte für ihre Turnerinnen und Turner stehen lassen können und nicht für jede Übungsstunde auf- und wieder abbauen müssen. Der Gemeinderat hatte dem zugestimmt und den Anbau auch in die Planung aufgenommen. Voraussetzung dafür war aber, dass es einen Zuschuss für die Sporthalle gibt.

Diesen hatte die Stadt auch beim Bund beantragt, wurde aber in der „aktuellen Förderrunde“, wie ein städtischer Sprecher sagte, nicht berücksichtigt. Und nun befürchten die Vereine, dass der nach ihren Angaben dringend benötigte Anbau nicht kommt. Was nach Ansicht der Vereine womöglich zum Ende des Turnens in Rottweil führen könnte. In einem Schreiben an Mitglieder, „Freunde und Unterstützer der Rottweiler Turnvereine“ heißt es dazu: „Nach Fertigstellung des Neubaus wird die bisher vorhandene ABG-Halle sofort geschlossen und ist für uns nicht mehr nutzbar. Ein nicht vorhandener Anbau zu diesem Zeitpunkt stellt die Existenzgrundlage der Turnvereine in Rottweil in Frage und gefährdet den Turnsport von mehreren Hundert Rottweiler Kindern und Jugendlichen und weit über 1000 Mitgliedern. Der aktuell genutzte Raum ist täglich voll ausgelastet. Wir brauchen den Anbau unabhängig von einem Zuschuss.“

Wobei auch über den Zuschuss noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Die Stadt hat eine Landesförderung für das Projekt beantragt. „Nach dem aktuellen Projektzeitenplan ist es darüber hinaus möglich, im Herbst nochmals einen Förderantrag für das Bundesförderprogramm zu stellen, sofern dieses erneut aufgelegt werden sollte“, schreibt der Pressesprecher. Und weiter: „Wie bereits im Rahmen der Auftragsvergabe für Architektur und Tragwerksplanung im Februar mitgeteilt und in der Presse berichtet, wird derzeit die Halle einschließlich des Anbaus für den Turnraum weitergeplant. Mit dem Vorliegen der Entwurfsplanung mit Kostenberechnung als Basis kann dann der Gemeinderat Ende des Jahres über das weitere Vorgehen entscheiden.“

Aktion auf dem Münsterplatz

Um ihre Position deutlich zu machen, haben die beiden Vereine eine originelle Aktion geplant. In dem Schreiben heißt es: „Weiter planen wir zur nächsten Gemeinderatsitzung eine spontane Aktion unter dem Motto ‚Die Turner stehen Kopf’. Seid alle dabei! Am Mittwoch, 24. April, um 16.30 Uhr auf dem Münsterplatz Rottweil. Dort werden viele von uns im Handstand (auch mit Hilfestellung) getreu dem Motto ‚Die Turner stehen Kopf’ für den Anbau kämpfen.

Der Neubau der Turnhalle auf dem Schulcampus steht allerdings bereits am nächsten Mittwoch, 17. April, auf der Tagesordnung des Bauausschusses (Beginn 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Neuen Rathauses). Dabei geht es laut der Stadt „um die Beauftragung der Fachplaner für Heizung/Lüftung/Sanitär, das Projekt wird also auf Hochtouren vorangetrieben. Zudem geben wir auch einen Sachstand zur Fördersituation“. Bereits am Dienstag, 16. April, wollen sich Vertreter der Stadt mit dem Stadtverband für Sport und den Vereinen zu einem Informationstermin treffen. Die Einladung dazu war bereits vor Ostern erfolgt.

Mittel verschoben?

Der Turnverein hat nun an seine Mitglieder geschrieben: „Mit der in der Presse beschriebenen Umwidmung von 1,3 Millionen Euro vom Etat für die Sporthalle auf ein Projekt zur Beseitigung von Altlasten der ENRW ist nun etwas sehr ungünstiges passiert.“ Das allerdings kann der Stadtsprecher klarstellen: Es handelte sich bei diesen 1,3 Millionen nicht um Planansätze für die Halle, sondern um eine „Verpflichtungsermächtigung“, eher eine Art Absichtserklärung, die „die Finanzierung über das aktuelle Haushaltsjahr hinaus regelt“. In der Finanzplanung für die kommenden drei Jahre ist keine Änderung erfolgt, wie sich mit einem Blick in den Haushaltsplan feststellen lässt.

Festgehalten ist aber ein Sperrvermerk über 1,2 Millionen Euro für den Anbau. Der allerdings hat mit dem zitierten Beschluss des Gemeinderats nichts zu tun, er stand schon in den ersten Entwürfen des Haushalts drin. Und der stammt vom Dezember 2023.

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Wolf-Dieter Bojus
Wolf-Dieter Bojus
... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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