Tierschutzverein Rottweil: Vorgänge in Flözlinger Schweinezucht „skandalös“

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Der Tierschutzverein Rottweil und Umgebung reagiert auf die Vorgänge in einer Flözlinger Schweinezucht. Diese sind, wir haben berichtet, zunächst von einem Privatmann, einer Tierschutzorganisation und dann von einem ARD-Magazin öffentlich gemacht worden. Die Zucht wurde von Amts wegen stillgelegt.

Seither steht der Betreiber der Schweinehaltung, Manfred Haas, massiv in der Kritik. Auch gibt es Vorwürfe gegenüber dem Veterinäramt, man habe Haas zu lange walten lassen. Nach Informationen der NRWZ bedauert der Landwirt die Vorkommnisse, begründet sie unter anderem mit zurückgehender Nachfrage nach Schweinen und damit einer Überbelegung seines Stalles. Eingeweihte sehen den Mann als von der Situation – sein Vater, der den Hof lange mit ihm betrieb, hat sich auf Juli zurückgezogen – überfordert. Auch gebe es finanzielle Schwierigkeiten.

Darauf hat die NRWZ Lea Himmelsbach, Verfasserin der folgenden Stellungnahme und Ausschussmitglied im Tierschutzverein Rottweil und Umgebung, hingewiesen. Sie bittet um die Veröffentlichung des Schreibens. „Wir sind in unserer Funktion der Meinung, dass wir keinesfalls zu den skandalösen Vorgängen schweigen dürfen“, begründet sie dies. 

Die Stellungnahme des Tierschutzvereins im Wortlaut

Wir, der Tierschutzverein Rottweil und Umgebung e.V., möchten zu der skandalösen Schweinehaltung in Flözlingen wir folgt Stellung beziehen:

Solange die Vorkommnisse rund um die skandalöse Schweinehaltung bei Bauer Haas in Flözlingen nicht aufgearbeitet sind, sehen wir von vermeintlichen Äußerungen und Verdächtigungen der beteiligten Ämter selbstverständlich ab und hoffen, dass die schwebenden Vorwürfe viel zu später Reaktionen und Maßnahmen nicht stimmen. Auch wir fordern eine vollumfängliche und zügige Aufklärung der Vorkommnisse inklusiver personeller Konsequenzen.

Allerdings müssen wir – als dem Tierschutz und Tierwohl zutiefst Verpflichtete – Herrn Haas in puncto Tierquälerei aufs Schärfste verurteilen. Er hat seine Ferkel nicht nur passiv, in dem sie sich selbst in teilweise katastrophalen Zuständen und Umständen überlassen wurden, sondern auch aktiv gequält, missbraucht und brutal misshandelt. Dafür gibt es keinerlei Entschuldigung, sondern dies gehört geahndet, verurteilt und bestraft.

Seine Versuche, sich mit Argumenten wie Überfüllung, Corona etc. aus der Verantwortung zu ziehen, sind ein Hohn und in Anbetracht seiner bis vor kurzem noch inne gehabten Stellung ein umso härterer Schlag ins Gesicht all jener, die darauf vertraut haben, vor-Ort-Tierhaltung bedeute, dass das Tierwohl so in jedem Fall gewährleistet wäre. Von weiteren Katastrophen, die Herr Haas damit familiär, parteipolitisch und auch rein menschlich verursacht hat, ganz abgesehen. Die Tatsache, dass er sich in seiner Situation über heimliche Filmaufnahmen echauffiert, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Wir möchten die Bevölkerung dazu aufrufen, mit offenen Augen und Ohren unterwegs zu sein. Eventuelle Missstände entweder, wie hier vorbildlich geschehen, aufzudecken oder zumindest auf jeden Fall zu melden. Und sollte an dem Vorwurf etwas dran sein, dass die besorgten Bürger im konkreten Fall nicht ernst genommen wurden, dann wenden Sie sich bitte an uns oder jeden örtlichen Tierschutzverein. Wir sind im ständigen Kontakt mit den Ämtern und werden weiterhin alles daransetzen, solchen Menschen das Handwerk zu legen und sie ihren gerechten Strafen zukommen zu lassen.

Lea Himmelsbach

für den Tierschutzverein Rottweil und Umgebung e.V.

