Badschnass-Preise für Vollzahler steigen mäßig
Rentnerermäßigung entfällt / Haushaltskonsolidierung als Begründung / Stadt zahlt je Badegast 15 Euro drauf

Die Eintrittspreise für das Hallenbad Badschnass werden zum Schuljahrsbeginn im September angehoben. Besonders gravierend: Die bisherige Rentnerermäßigung entfällt.
Schramberg. Nach langer Debatte hat sich der Gemeinderat schließlich mit wechselnden Mehrheiten für die von der Verwaltung und Stadtwerkeleiter Peter Kälble vorgeschlagenen Preiserhöhungen entschieden.
Demnach werden die Einzelpreise für Erwachsene von 5,50 Euro auf sechs Euro steigen. Der ermäßigte Preis steigt von 2,50 auf 3,50 Euro, gilt aber nur noch für Kinder, Jugendliche, Studierende und Menschen mit Behinderung, nicht mehr für Rentner. Auch für Früh- und Spätschwimmer gilt der ermäßigte Preis. Angehoben werden auch die beiden Familientarife. Die Ermäßigungen bei Mehrfachkarten für 50 und 100 Euro bleiben bei zehn beziehungsweise 20 Prozent.
Zu Beginn der Debatte hatte Kälble wie zuvor schon im Ausschuss die Tariferhöhungen mit dem großen Fehlbetrag bei den Bädern begründet.
Lebhafte Debatte mit Alternativ-Vorschlägen
Es sei „kein schönes Thema“, man müsse aber sehen, dass „die Senioren bisher sehr, sehr günstig“ davongekommen waren. Er betonte erneut, dass zu jedem Badegast die Stadt 15 Euro draufzahle.
Freie/Neue Liste-Sprecher Udo Neudeck erinnerte daran, dass man den Rentnertarif eingeführt habe, weil nicht alle gute Renten hätten. Bei der Erhöhung von 2,50 auf sechs Euro könne er nicht mitgehen. Er schlug vor, den ermäßigten Betrag auf vier Euro festzusetzen und die Rentner weiter in dieser Gruppe zu belassen.
Kälble wies darauf hin, dass es diese Rentnerermäßigung in vielen Bäder nicht gebe. Auch sei der bisherige Rabatt sehr hoch gewesen. Üblich seien 30 bis 40 Prozent. Der günstige Rentnertarif koste die Stadtwerke etwa 15.000 Euro Einnahmen.

Ralf Rückert (Freie/Neue Liste) warb für einen Kurzschwimmertarif mit anderthalb Stunden, den ganzen Tag wie im Freibad buchbar. Kälble warnte vor den technischen Problemen an den Automaten, die dann Geld zurückgeben müssten. Monika Kaltenbacher (SPD-Buntspecht) berichtete aus Tennenbronn, dass es dort gerade nicht funktioniere.
Kälble schätzte, dass man durch einen solchen Tarif mehr als die Hälfte der Voll-Zahler verliere. „Aber wir wollen doch Mehreinnahmen generieren.“
Haushaltskonsolidierung im Vordergrund
Dominik Dieterle (CDU) warnte davor, sich bei der Haushaltskonsolidierung zu verzetteln. „So bekommen wir keine Konsolidierung hin.“ Seine Fraktion spreche sich dafür aus, die Rentnerentlastung zu streichen. Man möge aber auch überlegen, wo in den Bädern Kosten eingespart werden könnten.
Kälble meinte, die Dachfläche des Hallenbads sollte auch für Photovoltaik der benachbarten Schule genutzt werden. Im Freibad seien die Dächer sehr alt und schlecht ausgerichtet. Eine Badabdeckung rentiere sich nicht.

Tanja Witkowski argumentierte für SPD-Buntspecht für die Ermäßigung bei 3,50 Euro. Es gebe aber auch in ihrer Fraktion unterschiedliche Stimmen. Auf Nachfrage von Jürgen Winter (CDU) erklärte Kälble, er schätze, man werde 15.000 bis 20.000 Euro weniger einnehmen, bliebe es bei der Rentnerermäßigung. Bei den Kurzschwimmern ebenfalls etwa 20.000 Euro weniger.
Reinhard Günter (SPD-Buntspecht) fand, die Rentner könnten weiterhin günstig schwimmen, wenn sie die Früh- und Spätschwimmerzeiten nutzen.
Mit Stimmen aus allen Fraktionen und Gruppierungen nahm der Rat dann die neuen Tarife mehrheitlich an.