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„Magnetfabrik Sulgen: Schwerlastkran kracht auf Firmendach +++ Polizei gibt Unglücksursache bekannt“, Veröffentlicht: Freitag, 11. Oktober 2019, 11.06 Uhr

Magnetfabrik Sulgen: Schwerlastkran kracht auf Firmendach +++ Polizei gibt Unglücksursache bekannt

Wie durch ein Wunder hat ein spektakulärer Unfall am Freitagmorgen in Schramberg-Sulgen keine Verletzten gefordert. Bei Arbeiten an  einem Fabrikgebäude im Industriegebiet Lienberg war gegen 10.20 Uhr ein Schwerlastkran einfach abgeknickt. Im Video schildert der Leiter des Polizeireviers Schramberg, Jürgen Lederer, was passiert ist.

Der Kranführer im Korb am Ausleger des Krans blieb unverletzt. Auch in der Halle gab es keine Verletzten, obwohl der umstürzende Kran auch Teile der Decke beschädigt hat. Die Polizei spricht von einem 30-Meter-Autokran.

Die Werkleitung hat den betroffenen Teil der Magnetfabrik Schramberg evakuiert. Es besteht möglicherweise Einsturzgefahr. Niemand darf das Gebäude derzeit betreten.

Der Kranführer ist nicht verletzt worden. Augenzeugen sind zunächst davon ausgegangen, alarmierten die Rettungskräfte. Die Leitstelle meldete eine eingeklemmte Person.

Aus dem Leitstand oben auf dem Dach konnte sich der Kranführer unverletzt in Sicherheit bringen. Foto: him

Martin Burwig von der Magnetfabrik hat unmittelbar nach dem Unfall alle Mitarbeiter aus dem betroffenen Teil der Fabrik aus der Halle geschickt. Einer von ihnen, Richard Laufer, berichtet: „Ich bin unter der Decke gestanden, erst habe ich komische Schläge gehört. Dann hat es einen Riesen-Krach gegeben und etwas hat die Decke durchschlagen.“

Revierleiter Lederer hat angeordnet, dass niemand die Werkshalle mehr betreten darf, bis ein Statiker die Standfestigkeit des Gebäudes überprüft und wieder frei gegeben hat.

Wie es zu dem Unglück kommen konne, ist derzeit noch völlig unklar. Auch wie man den abgeknickten Kran bergen kann, müssen Fachleute erst noch prüfen.

Die Rettungskräfte von Rotem Kreuz und Feuerwehr waren im Einsatz, konnten aber teilweise wieder abziehen. Die Polizei ist weiterhin vor Ort.

Am späten Nachmittag hat die Polizei dann berichtet,wie es zu dem Unfall gekommen ist:

„Beim Heben eines schweren Stahlträgers auf ein Firmendach ist am Freitagmorgen in der Christoph-Schweizer-Straße ein Autokran umgekippt und auf dem Dach einer Firma aufgeschlagen. Der Kranführer und ein Mitarbeiter hatten großes Glück – sie blieben unverletzt.“ Der zweite Mitarbeiter stand nur etwa einen Meter von der Stelle entfernt, an der der Kran auf das Dach krachte, so Revierleiter Lederer zur NRWZ.  

Gegen 10.20 Uhr habe der Kranführer mit seinem Autokran einen schweren Stahlträger von einem LKW auf das Dach der Firma in der Christoph-Schweizer-Straße gehoben, heißt es im Polizreibericht weiter. „Die Last, die am 52 Meter langen Auslagearm des Autokrans hing, hatte er über den Dach bereits so weit abgesenkt, dass ein dort stehender Mitarbeiter zugreifen konnte, um ein unkontrolliertes Schwenken des frei hängenden Trägers zu verhindern. Aus der Führerkabine, die mehrere Meter über das Gebäudedach hinausragte, steuerte der Kranführer den Stahlträger in Richtung Zielort.“

„Der Hauptturm krachte gegen das Dach und knickte ab“

Als die Last sich etwa in der Mitte des Auslegers befunden habe, sei der Kran plötzlich nach vorne gekippt. „Der Hauptturm krachte gegen die Dachkante und knickte ab. In der Folge schlug der Turm auf dem Gebäudedach auf, das an der Stelle durchschlagen wurde.“ b Daraufhin seien stürzten Dachteile in die Produktionshalle gestürzt. Auch dort gab es wie durch ein Wunder keine Verletzten.

Die massive Ausführung der Krankabine habe den Kranführer geschütz und verhindert, dass er verletzt wurde. Auch der Mitarbeiter am Stahlträger hatte Glück: Er wurde weder vom stürzenden Kran noch vom Träger getroffen.

Der havarierte Kran liegt in Teile zerlegt auf dem Parkplatz vor der Magnetfabrik Foto: him

Laut Polizeibericht ist ein Millionenschaden entstanden. Grund für das „Übergewicht“ des Autokrans waren, nach bisherigem Ermittlungsstand der Polizei, „zwei gebäudeseitig nicht vollständig ausgefahrene Stützen am Kranwagen“.

 

 

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