Mehr zum Thema:

https://www.nrwz.de/kreis-rottweil/missstaende-bei-schweinehaltung-im-landkreis-rottweil/275862

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Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)
… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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Der Tierschutzverein Rottweil und Umgebung reagiert auf die Vorgänge in einer Flözlinger Schweinezucht. Diese sind, wir haben berichtet, zunächst von einem Privatmann, einer Tierschutzorganisation und dann von einem ARD-Magazin öffentlich gemacht worden. Die Zucht wurde von Amts wegen stillgelegt.

Seither steht der Betreiber der Schweinehaltung, Manfred Haas, massiv in der Kritik. Auch gibt es Vorwürfe gegenüber dem Veterinäramt, man habe Haas zu lange walten lassen. Nach Informationen der NRWZ bedauert der Landwirt die Vorkommnisse, begründet sie unter anderem mit zurückgehender Nachfrage nach Schweinen und damit einer Überbelegung seines Stalles. Eingeweihte sehen den Mann als von der Situation – sein Vater, der den Hof lange mit ihm betrieb, hat sich auf Juli zurückgezogen – überfordert. Auch gebe es finanzielle Schwierigkeiten.

Darauf hat die NRWZ Lea Himmelsbach, Verfasserin der folgenden Stellungnahme und Ausschussmitglied im Tierschutzverein Rottweil und Umgebung, hingewiesen. Sie bittet um die Veröffentlichung des Schreibens. „Wir sind in unserer Funktion der Meinung, dass wir keinesfalls zu den skandalösen Vorgängen schweigen dürfen“, begründet sie dies. 

Die Stellungnahme des Tierschutzvereins im Wortlaut

Wir, der Tierschutzverein Rottweil und Umgebung e.V., möchten zu der skandalösen Schweinehaltung in Flözlingen wir folgt Stellung beziehen:

Solange die Vorkommnisse rund um die skandalöse Schweinehaltung bei Bauer Haas in Flözlingen nicht aufgearbeitet sind, sehen wir von vermeintlichen Äußerungen und Verdächtigungen der beteiligten Ämter selbstverständlich ab und hoffen, dass die schwebenden Vorwürfe viel zu später Reaktionen und Maßnahmen nicht stimmen. Auch wir fordern eine vollumfängliche und zügige Aufklärung der Vorkommnisse inklusiver personeller Konsequenzen.

Allerdings müssen wir – als dem Tierschutz und Tierwohl zutiefst Verpflichtete – Herrn Haas in puncto Tierquälerei aufs Schärfste verurteilen. Er hat seine Ferkel nicht nur passiv, in dem sie sich selbst in teilweise katastrophalen Zuständen und Umständen überlassen wurden, sondern auch aktiv gequält, missbraucht und brutal misshandelt. Dafür gibt es keinerlei Entschuldigung, sondern dies gehört geahndet, verurteilt und bestraft.

Seine Versuche, sich mit Argumenten wie Überfüllung, Corona etc. aus der Verantwortung zu ziehen, sind ein Hohn und in Anbetracht seiner bis vor kurzem noch inne gehabten Stellung ein umso härterer Schlag ins Gesicht all jener, die darauf vertraut haben, vor-Ort-Tierhaltung bedeute, dass das Tierwohl so in jedem Fall gewährleistet wäre. Von weiteren Katastrophen, die Herr Haas damit familiär, parteipolitisch und auch rein menschlich verursacht hat, ganz abgesehen. Die Tatsache, dass er sich in seiner Situation über heimliche Filmaufnahmen echauffiert, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Wir möchten die Bevölkerung dazu aufrufen, mit offenen Augen und Ohren unterwegs zu sein. Eventuelle Missstände entweder, wie hier vorbildlich geschehen, aufzudecken oder zumindest auf jeden Fall zu melden. Und sollte an dem Vorwurf etwas dran sein, dass die besorgten Bürger im konkreten Fall nicht ernst genommen wurden, dann wenden Sie sich bitte an uns oder jeden örtlichen Tierschutzverein. Wir sind im ständigen Kontakt mit den Ämtern und werden weiterhin alles daransetzen, solchen Menschen das Handwerk zu legen und sie ihren gerechten Strafen zukommen zu lassen.

Lea Himmelsbach

für den Tierschutzverein Rottweil und Umgebung e.V.

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https://www.nrwz.de/kreis-rottweil/missstaende-bei-schweinehaltung-im-landkreis-rottweil/275862

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