Die Stadt Rottweil unterstützt den Landesnaturschutzverband (LNV) bei seiner Klage gegen die Stilllegung der Gäubahn zwischen Vaihingen und dem Stuttgarter Hautpbahnhof ab Eröffnung des Tiefbahnhofs („Stuttgart 21“) mit 500 Euro. Das beschloss der Gemeinderat mit 15 gegen elf Stimmen.
Rottweil – Beantragt hatte dies die Fraktion SPD+FfR. Sie fordert eine „moralische und monetäre Unterstützung“ des LNV. Er sehe das symbolisch, merkte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf an, „ich glaube nicht, dass die Klage steht und fällt mit der Beteiligung von uns.“ Die Gerichtskosten insgesamt schätzte er auf 6000 Euro.
Die Gegenposition vertrat Daniel Karrais (FDP). Das Ziel der LNV-Klage, nämlich die Weiterführung der Gäubahn in den oberen Bahnhof, sei nicht erstrebenswert, wenn der gesamte Bahnverkehr unter der Erde laufe, nur noch die Gäubahn oben – „ein bis zwei Züge je Stunde.“ Der Weg zu den Bahnsteigen im Tiefbahnhof sei weit, „mindestens zehn Minuten“, fand er. Es sei „absolut falsch, die Klage zu unterstützen.“
Einen andern Aspekt beleuchtete Rasmus Reinhardt (CDU): „Der FNV hat Geld genug, um sich die Klage leisten zu können“, sagte er. „Das ist ein gut aufgestellter Verband.“ Die finanzielle Beteiligung sei „nichts anderes, als dass der LNV ein paar Kröten einsacken kann.“
Doch er konnte noch nicht mal alle seiner Fraktionskollegen überzeugen: Unter den 15 Ja-Stimmen waren auch drei der CDU. Zu den elf Gegenstimmen trugen die restliche CDU, FDP und Freie Wähler bei.
Ein Passus im Antrag lautete „Zudem fordern wir Sie, Dr. Christian Ruf, als Oberbürgermeister der Stadt Rottweil auf, mit Ihren Amtskollegen an der Gäubahnstrecke Kontakt aufzunehmen, um es uns gleichzutun.“ Rufs Begeisterung darüber hielt sich in engen Grenzen: „Des mach i net!“ Antragstellerin Elke Reichenbach signalisierte ihr Einverständnis.