Baustelle Primbrücke: Polizei zu Hilfe gerufen

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Göllsdorf hat den ersten Berufsverkehr mit der gesperrten Primbrücke und der damit gekappten Verbindung nach Rottweil hinter sich. Den ersten Stresstest. Der brachte zutage: Es musste nachgebessert werden, ein paar entscheidende Kleinigkeiten hatten gefehlt. Allerdings sind die Verantwortlichen seitens Stadt und Ortschaftsverwaltung auch eiskalt erwischt worden. Denn die Brücke wurde viel früher und entgegen aller Absprachen dicht gemacht. Von wem? Unklar.

Montag, kurz nach 13 Uhr. Wolfgang Dreher (Bild, Foto: gg) schaut an „seiner „Baustelle vorbei – die ihm in den vergangenen Stunden, am vergangenen Wochenende einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Und Ärger mit seiner Frau.

Der Göllsdorfer Ortsvorsteher möchte eines nicht unerwähnt lassen: Er sei froh, dass die Arbeiten an der Brücke begonnen hätten. Die Sanierung sei dringend geboten gewesen. Allerdings ist, nachdem die Arbeiten im Februar so gut begonnen hatten, jetzt bei der Absperrung was schief gelaufen.

Dreher nennt es ein „Missverständnis“ – dass am Samstagmittag die Baustelle plötzlich dicht gewesen ist. Wer das entschieden habe? „Das will keiner gewesen sein“, so der Ortsvorsteher augenzwinkernd. Abgemacht gewesen sei, dass die Sperrung am heutigen Montagvormittag, nachdem der Berufsverkehr durch gewesen sei, vorgenommen wird. „Dann hätten wir gesehen, wo es klemmt, und Zeit gehabt, nachzubessern“, so Dreher. Mit „wir“ meint er auch den städtischen Fachbereichsleiter Bernd Pfaff, mit dem Dreher in den vergangenen Tagen und Stunden viel telefoniert hat.

So fiel der Ortsvorsteher eben, wie viele seiner Schäfchen in der Gemeinde an der Prim, am Samstagnachmittag aus allen Wolken. Seine Frau sei heimgekommen und habe ihn zur Rede gestellt. „Warum hast Du mir nicht gesagt, dass da jetzt gesperrt ist“, zitiert Dreher seine Gattin.

Das war sein erster Ärger mit der Brücke. Sein nächster: der mit unvernünftigen Autofahrern. Denn wer seit Samstagmittag aus Richtung Balingen nach Göllsdorf fährt, der kommt an mehreren Hinweisschildern vorbei, dass die Durchfahrt nach Rottweil nicht mehr möglich sei. „Das ignorieren die einfach“, so Drehers Beobachtung. Es seien Fahrzeuge mit Kennzeichen BL und TÜ – „ziehen Sie mal eine Linie von Balingen nach Rottweil. Das führt direkt durch Göllsdorf.

Und dann hat es leider im Ort selbst mit der Umleitungsbeschilderung gehapert. Die dafür vorgesehene Verbindung über die Mühlenwiesenstraße, am Schwarzen Felsen vorbei, war nicht als Umleitung ausgeschildert gewesen. Und nur für Anlieger frei. „Die Autofahrer sind dann in Göllsdorf gestanden und wussten nicht mehr weiter“, so Dreher. Das hatten auch Anwohner beobachtet und sich bei der NRWZ gemeldet. Manche, besonders freche Autofahrer hätten einfach die Absperrung an der Brücke beiseite geschoben und seien drüber gefahren. Die Baken hätten mehrfach wieder an ihren Platz gerückt werden müssen.

Andere suchen sich andere Schleichwege. Während der Umleitungsverkehr über die kleine Primbrücke am Schwarzen Felsen seit Samstag gut funktioniert, nutzen einige auch den Schotterweg zwischen Mahle und Göllsdorf, über die Primtalstraße und die gerade erst errichtete Primbrücke. Diese Strecke ist eigentlich den Bussen und den Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr, Rotem Kreuz & Co. vorbehalten.

Aber so mancher Pkw-Fahrer mogelt sich durch. Männer schauen dabei mit diesem „Willst Du was“-Blick, Frauen stoisch geradeaus, hat die NRWZ beobachtet.

Um den Verkehr von der B 27 nahe Hardthaus am Modellflug- und Sportplatz vorbei und die Böhringer Steige runter zu unterbinden – „die hätten im Ort ja alles dicht gemacht“, so Dreher – rief er in Absprache mit der Stadtverwaltung die Polizei zu Hilfe. Die sperrte dann an der B 27 rigoros ab.

Die Polizei wird übrigens im Rahmen ihrer Streifentätigkeit künftig öfter auch die Schotterpiste Mahle-Göllsdorf überwachen. Dafür hat Dreher nach eigenen Angaben gesorgt. 15 Euro kostet das Ignorieren des Durchfahrtsverbots. Kommt Behinderung etwa eines Busses hinzu, wird es schnell teurer. Bei Gefährdung von Fußgängern – am Sonntagmittag drückten Autofahrer auch an ‚zig Spaziergängern vorbei – sogar ziemlich teuer.

Die Umleitungsstrecke steht nun, der Verkehr fließt, zumeist auf den dafür vorgesehen Strecken. Doch Göllsdorfs Ortsvorsteher Wolfgang Dreher hat schon wieder ein Problem ausgemacht: Die Schotterstrecke Richtung Primtal / Mahle ist bereits arg in Mitleidenschaft gezogen worden. „Da werden wir jetzt ein bisschen nachschottern.“ Die Baustelle, so froh er über sie ist, wird ihm weiter Kopfzerbrechen bereiten.

Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)
… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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uwe
uwe
4 Jahre her

ich freu mich Schon wenn ich dann zweispurig an die rote Ampel fahren kann