Dienstag, 16. April 2024

Nach Feuer in Aldingen: Christengemeinde übergibt Spende an Brandopfer

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Zum Brand eines Einfamilienhauses in Aldingen sind an einem Dienstagmittag Anfang November allein 70 Kräfte verschiedener Feuerwehren angerückt. Eine Frau kam ins Krankenhaus. Das Haus war nach dem Feuer unbewohnbar. Die Polizei schätzte den Schaden auf rund 200.000 Euro. Sie berichtete, dass Ursache für den Brand eine Fehlbedienung des Küchenherdes war – eines Gasherds, der nicht ganz ausgeschaltet worden war, wie die NRWZ erfuhr. Nun, rund drei Wochen später, gibt es eine gute Nachricht: Es sind Spenden für die Geschädigten gesammelt und bereits übergeben worden.

Das Haus nach dem Brand. Foto: fec

10.000 Euro Spenden gesammelt

Die „Freie Evangeliums Christengemeinde Aldingen“ (FEC) hat nach dem Brand die Dinge in die Hand genommen. „Nach Absprache mit der betroffenen Familie und unserer Gemeindeleitung haben wir uns entschlossen, eine Spendensammlung durchzuführen“, so Dimitri Friesen, Pastor der FEC-Gemeinde Aldingen in einem Brief an die NRWZ. „Damit möchten wir einen Beitrag zur Nothilfe für die nötigsten Anschaffungen und die vorübergehende Unterbringung ermöglichen“, berichtet der Helfer weiter.

10.000 Euro sind auf diese Weise zusammen gekommen, die nun an die Brandopfer übergeben worden sind. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei den Mitgliedern der Freien Evangeliums Christengemeinde in der Klippeneckstr. 8, bei der Freien Christengemeinde in Lindenäcker 14 sowie bei allen beteiligten freien Spendern und Firmen in Aldingen und Umgebung“, so Pastor Friesen.

Dimitri Friesen, Pastor der FEC-Gemeinde Aldingen (links), bei der Spendenübergabe. Foto: fec
Feuerwehreinsatz in Aldingen. Foto: gg

Unser ursprünglicher Bericht: Hausbrand in Aldingen – eine Verletzte, Feuerwehr im Großeinsatz

Update – zwei ehemalige Kollegen der 67-jährigen Bewohnerin des Hauses, erfuhr die NRWZ, seien in ihrer Mittagspause am Dienstag dort vorbeigefahren. Sie hätten den Rauch bemerkt, „sind dann umgedreht und haben die Frau aus dem bereits brennendem Haus gezogen“, berichtet uns ein Leser. „Ansonsten wären die Retter zu spät gekommen“, ist er sich sicher. Die beiden Ersthelfer, „sie sind die Helden bei diesem Einsatz“, möchte er gerne festgehalten wissen. Die Polizei bestätigt das weitgehend, erklärt, dass nach ihren Kenntnissen tatsächlich zwei Passanten die 67-Jährige dazu veranlasst hätten, das Haus zu verlassen.

Update – die Polizei berichtet wie folgt: Eine 67 Jahre alte Frau ist bei einem Gebäudebrand in der Trossinger Straße am Dienstagmittag leicht verletzt worden. Das Feuer war um die Mittagszeit in der Küche des älteren Wohnhauses ausgebrochen und griff auf eine Zwischendecke über. Die Feuerwehr rückte mit über 60 Einsatzkräften und 15 Fahrzeugen, darunter eine Drehleiter, an. Sie konnte eine Ausbreitung der Flammen und einen Übergriff auf benachbarte Gebäude verhindern. Das erst vor geraumer Zeit sanierte Gebäude wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Die Frau wurde zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, da eine Rauchgasvergiftung nicht ausgeschlossen werden konnte. Der Rettungsdienst war mit mehr als 20 Helfern angerückt.

