Innenstadtbefragung: Zu viele Kritiker

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Schramberg (dk) Im vergangenen Jahr fand in Schramberg eine Passantenbefragung des Instituts für Handelsforschung (Köln) statt. Im Herbst befragten Interviewer etwa 400 Personen in der Schramberger Innenstadt, aber auch in Sulgen. Über die Ergebnisse hat der Wirtschaftsförderer der Stadt Ralf Heinzelmann im Gemeinderat berichtet.

 

Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann präsentierte die Umfrageergebnisse. Foto: him

Insgesamt nahmen 111 Städte und Gemeinden in Deutschland teil, 18 Städte davon sind in vergleichbarer Größe zu Schramberg. Befragungsorte und Zeiten waren in Schramberg an Donnerstagen am Rathaus, am Hirsoner Platz und auf dem Sulgen und an Samstagen auf dem Wochenmarkt. Themen der Befragung waren die Herkunft der Passanten, die Attraktivität der Innenstadt, Besuchsgründe, Mobilitätsverhalten, Einzelhandelsbesatz, Einkaufs- und Freizeitverhalten.

Auch wollten die Interviewer wissen, was den Besuchern in Schramberg fehlt. Mit der Befragung habe die Wirtschaftsförderung „ein belastbares Bild“ über die Ansichten zur Innenstadt gewonnen, so Heinzelmann.

Viele Besucher von auswärts

Unter anderem kommen etwa 43 Prozent der Befragten von außerhalb nach Schramberg, was etwa 10 Prozent über dem Städtedurchschnitt liegt. Selbst aus Horb oder Villingen-Schwenningen kamen einige der Befragten. Die meisten Besucher bleiben nicht lange in der Stadt, kommen jedoch häufig nach Schramberg – etwa 60 Prozent sogar täglich. Der Großteil der Passanten besucht die Innenstadt, um einzukaufen. Vor allem Dienstleister sind begehrt.

Das Einzelhandelsangebot sei jedoch durchwachsen, da vor allem die Lebensmittelläden und Drogerien fehlten. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr warf ein, dies sei sicher auf die fehlende Metzgerei und die Schließung der Rossmann-Filiale zurückzuführen.
Die Gastronomiebetriebe sind für etwa ein Drittel der Befragten ein Grund die Stadt zu besuchen, obwohl „das Angebot in der Stadt überschaubar“ sei, so Heinzelmann.

Kulturelles Angebot kommt nicht durch

Interessant war zudem, dass die Befragten trotz der großen Museumslandschaft, die es in Schramberg gibt, das Kultur- und Freizeitangebot sehr schlecht bewerteten. Möglicherweise ein Hinweis auf ein fehlendes großes Kino in der Talstadt.

Was die Mobilität betrifft, berichtete Heinzelmann, dass sehr viele Besucher zu Fuß in die Stadt kämen und die Fußgänger- wie Fahrradfreundlichkeit bei der Gestaltung der Innenstadt positiv aufgenommen werden. Eine „Autofreie Zone“ in der unteren Hauptstraße wäre drei Viertel der Befragten nicht wichtig. Die Schramberger Jobkarte hätten nur drei Prozent der Befragten gekannt.

Viele Kritiker, wenige Promoter

Zum Schluss berichtete der Wirtschaftsförderer, dass etwa 60 Prozent von einer leichten bis deutlichen Verschlechterung Schrambergs sprechen. Das entspreche auch der recht hohen Zahl von „Kritikern“ von 73 Prozent. Als Kritiker bezeichnet die Studie Personen, die Schramberg nicht weiterempfehlen würden. Nicht einmal fünf Prozent der Befragten würden Schramberg an Bekannte als „Promoter“ weiterempfehlen.

Miniatur von Lars Bornschein.

Bei vergleichbaren Städten gehören und 39 Prozent zu den Kritikern und fast 20 Prozent zu den Promotern. Insgesamt erhielt Schramberg eine Bewertung der Note 2,7, die recht nah am Städtedurchschnitt von 2,6 liegt.

Die Kritiker überwiegen bei weitem. Foto: him

Eisenlohr: Innenstadtberaterin der IHK nutzen

„Wir haben die Ergebnisse schon mit dem Handels- und Gewerbeverein besprochen“, so Eisenlohr. Die Kritikpunkte würden nun von der Verwaltung geprüft, um neue Ideen und Projekte zur Verbesserung der Innenstadt umzusetzen.

Außerdem habe die Industrie- und Handelskammer eine Innenstadtberaterin eingestellt. Deren Dienste können auch Schramberger Geschäftsleute in Anspruch nehmen, etwa für einen Schaufenstercheck, bei der Digitalisierung oder für eine Beleuchtungsberatung.

Eisenlohr erinnerte auch an ihr Projekt „Pop-up Stores“, bei dem die Stadt leerstehende Lokale anmieten und an Gründer zeitweise weitervermiete. Da habe sie „beträchtliche Resonanz“ erfahren.

Der Rat nahm den Bericht ohne weitere Diskussion zur Kenntnis.

