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2025 bereits 545 Welpen aus illegalem Handel entdeckt

Am 10. Oktober 2025 war Welthundetag. VIER PFOTEN nimmt dies zum Anlass, um eine traurige Zwischenbilanz hinsichtlich des illegalen Welpenhandels 2025 zu ziehen: In den ersten neun Monaten dieses Jahres konnte die globale Stiftung für Tierschutz bereits 545 Welpen, darunter 489 Hunde und 56 Katzen, aus illegalem Handel, Transporten oder Zuchten in insgesamt 68 Fällen zählen.

Besonders viele Welpen wurden in Bayern vermerkt: Allein hier waren es bisher 128 Welpen in 26 Fällen. Dies macht rund 38 Prozent aller entdeckten Fälle – und damit über ein Drittel – aus.

„Der illegale Welpenhandel boomt weiterhin. 545 Tiere aus illegalem Welpenhandel wurden 2025 bereits entdeckt – und das Weihnachtsgeschäft steht erst noch bevor. Die Dunkelziffer im illegalen Welpenhandel dürfte noch weit höher liegen, denn die Mehrheit der illegalen Transporte und illegalen Zuchten bleibt unentdeckt. Die Kriminellen gehen dabei skrupellos vor: Die Welpen werden häufig viel zu jung ihren Müttern entrissen und immer wieder schwer krank über die Grenze gebracht.

Die Art und Weise des Schmuggels ist vielfältig geworden: Mal müssen Welpen stundenlang zwischen Gerümpel in einem Transporter ausharren, mal werden sie mit dem Zug oder einem Reisebus transportiert und mal werden sie im privaten PKW im Kofferraum gefunden oder auf dem Schoß sitzend als eigenes Familienmitglied getarnt über die Grenze gebracht. So oder so bleibt der illegale Welpenhandel ein perfides Geschäft auf dem Rücken unschuldiger Hunde- und Katzenbabys“, sagt Birgitt Thiesmann, Expertin illegaler Welpenhandel bei VIER PFOTEN.

Besonders viele Welpen in Bayern aufgegriffen

Auffällig ist die besonders hohe Zahl aufgegriffener Welpen in Bayern: 128 Hundewelpen in insgesamt 26 Fällen. Deutschland ist im illegalen Welpenhandel nicht nur Empfänger-, sondern auch Transitland. Bayern liegt für viele illegale Händler:innen dabei mit seiner Grenze zu Tschechien geografisch günstig. Vor allem Transporte aus Moldau, Rumänien und Ungarn wählen häufig die Route über Bayern.

Illegaler Welpenhandel als relevantes Einsatzfeld für Polizei Oberpfalz

Allein in der Oberpfalz konnte VIER PFOTEN 2025 bislang 68 illegal importierte Welpen in 7 Fällen dokumentieren. Pressesprecherin Melanie Bäumler vom Polizeipräsidium Oberpfalz sagt: „Der illegale Welpenhandel stellt für das Polizeipräsidium Oberpfalz weiterhin ein relevantes Einsatzfeld dar. Bei Kontrollen werden regelmäßig zu junge und nicht geimpfte Tiere festgestellt, die unter nicht vertretbaren Bedingungen transportiert werden. Dieser Handel bringt schwerwiegende Tierschutzverstöße mit sich und zeigt zugleich die kriminellen Strukturen dahinter.“

Lichtblick im illegalen Welpenhandel durch EU-Abstimmung

Das Europäische Parlament hat sich in einer wegweisenden Abstimmung am 19. Juni 2025 entschieden gegen den illegalen Heimtierhandel ausgesprochen und die vollständige Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen unter menschlicher Obhut gefordert. Diese längst überfällige Maßnahme soll es illegalen Händler:innen deutlich erschweren, anonym zu handeln, da in Zukunft jedes Tier rückverfolgbar sein muss. Auch im Online-Handel sind erhebliche Verbesserungen geplant: Verbraucher:innen sollen die Möglichkeit bekommen, die Registrierung des Hundes oder der Katze, für die sie sich interessieren, selbst über ein Online-Überprüfungssystem kontrollieren zu können. Die endgültige Verordnung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr verabschiedet.




Pressemitteilung (pm)

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