Die Feuerwehr Spaichingen meldet: Am Dienstag Nachmittag gegen 12.30 Uhr kam es in der Gemeinde Aldingen zu einem ausgedehnten Gebäudebrand. Initial die Drehleiter sowie im weiteren Einsatzverlauf auch ein Löschzug, die Führungsgruppe und der Abrollbehälter Atemschutz der Feuerwehr Spaichingen wurden hierzu ins benachbarte Aldingen alarmiert. Der Brand war in der Küche des Gebäudes ausgebrochen, dies war die erste Meldung an die Integrierte Leitstelle in Tuttlingen. Das Feuer trat aber rasant über und so war bereits auf der Anfahrt die dunkle Rauchsäule kilometerweit sichtbar. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte hatte das Feuer bereits auf das Dach übergegriffen und das Gebäude stand in Vollbrand. Nachdem ein Innenangriff aufgrund des fortgeschrittenen Brandereignis abgebrochen werden musste, beschränkten sich die Löscharbeiten der Feuerwehren auf den Außenangriff mit mehreren handgeführten Rohren. Ebenso wurde von den Rettungskörben der Drehleitern aus Trossingen und Spaichingen der Brand im Bereich des Dachstuhls bekämpft.

Der Einsatzleiter der Feuerwehr Aldingen wurde bei der Leitung des Einsatzes und der Koordination der Einsatzkräfte von einer vor Ort eingerichteten Führungsgruppe unterstützt.

Atemschutzgeräte in großer Stückzahl wurden vom AB-Atemschutz am eingerichteten Atemschutzsammelplatz bereitgestellt.

Das Gebäude sei unbewohnbar, der entstandene Sachschaden beträchtlich.

Das DRK Aldingen schreibt: Unter dem Einsatzstichwort „Küchenbrand“ wurde die DRK Bereitschaft Aldingen um 12.15 Uhr von der Leitstelle Tuttlingen alarmiert.
Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, zeichnete sich ein schwerer Einsatzverlauf ab.
Unsere Aufgabe bestand darin, die Bewohner und Anwohner sowohl medizinisch zu versorgen, als auch zu betreuen. Außerdem sicherten wir die Feuerwehr medizinisch ab und versorgten die Einsatzkräfte mit Wurstwecken, Käsewecken und Getränken.
Im Einsatz waren neben der DRK Bereitschaft Aldingen die DRK Bereitschaft Aixheim und die Feuerwehren aus Aldingen, Aixheim, Spaichingen und Trossingen. Außerdem waren der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, der Rettungsdienst und die Polizei am Einsatz beteiligt.

Unser Erstbericht: Wie der Einsatzleiter, Aldingens Kommandant Gerd Borchert, vor Ort der NRWZ berichtete, war zunächst ein Küchenbrand gemeldet worden. Die Besatzung des ersteintreffenden Wagens der Aldinger Wehr habe dann eine starke Rauchentwicklung festgestellt und Kräfte nachgefordert. Zunächst mit einer Erhöhung des Alarmstichworts und damit einem Gesamtalarm für Aldingen und Aixheim.

Inzwischen sind Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Trossingen und Spaichingen – allein mit sieben Fahrzeugen – vor Ort. Laut Borchert geschätzt 70 Floriansjünger. Das DRK hat ebenfalls Kräfte entsandt, etwa örtliche Ehrenamtliche halten sich bereit.

Das Feuer hatte sich beim Eintreffen der Retter bereits stark ausgebreitet. Eine Zwischendecke sei nicht zu halten gewesen, so der Einsatzleiter. Seine Leute hätten sich daher vor allem darauf konzentriert, Nachbargebäude vor einem Übergriff der Flammen zu schützen. Das sei per Riegelstellung gelungen.

Einsatzleiter Borchert. Fotos: gg

Das Haus gilt als nicht mehr betretbar, auch für die Einsatzkräfte, so Borchert.

Die Familie, die darin wohnte, sei bereits anderswo untergebracht, darum habe sich der Bürgermeister von Aldingen, Ralf Fahr Länder, selbst gekümmert.

Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

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NRWZ-Redaktion
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