Das interessiert diese Woche



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Schramberg (dk) Im vergangenen Jahr fand in Schramberg eine Passantenbefragung des Instituts für Handelsforschung (Köln) statt. Im Herbst befragten Interviewer etwa 400 Personen in der Schramberger Innenstadt, aber auch in Sulgen. Über die Ergebnisse hat der Wirtschaftsförderer der Stadt Ralf Heinzelmann im Gemeinderat berichtet.

 

Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann präsentierte die Umfrageergebnisse. Foto: him

Insgesamt nahmen 111 Städte und Gemeinden in Deutschland teil, 18 Städte davon sind in vergleichbarer Größe zu Schramberg. Befragungsorte und Zeiten waren in Schramberg an Donnerstagen am Rathaus, am Hirsoner Platz und auf dem Sulgen und an Samstagen auf dem Wochenmarkt. Themen der Befragung waren die Herkunft der Passanten, die Attraktivität der Innenstadt, Besuchsgründe, Mobilitätsverhalten, Einzelhandelsbesatz, Einkaufs- und Freizeitverhalten.

Auch wollten die Interviewer wissen, was den Besuchern in Schramberg fehlt. Mit der Befragung habe die Wirtschaftsförderung „ein belastbares Bild“ über die Ansichten zur Innenstadt gewonnen, so Heinzelmann.

Viele Besucher von auswärts

Unter anderem kommen etwa 43 Prozent der Befragten von außerhalb nach Schramberg, was etwa 10 Prozent über dem Städtedurchschnitt liegt. Selbst aus Horb oder Villingen-Schwenningen kamen einige der Befragten. Die meisten Besucher bleiben nicht lange in der Stadt, kommen jedoch häufig nach Schramberg – etwa 60 Prozent sogar täglich. Der Großteil der Passanten besucht die Innenstadt, um einzukaufen. Vor allem Dienstleister sind begehrt.

Das Einzelhandelsangebot sei jedoch durchwachsen, da vor allem die Lebensmittelläden und Drogerien fehlten. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr warf ein, dies sei sicher auf die fehlende Metzgerei und die Schließung der Rossmann-Filiale zurückzuführen.
Die Gastronomiebetriebe sind für etwa ein Drittel der Befragten ein Grund die Stadt zu besuchen, obwohl „das Angebot in der Stadt überschaubar“ sei, so Heinzelmann.

Kulturelles Angebot kommt nicht durch

Interessant war zudem, dass die Befragten trotz der großen Museumslandschaft, die es in Schramberg gibt, das Kultur- und Freizeitangebot sehr schlecht bewerteten. Möglicherweise ein Hinweis auf ein fehlendes großes Kino in der Talstadt.

Was die Mobilität betrifft, berichtete Heinzelmann, dass sehr viele Besucher zu Fuß in die Stadt kämen und die Fußgänger- wie Fahrradfreundlichkeit bei der Gestaltung der Innenstadt positiv aufgenommen werden. Eine „Autofreie Zone“ in der unteren Hauptstraße wäre drei Viertel der Befragten nicht wichtig. Die Schramberger Jobkarte hätten nur drei Prozent der Befragten gekannt.

Viele Kritiker, wenige Promoter

Zum Schluss berichtete der Wirtschaftsförderer, dass etwa 60 Prozent von einer leichten bis deutlichen Verschlechterung Schrambergs sprechen. Das entspreche auch der recht hohen Zahl von „Kritikern“ von 73 Prozent. Als Kritiker bezeichnet die Studie Personen, die Schramberg nicht weiterempfehlen würden. Nicht einmal fünf Prozent der Befragten würden Schramberg an Bekannte als „Promoter“ weiterempfehlen.

Miniatur von Lars Bornschein.

Bei vergleichbaren Städten gehören und 39 Prozent zu den Kritikern und fast 20 Prozent zu den Promotern. Insgesamt erhielt Schramberg eine Bewertung der Note 2,7, die recht nah am Städtedurchschnitt von 2,6 liegt.

Die Kritiker überwiegen bei weitem. Foto: him

Eisenlohr: Innenstadtberaterin der IHK nutzen

„Wir haben die Ergebnisse schon mit dem Handels- und Gewerbeverein besprochen“, so Eisenlohr. Die Kritikpunkte würden nun von der Verwaltung geprüft, um neue Ideen und Projekte zur Verbesserung der Innenstadt umzusetzen.

Außerdem habe die Industrie- und Handelskammer eine Innenstadtberaterin eingestellt. Deren Dienste können auch Schramberger Geschäftsleute in Anspruch nehmen, etwa für einen Schaufenstercheck, bei der Digitalisierung oder für eine Beleuchtungsberatung.

Eisenlohr erinnerte auch an ihr Projekt „Pop-up Stores“, bei dem die Stadt leerstehende Lokale anmieten und an Gründer zeitweise weitervermiete. Da habe sie „beträchtliche Resonanz“ erfahren.

Der Rat nahm den Bericht ohne weitere Diskussion zur Kenntnis.

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