Gymnasium-Sanierung: Stadt will Maßnahmeplan abwarten
Verwaltung antwortet auf NRWZ-Bericht

Das Schramberger Gymnasium ist seit nunmehr einem Jahrzehnt eine Dauerbaustelle. Bei einer Elternbeiratssitzung im Mai hat Schulleiter Oliver Porsch laut Protokoll erklärt, eine „radikale Kernsanierung“ stehe im Raum. Das bedeute, die Schule werde „für einige Zeit komplett geräumt“. Darüber hat die NRWZ an Pfingsten berichtet.
Schramberg. Die NRWZ bat die Verwaltung am Dienstag um eine Stellungnahme, die am Donnerstagnachmittag bei uns eingegangen ist. Darin bestätigt die Verwaltung, dass eine Elternbeiratssitzung stattgefunden habe, bei der „über die Thematik der Sanierung des Gymnasiums gesprochen“ worden sei. Was dort tatsächlich gesagt worden sei, könne die Stadt nicht beantworten.
„nach derzeitigem Informationsstand … nicht bejaht werden“
Die Aussage der Schulleitung, die dort im Protokoll zitiert ist, nämlich dass die Schule „für einige Zeit komplett geräumt werden“ müsse, könne „nach derzeitigem Informationsstand … nicht bejaht werden“, heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung. „Erst wenn der Maßnahmenplan finalisiert ist, können konkrete Maßnahmen benannt und dann umgesetzt werden.“
Zur Frage eines möglichen Containerdorfs auf dem Postgaragenplatz schreibt die Verwaltung, dies treffe „nach heutigem Sachstand“ nicht zu. Auch hier verweist sie auf den Maßnahmenplan.
Keine Antwort auf Frage nach teurem Gutachten
Die NRWZ hatte außerdem gefragt, ob es zutreffe, dass die Stadt einem ersten Gutachter den Auftrag entzogen habe, weil dieser nicht ausreichend qualifiziert war und dass dieser Gutachter eine Summe von deutlich mehr als 100.000 Euro erhalten habe.
In einer ausführlichen Stellungnahme erklärt die Verwaltung das Vorgehen in jüngster Zeit, die Frage nach dem Gutachter bleibt unbeantwortet. Die Stadtverwaltung teilt mit: „Mit dem Rottweiler Architekturbüro KTL Koczor Teuchert Lünz GbR startete die Erarbeitung des Maßnahmenplans Anfang April dieses Jahrs, die Bearbeitung ist in vollem Gang, die Ergebnisse werden im Herbst 2025 vorgelegt. Diese Ergebnisse könnten unterschiedlich ausfallen, da es bei den Untersuchungen des Gymnasiums unterschiedliche Herangehensweisen geben kann.“
Neues Gutachten mit Maßnahmenkatalog
Die Aufgabe von KTL sei, die Bausubstanz und Gebäudetechnik sowie die Außenanlagen zu begutachten. Aus dem vorhandenen Gebäudebestand werde das Büro dann ein Konzept erarbeiten, das die die Handlungsbedarfe einschließlich Dringlichkeitsstufen aufzeige, die Maßnahmen- und Sanierungsbeschreibung darstellt und die sicherheitsrelevanten Maßnahmen erläutert. Hinzu komme eine Ressourcenbetrachtung der Zeit für die Sanierung und die Finanzen.
„Der Kostenrahmen wird ebenso im Herbst vorgestellt und die Priorisierung entsprechend der Dringlichkeit“, heißt es weiter. Weiter gehöre zum Auftrag die Umsetzungs- und Machbarkeitsstudie. Aus dieser könne der Rat und die Verwaltung dann die Machbarkeit für das Projekt ableiten. Die Machbarkeitsstudie sei wichtig, damit man die weitere Planung für die Sanierung erarbeiten kann. „Dies wurde in der Vergangenheit nicht betrachtet, da die Sanierungen sich auf einzelne kleine Bereiche bezogen, wie in etwa die Sanierung der WCs im Erdgeschoss im Außenbereich unter den Arkaden. Im Laufe der Zeit wurde aber ersichtlich, dass es sich um eine umfangreichere Maßnahme handeln muss.“
Diesen Umfang gelte es jetzt zu ermitteln und auf Machbarkeit zu prüfen. Aus diesem Grund sei eine Neuplanung der Gesamtmaßnahme notwendig. „Diese Neuplanung beinhaltet auch die Neustrukturierung des Planerteams. Die bisherigen Planungen werden in die Maßnahmenplanung mit eingearbeitet und die bisherigen Dienstleistungen berücksichtigt, so dass eine Konkretisierung möglich ist“, heißt es abschließend.
Seit April bekannt
Im Grunde referiert die Stadt nur noch einmal, was mit der Vergabe des Auftrags an KTL erreicht werden soll. Das hatte die neue Verantwortliche Jessica Dubovski schon im April im Rat und die NRWZ hier berichtet.